Die seit gut einem Jahr beschlossene Aufteilung der Region Kavango in East und West braucht wohl noch viele Jahre, um den langen, beschwerlichen Weg vom Papier und Kopf bis zur praktisch, eigenständig
funktionierenden Einheit hinter sich zu bringen. Wie wird aus dem 1000 Seelen Bauerndorf Nkurenkuru die Hauptstadt von Kavango West? Wie realisiert man die Hälfte der Infrastruktur von Rundu, sie ist mit
ca. 80'000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Namibias, in Nkurenkuru? Bevor die Verwaltung installiert werden kann, braucht es immense Investitionen in neue Gebäude, z.B. für das Hauptquartier
der Polizei, das Spital, die Kantonsverwaltung mit all ihren Ministerien wie Fischerei, Bildung, Gesundheit usw., aber auch Wohnungen für all die neuen Beamten sowie Warenhäuser, Tankstellen,
Kirchen müssen gebaut werden. Und auch die Erschliessung und Versorgung mit Wasser, Strom und Telekommunikation ist nicht nur eine Herkulesaufgabe sondern wird ebenso ambitiös
sein, wie die Realisierung eines wirkungsvollen Anreizsystems für die Privatwirtschaft, sofern der Staat nicht alles aus dem eigenen Sack bezahlen will. Ich persönlich glaube, dass viele
Einzelne (Beamte) von dieser Trennung profitieren werden, aber sicher nicht das Bildungssystem als ganzes, weil die riesigen Kosten für den Aufbau und Unterhalt der Verwaltung schlussendlich an
der Front in den Schulen fehlt. Schade, aber viele Versprechungen und Hoffnungen werden sich auch diesmal nicht erfüllen.
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