rundulife.ch: Blog-Archiv vom Februar 2014
Sa
01
Feb
2014
Premier League: Rundu Chiefs - Windhoek Tigers
Auf anraten von Christian bin ich heute mit ein paar Interteamlern einen Fussballmatch der Premier League in Rundu schauen gegangen. Die Stimmung war grossartig und der Match sehr unterhaltsam. Natürlich nicht zu vergleichen mit dem, was ich bis jetzt unter Premier League Niveau im Norden gesehen hatte. Aber die Burschen haben sich ganz schön leidenschaftlich ins Zeug gelegt und all die theatralischen und schauspielwürdigen Mäzchen vieler europäischen Spieler sieht man hier praktisch nicht.
So
02
Feb
2014
Eine Veloausfahrt zum Verlieben
So "scheissig" wie der letzte Sonntag war, so wunderbar war die Veloausfahrt heute morgen. Wir, d.h. Sibylle, Christian, Egon und ich, sind auf einem nicht sandigen, aber ungeteerten Weg abseits der Hauptstrasse zu einer Lodge am Kavango gefahren. Der gemütliche Zwischenhalt bei der Lodge lädt ein, etwas vom sehr schönen und kleinen Souvernirshop zu kaufen. So habe ich endlich einen Hut als Sonnenschutz gefunden, bzw. Egon hat mich fachmännisch beraten und mir das edle Teil für Fr. 25.- empfohlen. Vielen Dank, Egon!
Wenn die Hobby-Gümmeler vom Bidon Club Fahrwangen keine Idee mehr haben, wo sie sich die Frühform für die neue Saison holen sollen, dann kann ich ihnen Namibia, bzw. Rundu und Umgebung empfehlen. Jedoch nicht mit dem Renner sondern mit dem Mountain Bike. Wettersicher und landschaftlich phänomenal ist diese Destination allemal und für den Durst gibt's auch ein reichhaltiges Angebot.
Mo
03
Feb
2014
Montags kommt die Putzfrau
Jeweils Montags kommt die Putzfrau. Sie heisst Rachel und ist Mutter von 6 Kindern. Wie ich erfahren musste, erwartet oder schätzt sie, wenn sie am Morgen zuerst etwas Toast, Erdnussbutter, Kaffee mit Milch und Zucher als Stärkung für den Tag erhält. Erwartet oder geschätzt wird auch, dass der Arbeitgeber, also ich, für das Mittagessen besorgt ist. Meine Vorgängerin Andrea hat jeweils für die Familie gekocht und sie auch gleich mitessen lassen. Das habe ich jetzt auch zweimal gemacht, aber nun ist fertig. Es ist mir einfach zu viel, neben all den anderen Aufgaben, die zur Zeit nicht wenig sind, am Wochenende auch noch überlegen zu müssen, was ich für sie - und den Rest ihrer Familie - kochen soll. Denn sie schätzt es sehr, wenn ich absichtlich mehr koche und sie den Rest für ihre Familie mitnehmen kann. Wir haben - zu ihrem Leidwesen - nun vereinbart, dass ich ihr zwei Franken mehr Lohn gebe, dafür muss sie das Mittagessen selber kaufen gehen. Für das Putzen den ganzen Tag erhält sie 8 Franken und für das Taxi 2 Franken. Dies sind hier so übliche "Löhne" für diese Arbeit. Nun fragt ihr euch sicher, was dieses Bild mit dieser Geschichte zu tun hat. Das ist so: die Bolognese, die ich am Wochenende für Rachel und mich kochte, sollte min. 2 Stunden auf kleiner Temperatur köcheln. Leider ist dies auch auf der niedrigsten Stufe auf dem Gasherd nicht möglich. Also habe ich versucht, den Abstand zwischen Pfanne und Gas zu vergrössern, aber leider nur mit mässigem Erfolg, weil auch das zweite Quergitter unter der Pfanne nicht ausreichend hoch genug war. So werde ich in den nächsten Tagen nochmals beim Schreiner vorbei schauen und versuchen mit passenden Hölzern den richtigen Abstand hinzukriegen, um z.B. eine Bolognese bei niedriger Hitze ohne ständige Aufsicht köcheln zu können.
