rundulife.ch: Blog-Archiv vom April 2014
Di
01
Apr
2014
Kurzaufenthalt in der Schweiz
Kaum sah alles nach Besserung aus, ist es auch schon wieder vorbei und die Entzündung im Zahn hat sich wieder zurück gemeldet. Jetzt gibt es nur noch eines: "Zurück in die Schweiz und den Zahn vom Experten endgültig behandeln oder ziehen zu lassen." Ich habe heute einen Flug gebucht und siehe da, am Donnerstagmorgen fliege ich von Rundu nach Windhoek und am Abend von Windhoek nach Frankfurt. Am Freitagmorgen noch eine Stunde von Frankfurt nach Zürich, wo ich ca. um 9:40 Uhr landen werde. Am Freitag Nachmittag habe ich dann auch schon einen notfallmässigen Termin beim Zahnarzt erhalten und dann sollte ich wieder fit sein für Afrika. See you soon, quick and back!
Mi
02
Apr
2014
Das ganze Jahr ist auch 1. April
Ja, liebe Blogleserinnen und -leser: Ich weiss nicht, wie viele es gemerkt haben, dass der Blog "Kurzauftenthalt in der Schweiz" ein Aprilscherz war. Das Foto, so schrecklich es auch aussieht, ist natürlich echt und vom letzen Samstag, als die Zahnentzündung wohl am stärksten war. Der Text, so schön der Inhalt auch anmuten mag, so einfach geht dies natürlich nicht, um in die Schweiz zu kommen, den Zahn zu flicken und wieder zurück zu kehren. Aber was noch viel schlimmer ist und das sollte jede und jeder von uns bedenken: Auch wenn nur einmal im Jahr 1. April ist, so ist doch jeder Tag voll von (oft absichtlichen) Falschmeldungen und bewusstem Informieren und Verschweigen, was von uns nur all zu oft und gerne als einzig wahr und richtig betrachtet wird. Etwas mehr Skepsis, gesunder Menschenverstand und etwas weniger Leichtgläubigkeit schützt vor bewusster Manipulation durch die allgegenwärtigen Medien. Habt ihr euch auch schon gefragt, wieso z.B. soviel Geld für Marketing ausgegeben wird?
Do
03
Apr
2014
So, jetzt ist er draussen
Eigentlich wollte ich heute zum Zahnarzt, um ihm zu sagen, dass er nichts weiteres zu machen braucht, weil es mir "zahntechnisch" ja wieder recht ordentlich geht. Er hat mich dann aber überzeugt, dass die Gefahr oder Wahrscheinlichkeit für eine neuerliche Infektion auch nach der Behandlung mit Antibiotika weiter bestehe, solange der "ungesunde" Zahn drin bleibt. Also haben wir uns darauf geeinigt, dass das Ding raus muss. Es ist schon sehr, sehr lange her, seit dem letzten Zahn, der mir gezogen wurde. Und der Zahnarzt musste auch ganz schön kräftig ans Werk gehen, bis er alles vom Zahn entfernt hatte. Er hat dann auch noch ein bisschen genäht, aber wie es sich für einen starken Mann ziemt, habe ich mir nichts anmerken lassen und versucht cool zu bleiben. Manchmal ist es nicht einfach ein Mann sein zu müssen ;-)) Aber ich bin zuversichtlich, wenn ich die Schmerzen in den nächsten Tagen männlich wegstecke und die Lücke gut verheilt, dann habe ich für den Schnäppchen-Preis von nicht mal Fr. 30.- den Zahn gezogen. Und dann werde ich in drei Monaten auch die Krone zu einem unschlagbar günstigen Preis hier in Rundu machen lassen. Andere fahren in den Osten, um die Zähne zu sanieren und ich in den Süden ;-))
