Für schweizerische Verhältnisse sind 722 km von Rundu nach Windhoek mit dem Wagen nicht gleich um die Ecke. Es entspricht in etwa der Distanz von Konstanz (Bodensee) nach Genf und zurück an einem Tag. Und wir Schweizer würden uns auf eine solche Reise wohl eher auch etwas besser, seriöser darauf vorbereiten, denn das Erste was wir am Dienstagmorgen machen mussten, war ein Government-Fahrzeug zu organisieren. Und so konnten wir erst nach 11 Uhr abfahren;-(( Am Anfang ging die Fahrt ziemlich flott von statten, d.h. so zwischen 160 und 170 Sachen pro Stunde, zwar auf einer meistens schnurgeraden Strecke und mit den erlaubten 120 km/h im Hinterkopf. So mit der Zeit habe ich mich mit der Situation abgefunden und auch gemerkt, dass meine Fahrer vor allem dann schnell fahren, wenn sie alleine auf der Strasse sind, was ja auch durchaus Sinn machen kann. Wenn Sie ein anderes Fahrzeug oder gar ein Lastwagen überholen könnten, dann scheint ihre Sinneskoordination ein ganz anderes, viel übervorsichtigeres Programm zu fahren, das ich wiederum mit meinem schweizerischen, fahrersichen Verständnis nicht "matchen" konnte. Und ganz krass wird es, wenn es dunkel wird und jeder mit Volllicht fährt, weil man Nachts scheinbar nichts sieht oder eben denkt, dass man so mehr sieht. Dann kann es schon vorkommen, dass auf derselben schnurgeraden Strecke mit 60 km/h der Weg wie durch Schneegestöber gesucht wird. Da hilft nur, ruhig bleiben, versuchen zu aktzeptieren, sich immer wieder einzureden "wir sind hier nicht in der Schweiz" und den Puls möglichst tief halten, auch wenn dies extrem schwierig zu sein scheint. Bei uns würde man so eine Fahrt als "Himmelfahrtskommando" betiteln (okay etwas übertrieben). Aber was soll's, ich bin heil angekommen und mal schauen, wie die Rückfahrt am Freitag ist. Vielleicht lassen sie mich als Revanche fahren, dann scheissen die in die Hosen ;-))
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