Di
04
Feb
2014
Mein neues "Spielzeug" im Geschäft
Sage Pastel Accounting & ERP (Enterprise Resource Planning) System heisst mein neues "Spielzeug" im Geschäft. Das Directorate benutzt dieses System aktuell, um vor allem alle Kreditoren Transaktionen zu prozessieren und das Management Reporting zu gewährleisten. Ich bin im Moment daran, im Selbststudium das Programm, aber auch die entsprechenden Prozesse besser kennen zu lernen. Am Anfang gleicht vieles noch einer Detektivarbeit ;-)), aber es macht Spass.
Mi
05
Feb
2014
Unerwünschte Mitbewohner
Ich habe euch ja schon über meine erste Nacht im Haus berichtet und über meine Auseinandersetzung mit der Grille im Zimmer. Es gibt natürlich noch viele weitere unerwünschte Mitbewohner im Haus. Bei Hansi & Barbara war die Situation so ungemütlich, dass sie einen professionellen Kammerjäger brauchten, um die Hundertschaften an Kakerlaken los zu werden (wenigstens mal für 3 Monate, gemäss Garantie;-))
Ein weiteres nettes Tierchen, das ich entdeckte, ist diese Spinne. Obwohl da gar nicht viel mehr dran ist als Beine, ist sie ca. 5 cm gross und sieht nicht gerade "appetitlich" oder "freundschaftlich" aus. Und bei mir zu Hause war immer Regula zuständig, die Dinger "los zu werden". Und jetzt muss ich dies halt selber erledigen. Sch... ade Spinne.
Do
06
Feb
2014
Annual Review & Planning Meeting
Heute und Morgen findet in der Sarasungu Lodge das "Annual Review & Plannung Meeting" statt. An diesem wichtigen Treffen nehmen die ca. 60 TeilnehmerInnen teil, die hauptverantwortlich für die Schulentwicklung sind oder sein könnten. Der heutige Tag stand unter Motto "Review", d.h. man hält Rückschau auf das vergangene Jahr und versucht mehr oder weniger objektiv die Gründe und Herausforderungen zu analysieren und zu erkennen. Auch "Best Practices" und "Learnings" werden rege ausgetauscht und für uns Interteamler ist dies eine ideale und geniale Gelegenheit "zu Netzwerkeln" und die Sorgen und Hoffnungen der TeilnehmerInnen live mit zu erleben.
Fr
07
Feb
2014
Meeting Standards
Andere Länder, andere Sitten. Dies trifft scheinbar auch auf die "Rahmenbedingungen" von Meetings zu, wie der zweitätige Review & Planning Anlass zeigt. So steht zum Beispiel von 7:00 bis 8:00 Frühstück auf dem Programm und zwar mit verschiedenen Arten von Ei-Gerichten, Speck, Würstchen und noch vieles mehr. Selbstverständlich wird ein Meeting in diesem grossen Stil mit einem Gebet eröffnet und auch beendet. Normal arbeitet man von 8:00 bis 13:00 Uhr, wobei ein Tea Break von einer halbe Stunde mit Kaffee, Tee und Brötchen für Abwechslung sorgt. Ein recht feudales Mittagessen von 13:00 bis 14:00 Uhr ist selbstverständlich. Feudal, weil z.B. ein T-Bone Steak mit mehreren Gemüsen, Reis, Salat und Dessert sich nicht viel anders benennen lässt. (Man muss natürlich schon wissen, dass sich die Leute hier im Normalfall extrem bescheiden erähren und dieser "Meeting Standard" selten und nur wenigen zu gute kommt.) So von drei bis halb vier steht dann nochmals ein Tea Break auf dem Programm bevor dann um 17:00 Uhr feierlich mit einem Gebet der Anlass seinen Ausklang findet.