Fr
04
Apr
2014
Auf zur Nunda Safari Lodge
Heute Nachmittag um 14 Uhr fahre ich, zusammen mit Hansj, Barbara und Sara (die "touristische Volunteerin" aus Belgien), zur ca. 200 km östlich von Rundu gelegenen Nunda Safari Lodge. Wir waren ja schon am Wochenende vom 22./23. Februar dort und ich konnte die schönen Bilder von den Nilpferden, dem Krokodil und dem Waran schiessen und ich hoffe natürlich, dass ich wieder mit fotografischer Beute sowie gesund und munter am Sonntagabend zurück bin, um euch über die Wochenenderlebnisse zu berichten. Also dann, bis am Montag wieder auf diesem Kanal ;-))
Sa
05
Apr
2014
Besuch im Mahango Game Park
Heute gingen wir zum ersten Mal in den Mahango Game Park. Wenn man schon mal wie ich in der Serengeti, im Ngorongoro Krater und am Mara River auf Safari war, dann kann man sagen, dass der Mahango Game Park etwas für Anfänger ist, gerade so, wie Namibia "Afrika für Anfänger" ist. Nichts desto trotz, der Park ist nur 15 km von der Nunda Lodge entfernt und die Tiere geben sich alle Mühe, um die Touristen zu entzücken. Und so habe ich ein paar Fotos von unserem Ausflug hier aufgeführt.
So
06
Apr
2014
Boat Trip auf dem Kavango River
Heute morgen früh, noch vor dem Frühstück, haben wir noch einen Boat Trip auf dem Kavango River gebucht. Es war schon wie das letzte Mal ein wunderbares Erlebnis, die Tiere bei ihren morgendlichen Aktivitäten zu beobachten. Hier in der Nunda Safari Lodge haben sie die Uhren nicht - wie im Rest des Kavangos - eine Stunde zurück auf Winterzeit gestellt, d.h. wir sind jetzt hier in Namibia 1 Stunde später als in der Schweiz. Vor zwei Wochen waren wir hier noch eine Stunde voraus, weil wir Sommerzeit hatten und in der Schweiz noch Winterzeit war. Alles klar? Wie auch immer das mit der Zeit auch ist, das Wochenende war wieder einmal ein richtiges Highlight, sehr abwechslungs- und erlebnisreich und sehr entspannend.
Mo
07
Apr
2014
Zurück im Business
Nach dem wunderbaren Wochenende in der Nunda Safari Lodge hat mich der Alltag wieder voll im Griff. Das Finanzsystem Pastel habe ich in grossen Zügen bereits mit der neuen Kostenstellen-Struktur erweitert und ich bin nun noch dabei das Finanz-Reporting entsprechend der neuen Definitionen umzusetzen. Ich schätze diese Arbeit sehr, nicht weil ich die Arbeit am System als meine Hauptaufgabe hier betrachte, aber ich kann damit die einmalige Gelegenheit nutzen, vom Know-How von Heinz Thürig noch bis Mitte Jahr zu profitieren und dieses in der Praxis anzuwenden und zu vertiefen. Zudem kann ich aber auf diese Weise auch ideal die Hauptprozesse und die dabei involvierten Personen an einem praktischen und konkreten Projekt kennen lernen. Dies ist wiederum eine perfekte Voraussetzung, damit ich meine zukünftige und eigentliche Aufgabe, die Unternehmens-Entwicklung, besser verstehen und angehen kann. Ich freue mich, dass ich nach dieser sehr technisch lastigen Tätigkeit mich ab Mitte Jahr mehr mit den Menschen und ihrem (Zusammen-) Wirken in der Organisation widmen kann.