Sa
08
Feb
2014
Besuch & Versuch bei der Coiffeuse
Meine Erinnerungen ans Haareschneiden in Afrika waren bis heute ausnahmslos geprägt durch absolut schlechte Erfahrungen. Es ging soweit, dass ich froh war, das Angerichtete auf dem Kopf unter dem Velohelm verstecken zu können. Trotzdem ist es keine Alternative die Haare die nächsten 3 Jahre einfach wachsen zu lassen. Wäre ich in einem Drug-Store angestellt eventuell schon, aber nicht im Management-Team des Bildungsdepartementes. Also riss ich heute allen Mut zusammen und machte mich auf zu der mir empfohlenen Coiffeuse. Und siehe da, sie beherrschte sogar die Kunst mit Kamm und Schere zu schneiden. Natürlich war der Schnitt nicht so perfekt, wie wenn mein "Haus-Coiffeur Dieter" wirkt, aber für die Verhältnisse hier bin ich ganz zufrieden. Der Haarschnitt hat ja auch nur Fr. 6.- gekostet ;-))
So
09
Feb
2014
Dachdecker-Job in Namibia
Wie schon an den letzten Sonntagen waren wir heute Morgen mit dem Bike unterwegs. Wir sind die wunderschöne Strecke abseits der Hauptstrasse zur Hakusembe River Lodge gefahren. Und dort konnten wir die bewährte und traditionelle Dachdecker-Kunst der Namibier bestaunen. Nicht nur dass die Fachleute auch am Sonntag arbeiten, sondern vor allem wie routiniert und beeindruckend diese mit Naturmaterialien das Dach des Hauses fertigten, faszinierte mich sehr. Sieht doch wunderschön aus - nicht wahr?
Mo
10
Feb
2014
Nachwehen des Autokaufes
Ja, mit dem Kauf meines Toyota Fortuners bin ich leider immer noch in den Nachwehen. Nachdem das Strassenverkehrsamt (NaTIS) hier in Runde festgestellt hatte, dass die Lenkgeometrie nicht okay war und anschliessend die Ursache beim verbogenen Radlagerträger gefunden wurde, hat mein Mechaniker Chris heute dieses Teil ersetzt. Leider konnte anschliessend die Lenkgeometrie immer noch nicht justiert werden, weil die entsprechenden Exzenter so "verhockt" sind, dass sie nicht mehr genutzt werden können. Also muss Chris morgen diese ebenfalls noch ersetzen. Ich hoffe, dass damit nun bald alle Mängel behoben sind! ;-((
Di
11
Feb
2014
Gefühl, wie ein geschlagener Hund
Heute habe ich mich wie ein geschlagener Hund gefühlt. So ca. um 10 Uhr bekam ich ein Telefon von einer Frau von der Post in Windhoek. Sie teilte mir mit, dass mein Packet, das Regula vor ca. 2 Wochen abgeschickt hatte, jetzt in Windhoek sei. Aber, dass es aufgebrochen wurde und mehr oder weniger alles ausser der Saxophon-Noten verloren gegangen oder eben gestohlen sei. Ich hatte mich schon gefreut, dass ich endlich das Ladegerät für meinen Rasierapparat wieder habe, und meinen Fahrradhelm von der Tour d'Afrique 2006, und der kleine CD-Player für das Abspielen der Saxophon Übungsstücke und noch einige kleine und nützliche Dinge mehr. Aber es sollte nicht sein. Regula hat sich so viel Mühe gegeben mit dem Packet und alles peinlich genau deklariert für die lieben und genauen Schweizer Zöllner. Und wahrscheinlich hat genau diese klare Deklaration die Aufmerksamkeit eines "Vaganten" geweckt. Schade, dass hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Ich habe schon einen Fotoapparat nach Äthiopien geschickt, habe nicht geglaubt, dass er ankommt, aber ich lag falsch. Irgend jemand zwischen Zürich und Windhoek scheint hier krimineller zu sein, als ich es für möglich hielt. Wahrscheinlich müssen wir diese mühsame Story unter "schlechten Erfahrungen" abbuchen. That is really too bad!
PS: Das ist übrigens der Hund von Dana Grobbelaar, der Besitzerin des "Forget-me-not" coffee shops in Rundu. Die Aufnahme habe ich heute nach dem Mittagessen dort gemacht.
Mi
12
Feb
2014
Grüner unbekannter Flitzer
Leider kann ich euch nicht wirklich viel über diesen unbekannten grünen Flitzer berichten. Jedesmal wenn ich durch den Gang zu meinem Büro lief, habe ich ihn senkdrecht an der Wand hängen sehen. Er hat sich den ganzen Tag kaum bewegt und er konnte mir nicht sagen, worauf er wartet. Auf jeden Fall hat er mir schon ein bisschen Eindruck gemacht (er ist ca. 10 cm lang, inkl. Fühler), denn so ein Kerl ist mir bis jetzt noch nie über den Weg gelaufen.
Do
13
Feb
2014
Roter Flitzer
Wau, was ist denn das für eine heisse Schüssel? Das ist mein japanischer Ferrari als Ersatz für meinen Toyota Fortuner, der immer noch in der Garage nach neuen Teilen schreit. Damit meine ich die Exzenter/Bolzen an den Rädern hinten, die ebenfalls so verhockt sind, dass sie ersetzt werden müssen. Dies verhilft mir zu der einmaligen Gelegenheit, dass ich mit dieser 22-jährigen Konserve einerseits wieder einmal so ein richtig nostalgisches Fahrfeeling geniessen kann und andererseits - weil die Seifenkiste natürlich keine Servolenkung hat - ich meine Oberarm-Muggies wieder mal so richtig und gratis trainieren kann ;-))
Fr
14
Feb
2014
Haarschnitt made in Africa
In den letzten Tagen bin ich durch die Kommentare von Carla & Heinz und Miwako & Dani animiert oder aufgefordert worden, Farbe bzw. eben Haarschnitt zu bekennen. Selbstverständlich kann ich solches Feedback nicht einfach ignorieren und deshalb zeige ich allen, die es sehen wollen, meinen Haarschnitt made in Africa. Sieht doch gar nicht so schlecht aus, oder? Und wer nicht sicher ist, der kann auch Coiffeur Lüthi in Wohlen fragen, dort verstehen sie dieses Geschäft bestens. Ich finde, dass das Resultat fast so schnittig wie mein roter Flitzer oder mein grüner, unbekannter Freund an der Wand aussieht. Auf jeden Fall habe ich schon einige Komplimente - für den Haarschnitt - erhalten. Die Menschen hier sind halt generell sehr freundlich und ab und zu auch ehrlich ;-))
Sa
15
Feb
2014
Hansi, der Handyman
Hansi - sein richtiger und vollständiger Name ist Hansjörg - ist nicht nur unser Interteam-Senior sondern, wie sich jeden Tag erleben lässt, ein ausgezeichneter Handyman (Mann für alles). So ist er zur Zeit fast jeden Tag damit beschäftigt, das ziemlich runter gekommene Regierungs-Haus wieder in Schuss oder auf Vordermann zu bringen. Für jene Arbeiten, die er nicht selber erledigen kann, organisiert er die entsprechenden Handwerker (Elektriker, Schreiner usw.) und "managed" geduldig und gewissenhaft die richtige Ausführung der Aufräge. Wer mit Hansi zu tun hat, der merkt schnell, dass hier ein welt- und menscherfahrener Mann am Werke ist. Es ist ein Erlebnis mit zu erleben, wie kreativ und gewandt sich Hansi hier in Namibia in Szene setzt und die Gespräche mit ihm sind nicht nur kurzweilig, sondern oft auch sehr aufschlussreich. Ich, ja und ich glaube sogar wir alle hier, sind stolz und schätzen es sehr, dass Hansi mit an Bord des Interteam-Schiffes ist.