Di
08
Apr
2014
Nadel und Faden zum Frühstück
Heute Morgen zum Frühstück stand Nadel und Faden auf dem Programm, denn an meinen Lieblings-Leinen-Sommer-Hosen war vor einigen Tagen der Knopf "abgefallen". Bis ich aber soweit war, dass ich ihn heute Morgen wieder annähen konnte, brauchte es aber ein paar Tage. Zuerst suchte ich selber nach einem Laden, wo ich Nadel und Faden kriegen konnte, aber vergebens. Dann gab mir Sibylle den richtigen Hinweis, bei welchem Chinesen (!) ich diese Utensilien kriege. Und tatsächlich habe ich mir dann gestern nach der Arbeit ein kleines "Assortissement" an Nadeln und verschieden farbigen Fäden besorgt und mich eben heute Morgen - der früher hauptsächlich von Frauen dominierten Beschäftigung - gewidmet;-)) Und siehe da, das können sogar Männer, denn ich konnte es auch, obwohl ich es wahrscheinlich das letzte Mal in der Rekrutenschule gemacht habe.
Mi
09
Apr
2014
Kavango River unter Wasser
Der Regen in den letzten drei Monaten hat den Okavango anschwellen und sehr breit werden lassen, wobei ja nicht hauptsächlich der Niederschlag in Namibia dafür verantwortlich ist. Der Okavango entspringt nämlich im Hochland von Angola und er heisst dort Cubango, vielleicht weil in der Geschichte von Angola die Kubaner eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Der Okavango ist stattliche 1700 km lang und endet nicht wie die meisten Flüsse im Meer sondern im landesinneren von Botswana, nämlich im bekannten und von Mensch und Tier beliebten Okavangodelta.
Auch der Weg zur Hakusembe River Lodge war am letzten Wochenende wegen "Hochwasser" gesperrt, aber einige wilde Biker haben dieses Verbot einfach ignoriert (siehe Homepage von Sibylle und Christian). Die Gäste von der Hakusembe River Lodge wurden oder mussten mit dem Boot von und zur Lodge gebracht werden. Die Regenzeit geht jetzt im April zu Ende und ich denke, dass der Kavango nun den Höchststand an Wasser erreicht hat und deshalb dieses Bild für den Rest des Jahres für den Kavango River nicht mehr zu sehen sein wird.
Do
10
Apr
2014
Die Tage werden kürzer und die Nächte kälter
Ja, so langsam aber sicher werden die Tage kürzer und die Nächte kälter. Heute Morgen musste ich zum ersten Mal mit einem Pullover zur Arbeit, da die Temperatur knapp um die 15 Grad rum war. Am Abend wird es schon um 18 Uhr dunkel, dann ist es in der Schweiz 19 Uhr. Wir sind ja jetzt eine Stunde hinter der Schweiz und das ist sehr gut, wenn es um die Champions League Spiele geht. Bis Ende März musste ich nämlich bis 21:45 auf den Anpfiff warten und die Matches waren jeweils erst gegen Mitternacht fertig. Gestern nun begann der Match Bayern München gegen Manchester United schon um 19:45 Uhr. Super, so kommt man wenigstens zu einer christlichen Zeit ins Bett, wobei ich noch lange nicht jeden Match fertig schaue. Für zu Hause habe ich mir einen etwas wärmeren Homedress gekauft und die Hosen im Open Market für Fr. 1.50.- kürzen lassen. Vor allem am Morgen kann es im Haus recht frisch sein, da die Häuser keine Heizungen haben. Bis jetzt war die Temperatur im Haus meistens 25 Grad und wärmer und so konnte man locker kurzärmlig und kurzbeinig zu Hause "gutschieren". Aber damit ist nun für eine Weile wohl fertig.
Fr
11
Apr
2014
Pizzeria da Luigi & Francesca, Fahrwangen
Ja, es gibt manchmal schon Dinge, die man hier in Afrika vermisst und dann möchte man sich am liebsten dorthin "beamen", gerade so, wie dies bei Raumschiff Enterprise möglich war. Aber das Leben ist Gott sei Dank so, dass man nicht alles haben kann und etwas zu vermissen, tut auch ganz schön gut. Gestern z.B. habe ich von Regula dieses Foto erhalten. Sie war zusammen mit Freunden in der besten Pizzeria der nördlichen Hemisphäre;-)), der Pizzeria da Luigi in Fahrwangen. Dort am Stammtisch zu sitzen, ein feines Rindsfilet mit Steinpilz-Rissotto zu essen, einen köstlichen Wein zu geniessen, gute Gespräche mit Stammkunden zu haben (gäll Beat;-)) und dabei dem Pizzaiolo bei seinen akrobatischen Pizzateig-Einlagen zuzuschauen, ist schon Lebensqualität vom Feinsten. Ja, aber jetzt bin ich hier und geniesse, schätze "das Anderssein", denn ich erachte es schon als ein grosses Privileg für mich, diese Begegnungen und Erfahrungen hier machen zu können. Aber vergesst nicht, ich komme zurück und dann ... ;-))
Sa
12
Apr
2014
Hundewetter in Rundu
Heute ist so richtiges April-Hunde-Wetter. Es regnet nicht sehr stark, aber ununterbrochen, der Himmel ist grau in grau und die Temperatur knapp 20 Grad. Kein Unterschied zum Aprilwetter, wie man es sich in der Schweiz zu dieser Jahreszeit gewohnt ist. Aber hier erlebe ich dieses triste und nasse Klima zum ersten Mal. Sogar der Hund der Nachbarn sucht bei diesen Bedingungen Schutz und ein trockenes Plätzchen unter dem Tisch, welcher in meinem Gartenhäuschen steht. Ich glaube, er bewacht ab und zu auch mein Haus, weil ich ihm gelegentlich etwas zu Essen gebe.
So
13
Apr
2014
Schlechtwetter-Konsequenzen
Bei diesem Sch...wetter kann ich natürlich meine Wäsche auch nicht nach draussen zum Trocknen aufhängen und so muss halt ein Zimmer für diesen Zweck dienen. Die Wäsche trocknet jedoch nur sehr langsam und es braucht mehr als 24 Stunden bis alles trocken ist. Da nicht ausreichend Platz im Zimmer für das Aufhängen aller dreckigen Wäsche ist, habe ich nur mal einen Teil gewaschen. Die restliche Wäsche (z.B. Bettanzüge, Frottier-, Abtrock- und Handtücher usw.) mache ich dann nächste Woche, bevor ich über Ostern schon wieder nach Divundu fahre und auf dem Zeltplatz der Nunda Safari Lodge die Ostertage zusammen mit Heinz & Anni geniesse. Morgen kommt Rachel und dann wird sie die Wäsche bügeln und auch mein Haus putzen;-))
Mo
14
Apr
2014
Rundu out of town
Gestern Abend war ich noch mit Anni & Heinz ein bisschen spazieren. Unsere beiden Häuser liegen nahe an der Grenze der Stadtkernzone, d.h. nach etwa 15 Minuten Fussmarsch erreicht man bereits die ersten Siedlungen der Stadt-"Peripherie" mit traditioneller Wohnweise. Hier sind die Häuschen durch ein Skelett aus Holzstangen, die Zwischenräume mit Zementmörtel und das Dach mit einer Art "geschichteten Strohhalmen" sehr ursprünglich und einfach oder mit Wellblech etwas moderner gebaut. Die Küche, bzw. Feuerstelle ist ausserhalb der "Hütte" einfach mit losen Steinen "markiert" und im besten Fall mit einem Strohdach auf vier Stangen vor dem Regen geschützt. Wie das mit dem Duschen, mit oder ohne Wasser und Strom funktioniert muss ich noch rausfinden und euch ein ander Mal berichten. Auf jeden Fall sind diese Wohnbedingungen für uns Eropäer nur sehr schwer zu verstehen. Ich habe wirklich grosse Achtung und Respekt vor den Menschen, Ihrer Lebenweise und wie sie das tägliche Leben versuchen zu meistern.