So
16
Feb
2014
Christian's Palmarès: 5 Platten & 1 Chamäleon
Eigentlich wollte ich ja nicht schon wieder über die früh-sonntägliche Radtour an den Kavango River schreiben, aber Christian lässt mir heute gar keine andere Wahl. Wir waren kaum 3 Kilometer gefahren, da hatte Christian nämlich auch schon den ersten Platten. Und weil er mehr oder weniger regelmässig Platten hat, (Ich weiss gar nicht ob er diese sammelt? Normalerweise sind die ja aus Vinyl und nicht aus Gummi ;-)), kann er diese auch ganz schnell und gekonnt flicken. Wir sind dann erstaunlicherweise auch ohne weitere Panne bis zur Hakusembe River Lodge gekommen. Auf der Rückfahrt, nach etwa 5 Kilometer, verabschiedet sich Christian mit seinem zweiten Platten. In windeseile und in rekordverdächtiger Zeit (beinahe Olympia würdig) wechselt er den Schlauch. Interessanterweise war unser Gespräch nach dem ungewollten und ungeplanten Zwischenhalt gerade darauf konzentriert, wer von uns wann das erste oder letzte Mal ein Chamäleon gesehen hatte. Und kurz darauf entdeckt Christian - vielleicht als eine Art "Wieder-Gutmachung" - ein ganz kleines Chamäleon auf einem Strauch am Strassenrand. Ich als "Tiernarr" konnte es natürlich nicht lassen, die kleine Schönheit gleich mit meinem IPhone zu knipsen, um hier auf meinem Blog präsentieren zu können. Die Weiterfahrt zum höchsten Punkt der Tour verlief dann wieder pannenfrei, bevor auf der Abfahrt Christian ein weiteres Mal von einem Platten gestoppt wurde. Weil sein und mein neuer Schlauch bereits montiert war, hiess es nun den erneuten Platten am Vorderrad zu flicken. Als wir weiterfahren wollten, war der hintere Pneu ebenfalls schon wieder ohne Luft. Mit seinem letzten Flick und ungebrochener Leidenschaft reparierte Christian also nochmals das Loch am Hinterrad. Aber dann mussten wir die Segel streichen, weil der vordere geflickte Pneu schon wieder keine Luft mehr hatte und Christian sein ganzes Flickzeug aufgebraucht hatte. In dem Moment klingelte das Telefon von Christian. Es war Sibylle, die wissen wollte, wieso wir nicht schon zurück sind. Sie fasste dann gleich den Job, uns mit dem Wagen abzuholen. Es war eine lustige und ereignisreiche Fahrt, die wir so schnell nicht vergessen werden. Denn wer hat schon an einem einzigen Morgen 5 Platten eingefahren und 1 Chamäleon gesehen? Christian und ich.
Mo
17
Feb
2014
Mein Arbeitsweg
In den letzten Tagen, wo mein Toyota in Reparatur war, bin ich mehr als üblich zu Fuss zur Arbeit gegangen. Für meinen Arbeitsweg muss ich aus dem Haus, dann rechts auf diese Sandstrasse und dann alles geradeaus bis ich nach ca. 1 km oder 15 Minuten beim Directorate of Education bin. Dieses Bild habe ich vor dem Directorate gemacht, d.h. fast am Ende dieser Strasse und links ist mein Haus. Wenn möglich bevorzuge ich mit dem Auto zu gehen, denn so kann ich in der einstündigen Mittagspause zu Hause etwas Kleines essen gehen. Natürlich habe ich auf dem Arbeitsweg noch nie einen Stau erlebt, es gibt auch keine Ampeln in Rundu und Baustellen kennt man hier ebenfalls nicht, denn dafür hätte man hier ja auch kein Geld. Wenn ich den Weg bei 30 bis 35 Grad zu Fuss zu gehe, dann komme ich meistens ziemlich "verschwitzt" ins Büro und dies ist weder für mich noch für die anderen wirklich so "sexy" ;-))
Di
18
Feb
2014
2:0 für Lettland, 1:0 für mich
Als ich dieses Bild für den Blog machte und mit dem Schreiben begann, stand es zwischen der Schweiz und Lettland noch 0:0. Es waren die ersten Minuten der Übertragung auf meinem neuen Fernseher, den ich heute bei Dani abgeholt habe. Die Installation der Satelliten-Schüssel war dann eine etwas "ausgiebigere" Sache, denn der Typ brauchte zwei Anläufe bis er einen geeigneten Standort für die Schüssel gefunden hatte. Aber jetzt läuft alles paletti und ich kann einige News- und Sportsender, aber vor allem auch meine geliebten Dokumentarfilme auf National Geographic, NatGeo Wild, Animal Planet, Discovery Channel, Africa Magic, History usw. empfangen. So sind meine Abende etwas kurzweiliger und ich bin informiert, was ausserhalb Namibia alles so los ist. Inzwischen steht es nach dem ersten Drittel schon 2:0 für Lettland und 1:0 für mich, weil ich mich über den Fernseher wirklich sehr freue. Mal schauen wie die Partie zwischen Lettland und der Schweiz noch endet und was ich aus meinen Abenden sonst noch mache ;-))
Mi
19
Feb
2014
Was wird hier gegessen?