Di
15
Apr
2014
Insider Tipp: Koffie En Kardoesis
Wer Lust auf einen guten Kaffee und ein köstliches Stück "Runduaner" Rüebli-Torte hat (ja, richtig gelesen, wirklich feine Rüebli-Torte in Afrika!), dem kann mein Insider Tipp weiter helfen. Nicht wie irgendwelche Vaganten und dubiose Gestalten aus verschiedenen Branchen, die sich immer wieder mit Insider-Wissen auf illegale Weise zu bereichern versuchen, gebe ich meinen Tipp ganz uneigennützig weiter. Das von einer weissen Frau geführte Restaurant "Koffie En Kardoesis" hinter dem Oceano Kaufhaus in Rundu ist ein bisschen versteckt, aber mit ihren selbst gefertigten kleinen Kunstwerken, oft aus alten und gebrauchten Materialien und Artikeln hergestellt und überall im Lokal mit viel Liebe und Können präsentiert, ist eine Oase der Gemütlichkeit für echte Geniesser. Ich habe dort auch schon ein wunderschönes Holzkreuz gekauft, das jetzt in meiner Küche hängt und über das ich euch zu einem späteren Zeitpunkt berichten werde.
Mi
16
Apr
2014
Mein erster Besuch in einer hiesigen Schule
An meinem genau 100-sten Tag seit meiner Abreise habe ich zum ersten Mal eine Schule ca. 80 km östlich von Rundu besucht. Heinz Schmid arbeitet als Berater im Departement "Advisory Services" und er hat heute zwei Lektionen zum Thema "Magnetismus" gehalten. Ich habe mir vorgenommen, in den nächsten paar Wochen diverse Experten/Innen, wie Barbara, Christian, Egon und Heinz bei ihren Einsätzen "im Feld" zu begleiten. Damit möchte ich die aktuelle Situation und Anliegen an den Schulen besser mit den Ansichten im Head Office verstehen und beurteilen können, aber auch meine einerseits etwas zur Zeit bürolastige Arbeit etwas abwechslungsreicher gestalten und andererseits mich für meine nächste Aufgabe als "Vermittler" zwischen "Front" und "Zentrale" einstimmen und vorbereiten. Heinz hat heute vorbildlich ausgewogenen Mix zwischen theoretischer Wissensvermittlung und praktischen Experimenten aufgezeigt und Heinz sowie die SchülerInnen waren vollends begeistert über die Gestaltung und Lernerfolg des Unterrichtes. Für mich war es ein sehr eindrückliches Erlebnis, Heinz und die Jugendlichen zu beobachten, zu erleben und dies fotografisch festzuhalten und es wird mir noch besser helfen, mich in der "Zentrale" für die Anliegen der "Learners" und "Teachers" an der Front zu engagieren.
Do
17
Apr
2014
Eindrücklicher Einblick
Heute haben wir auf Einladung von Daniel einen mehr oder weniger spontanen Besuch im Dorf Mupapama gemacht, das ca. 60 km östlich von Rundu liegt. Die Menschen dort leben äusserst bescheiden und sehr traditionell. Wir durften ihre Lebensweise kennen lernen und von jung bis alt hat das ganze Dorf an diesem interkulturellen Austausch - oder eher Begegnung - teilgenommen.
In diesem Dorf leben auch einige Bewohner vom Volk der San. Sie weisen eine relative geringe Körpergrösse auf, eine gelblich braune Hautfarbe, vorstehende Backenknochen, runzlige Haut und das sogenannte Filfil oder "Pfefferkornhaar". Ich gehe mal davon aus, dass die Dorfbewohner über uns ebenso erstaunt waren, wie wir von ihnen, nur dass sie keine Fotos gemacht haben und diese dann überall rumzeigen. Wie auch immer man darüber denken mag, für mich war es einmal mehr extrem eindrücklich mit wie viel Demut, Danbarkeit und Genügsamkeit die Menschen ihr ursprüngliches und einfaches Leben akzeptieren und bestreiten. In solchen Momenten frage ich mich dann, ob ich vor diesem Leben hier nicht mehr Hochachtung haben soll, als vor unserer Lebensweise im Norden? Wahrscheinlich liegt die Wahrheit und Gerechtigkeit - wie so oft - irgendwo dazwischen.