Ja, ihr habt euch vielleicht schon gefragt, was man denn hier so alles isst? Bei all den Viechern, die einem meistens ungewollt und überall über den Weg kriechen, sind diese Proteinspender äusserst beliebt, weil erstens gratis und zweitens in ausreichender Menge vorhanden ;-))
Nein, Spass beiseite. Als ein traditionell namibisches Essen gilt fast jedes Gericht mit "Milipap", einem festen Maisbrei. Je nach Geschmack, Tradition und finanziellen Möglichkeiten gibt es dazu Gemüse, Fleisch und Sauce. Die Ovambo essen "Milipap" oft mit "Ombidi", einem wilden, spinatähnlichen Gewächs. Bei den Herero wird der Brei eher mit saurer Milch ("Omaere") verzehrt. Sehr beliebt und fast rituell wird hier das Grillen, "Braai" genannt, vollzogen. Dabei wird jedes nur erdenklich mögliche und geniessbare Fleisch auf den Grill gelegt, was in Namibia aufzutreiben ist. Eine Spezialität des Landes sind auch die gewürzten Bratwürste aus Rinder- und Hammelfleisch, "Boerewors" genannt. Und eine weitere Spezialität ist "Potjiekos", der gut gewürzte Eintopf mit Fleisch oder Fisch wird meist über offenem Feuer in einem dreibeinigen, schmiedeeisernen Topf gegart. Na, vielleicht probieren wir mal das eine oder andere, wenn du hier in Rundu vorbei kommst ;-))
Do
20
Feb
2014
Zu teuer, zu billig, um gesund zu leben.
Nach 6 Wochen Namibia habe ich das Gefühl, dass die lebensnotwendigen Dinge hier - im Vergleich mit dem Einkommen der Menschen - sehr teuer sind. Ich selber finde, dass der Strom und das Wasser extrem teuer ist. So habe ich in diesen 6 Wochen schon für mehr als 50 Franken Strom verbraucht und die Rechnung für Wasser im Januar belief sich in etwa auf den gleichen Betrag. Hundert Franken im Monat für eine Person für Strom und Wasser (das man nicht mal trinken kann!) ist wahrlich nicht wenig. Auch Esswaren sind im Verhältnis sehr teuer, darum ernähren sich viele Menschen hier hauptsächlcih mit dem billigen Maisbrei und dadurch auch sehr einseitig. Ein wahres Schnäppchen hingegen ist der Velohelm, den ich kaufen musste, weil das Packet von der Schweiz ja bestohlen wurde. Der perfekt kopierte Kopfschutz aus China kostet läppische 12 Franken(!), aber davon haben die Leute hier noch nicht gegessen, getrunken und gestromt. So verrückt ist die Welt und der Preis, den wir dafür bezahlen.
Fr
21
Feb
2014
Wissenswertes über die Flagge Namibia's
Ich habe mir gedacht, dass wir heute mal ein bisschen Flaggenkunde machen. Obwohl die Farben der Flagge von Namibia offiziell keine Bedeutung haben, ist folgende Meinung weit verbreitet:
- Rot steht für Namibias wichtigste Ressource, die Bevölkerung.
- Weiss steht für das friedliche Zusammenleben und die Einheit.
- Grün steht für Vegetation und Fruchtbarkeit.
- Blau repräsentiert den Himmel und den Atlantik.
- Die goldene Sonne steht für Leben und Lebenskraft, Energie und Wärme.
(Dabei stehen die 12 Sonnenstrahlen als Symbol für die verschiedenen Ethnien.)
Sa
22
Feb
2014
11 Uhr, der schöne Teil vom Wochenende beginnt
Zuerst wollten wir gehen, dann wieder nicht, weil die Wettervorhersage nicht gut war, und dann sind wir schlussendlich doch noch spontan, um 11 Uhr, in die 200 km östlich gelegene Nunda Safaris & Lodge gefahren. Und wie es sich gelohnt hat! Das Wetter war einfach optimal, manchmal etwas bewölkt, dafür nicht zu heiss und schliesslich hatten wir während dem ganzen Wochenende nur etwa 1 Stunde leichten Regen. Und kaum waren wir in unseren Bungalows am Okavango River angekommen, entdeckte Lucky, der Husky-Mischling von Barbara & Hansi, diesen wunderschönen Waran.
Bevor wir uns dann vom feinen 4-Gang Abendessen verwöhnen liessen, haben wir uns ca. um 19 Uhr von dieser wunderbaren, romantischen Abendstimmung faszinieren lassen. Mit all diesen Highlights konnten wir drei, Barbara, Hansi & ich, uns ausgezeichnet von den zum Teil turbulenten Ereignissen der Woche erholen. Wir hatten keine Moskitos, eine perfekte Unterkunft und feines Essen und eine Prise Wildlife zu einem absolut fairen Preis, was will man mehr?
So
23
Feb
2014
River Safari auf dem Okavango
Während dem feinen Frühstück hatte Hansi die Idee, dass wir doch noch eine River Safari auf dem Okavango machen könnten. Das brauchte er uns nicht zwei Mal zu verkaufen und so fuhren wir um 10 Uhr los, um die Bewohner des Okavangos kennen zu lernen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Leider nur 1 Krokodil, dafür aber um so mehr schöne und spezielle Vögel und auch viele Nilpferde haben sich uns von ihrer besten Seite präsentiert.
Während wir hier in der Nunda Safaris & Lodge die schönen Seiten Afrikas genossen, hat uns überhaupt nicht gestört, dass zu Hause in Rundu wieder einmal der ganze Tag kein Strom und damit auch kein Wasser und viel Angenehmes mehr nicht zur Verfügung stand. Es war ein absolut gelungenes und schönes Wochenende.
Mo
24
Feb
2014
"Wie man sich bettet, so liegt man"
Inzwischen habe ich drei solcher Betten vom Schreiner machen lassen. Ich selber schlafe natürlich nicht in diesem Gästezimmer, da Pink definitiv nicht meine Lieblingsfarbe ist. Die Betten habe ich extra 50 cm hoch machen lassen, das ist sehr bequem fürs Ein- und Aussteigen und man ist dann etwas weiter entfernt von den Kriechtieren;-)) Den ausladenden Kopfteil habe ich auch absichtlich weg gelassen, damit ich das Bettgestell ohne Probleme durch den engen Gang in die Zimmer bringe. So langsam aber sicher wird es nicht nur in meinem Haus immer wohnlicher, sondern auch im Geschäft fühle ich mich immer wohler.
Di
25
Feb
2014
Die Arbeit fängt langsam an Spass zu machen
Einige von euch haben sich vielleicht schon gefragt, ob ich nur Freizeit habe, weil ich bis jetzt fast ausschliesslich von privaten Themen geschrieben habe. Dies hat natürlich seinen Grund, aber einen anderen. Auf dem Internet über Geschäftliches zu schreiben hat so seine Tücken und Gefahren, z.B. bezüglich Missinterpretation der Information über Dritte. Deshalb besteht die Abmachung, dass wenn wir über die Arbeit hier im Bildungsdepartement berichten, dass die Vorgesetzten über den Inhalt zu informieren sind und diese ihr Einverständnis zur Veröffentlichung geben müssen. Nichts desto trotz verrate ich euch, dass ich im Moment mit Heinz Thürig (Interteam) und dem Finanzchef ein Konzept ausarbeite, wie der Budgetprozess und die Kostenstellenstruktur erweitert werden sollte, damit eine bessere Transparenz, Kontrolle und Steuerung der Ausgaben und Investitionen möglich ist. Nächsten Montag werden wir das Konzept dem Management Team präsentieren und wir sind sehr gespannt, wie der Vorschlag aufgenommen und bewertet wird. Auf jeden Fall macht die Arbeit so richtig Spass und ich werde nicht nur interkulturell gefordert, sondern auch fachlich;-))
Mi
26
Feb
2014
"Man soll die Feste feiern, wie sie fallen"
Manchmal muss man es einfach zulassen, dass es passiert. Man muss es nicht gross organisieren, aber mitmachen und nicht zu viel überlegen dabei, wenn sich die Chance bietet. Wie hat der Egli-Toni von Sarmenstorf jeweils gesagt: "So jung kommen wir nie mehr zusammen". Und genau so war es heute Abend, den Moment geniessen. So ganz spontan sind Barbara, Hansj und ich in die Omashare Lodge gegangen und wir hatten gute Gespräche, gutes Essen und eine schöne Erinnerung mehr. Eigentlich wollte ich ja über etwas anderes schreiben, aber das hat ja noch Zeit.