Fr
18
Apr
2014
News zum Blog
Vielleicht haben es die einen oder anderen bemerkt, dass der Blog von vorgestern etwas später als üblich veröffentlicht wurde. Das lag am Homepage-Anbieter und nach einigem hin und her hat dieser festgestellt, dass mein Blog zu gross ist und keine neuen Einträge mehr publiziert werden können. Im Moment arbeite ich mit einem sog. "Workaround" und man ist am abklären, ob ich die alten Einträge löschen muss oder ob Jimdo (Anieter) den Bereich vergrössern kann.
Ich werde heute bis am Ostermontag mit Heinz & Anni nach Divundu in die vertraute Nunda Safari Lodge fahren und dort Campen, d.h. ich werde mich hier am Montagabend oder Dienstag wieder melden. Ich wünsche euch schöne Osterfeiertage mit wenig Stau und Sand im Getriebe dafür aber um so mehr Friedlichkeit. Liebe Grüsse an die Osterhasen im Norden;-))
Sa
19
Apr
2014
"Flachzelt" setzt sich durch
Kennt ihr schon den neusten Hit hier in Namibia? Es ist das sog. "Flachzelt". Der Vorteil ist, dass es keine Zeltstangen braucht und weil es nur so hoch ist, wie der die höchste Erhebung im Zelt (z.B. wenn ich auf der Luftmatratze schlafe, dann ist es nur gerade mal ca. 50 cm hoch), wird es von wilden Tieren, wie Nilpferden, Elefanten usw. kaum wahrgenommen. Es gibt inzwischen auch Campingplätze, die einen günstigeren Tarif anbieten für "Flachzelte". Ich gebe zu, dass das Einsteigen ins Zelt noch nicht wirklich optimal gelöst ist, aber es hat durch die flache Auslegung bedeutend weniger Platz für Moskitos. Manchmal haben "Normal-Zeltler" sogar Mitleid und sie lassen mich in ihrem Zelt schlafen;-))
So
20
Apr
2014
Nunda Safari Lodge mit Anni & Heinz
Es ist schon faszinierend, wie es jedes Mal bis jetzt in der Nunda Safari Lodge anders war und ich neue Dinge entdecke. Einmal mehr war ich mit Anni & Heinz auf einer Bootsfahrt auf dem Kavango und wir waren auch zwei Mal im Mahango Game Park. Und wie ihr unschwer an der Bildstrecke erkennen könnt, haben sich andere Highlights und Tiere sehen lassen. Die Lodge war diesmal ziemlich ausgebucht und die Zeltplätze unten am Fluss, die Hansj und Barbara beim letzten Mal hatten, waren unter Wasser, weil der Wasserspielgel des Kavangos in den letzten zwei Wochen beinahe einen Meter gestiegen ist.
Mo
21
Apr
2014
"Flachzelt" Fortsetzung
Wie vor zwei Tagen schon geschrieben, war ich zum ersten Mal mit dem "Flachzelt" unterwegs. Ich habe es dann aber geschont und konnte bei Anni & Heinz im Zelt schlafen, so konnte ich mein Zelt noch ein bisschen sparen und wir gegenseitig unsere Schlafgewohnheiten kennen lernen. Beim Aufräumem habe ich dann einen weiteren Vorteil entdeckt, denn während dem Anni & Heinz das Zelt putzten, konnte ich nichts machen. Anni hat übrigens ausgezeichnet gekocht und so konnte ich einmal "Stroganoff mit Reis und Rüebli/Kabis-Salat" und am zweiten Abend "Bolognese mit Pasta" mitessen. Vielen Dank Anni & Heinz, es war ein tolles Wochenende!