Do
27
Feb
2014
Schmotziger Donnerstag
Unter dem Motto: "Andere Länder, andere Sitten" hat mich heute dieses Foto aus der Schweiz überrascht und erfreut. Hier in Namibia kennt man die Fasnacht überhaupt nicht oder ich habe zumindest nichts davon gemerkt. Und wenn ich ehrlich sein soll, ohne die smarte Schneefrau hätte ich es wohl auch total vergessen, dass heute im Norden mit dem "schmotzigen Donnerstag" die Fasnacht offiziel gestartet wurde. Diese Zeit wird wieder für viele Fasnächtler in der Schweiz eine ganz strenge Zeit werden und im Nachspann wohl nicht nur glückliche Momente zurück lassen. Ich war ja nie besonders aktiv im Zusammenhang mit diesem Brauch und deshalb vermisse ich diesbezüglich nichts. Aber für Regula und ihre Kinder ist dieser Tag in der St. Josef Stiftung in Bremgarten immer etwas besonderes. Man "bastelt" eine Verkleidung und alle geniessen es sichtlich sich damit zu präsentieren und sich auch etwas fasnächtlich närrisch zu geben.
Vielen Dank Regula für das schöne, spezielle Erinnerungsfoto von dir und dass ich dieses für den Blog verwenden darf;-))
Fr
28
Feb
2014
Erfahrungsaustausch der Interteamler
Heute fand der von Hansj initiierte Erfahrungsaustausch der Rundu Interteamler statt. So wie es sich bei wichtigen Anlässen hier ziemt, haben wir zu Beginn des tägigen Workshops Namibias Nationalhymne, die übrigens sehr schön ist und sich zu hören lohnt, auf dem PC abgespielt. Der Anlass war ein voller Erfolg und es wäre sträflich oder dumm, wenn man diese ca. 500 Jahre Erfahrung der 10 Interteamler/innen in Rundu nicht bündeln und nutzen würde. Alle haben über den aktuellen Stand ihres Einsatzes im Gesundheitswesen oder im Bildungsdepartement berichtet. Man hat sich gegenseitig ausgefragt und beraten sowie wichtige und heikle Themen diskutiert. Wir neuen Interteamler nutzten das Treffen auch, um unsere Erlebnisse während den ersten Wochen hier mit den erfahreneren im Team zu erörtern und uns für das bevorstehenede Monitoring-Meeting mit der Landeskoordination Mitte März vorzubereiten. Für mich war es ein phantastisch aufschlussreicher und äusserst sinnvoller Anlass. Die Informationen aus den verschiedenen Bereichen, wie Management, Informatik, Inspektorat, Schulberatung, Lehrerschaft, Heilpädagogik, Pflegefachfrau und Physiotherapie zu vernetzen und in einer Gesamtschau versuchen zu verstehen, macht extrem viel Sinn. Es ermöglicht auch schneller und besser Synergien zu erkennen und zu nutzen sowie eine bessere Analyse der gesellschaftlichen Zusammenhänge hier und damit einen noch wirkungsvolleren Einsatz von uns allen.
Vielen Dank Hansj für die tolle Organisation und allen Interteamlern für das engagierte Mitmachen!