Di
22
Apr
2014
Blog-Archiv erstellt, Probleme bleiben
Soeben habe ich den Blog in mehreren Stunden (!) umgebaut, d.h. auf Anraten der Homepage-Betreiber habe ich alle Blogeinträge nach Monaten kategorisiert und dann in den entsprechenden Blog-Unterordnern archiviert. Leider scheint damit das Problem mit dem Speicherplatz noch nicht behoben, da ich die Bilder vom Wochendende immer noch nicht laden und in der Bildstrecke veröffentlichen kann. Immwer wieder wird der Ladeprozess der Bilder abgebrochen. Deshalb werde ich morgens also die Experten nochmals bemühen und wirken lassen und hoffe, dass ich anschliessend wieder wie gewohnt arbeiten, Blogs schreiben und publizieren kann und ihr weiterhin Freude daran habt;-))
Mi
23
Apr
2014
Blog sollte wieder funktionieren
So, liebe Blog-Leserinnen und -Leser, der Blog ist jetzt mit den monatlichen Archiven etwas übersichtlicher organisiert und dem Veröffentlichen von weiteren Blogs sollte nichts mehr im Wege
stehen, wenigstens, wenn man den Experten vom Jimdo glauben kann.
Heute hatten wir (Heinz Thürig und ich) einen Workshop mit den Creditors, wo wir ihnen die neue Buchungsstruktur im System Pastel, das Bewilligungsprozedere sowie Reporting erklärten. Sie werden
ab sofort alle Buchungen gemäss den neuen Vorgaben erfassen. Mal schauen, wie das in der Praxis funktioniert. Ich bin zuversichtlich und wirklich gespannt, wie sich meine erste Projektumsetzung
im Business-Alltag bewährt und welchen "Impact" (Auswirkung) es für die Menschen hat. Ich werde euch gelegentlich über den Fortschritt in dieser Sache auf dem Laufenden halten.
Do
24
Apr
2014
Andere Länder, andere Strassenschilder
Dieses "lustige" oder für uns unbekannte Strassenschild sieht man öfters in Namibia. Es ist nicht etwa als Hinweis gedacht, dass es bald zu regnen beginnt, sondern dass die Schotterstrasse bald zu Ende ist und die Teerstrasse beginnt. Schotterstrassen gibt es in Namibia noch jede Menge, denn von dem Total 45'700 km langen Strassennetz sind lediglich deren 6'664 km geteert! Und der Rest kann ganz schon "wellblechig" sein und die Federung der Autos "stressen". Aber auch der Fahrer/die Fahrerin muss die Fahrweise ganz schön anpassen und sich voll konzentrieren, sonst wird die Radaufhängung schnell Opfer eines der vielen Schlaglöcher.
Fr
25
Apr
2014
Treffpunkt Nr. 1 - der Kiosk gleich um die Ecke
Auf dem Parkplatz unter einem Baum beim Directorate of Education ist ein kleiner Kiosk-Wagen, welcher von zwei Frauen geführt wird. Hier kriegt man die sehr beliebten "Fat Cakes" für einen Namibian Dollar (ca. 8 Rappen), aber auch dicke Eier mit richtigem "Aromat" (!!!) oder manchmal auch selbst gemachte Sandwiches oder kleine Würstchen werden "feil gehalten". Auch Süssgetränke werden verkauft und wer eine Rauch- oder andere Pause braucht oder Lust auf einen Schwatz hat, der trifft sich am besten am Kiosk.
Sa
26
Apr
2014
Treffpunkt Nr. 1 - auch für Kakerlaken
Über unseren Kiosk habe ich euch ja gestern schon berichtet, und wer sich dort so trifft. Die zwei Frauen stellen jeden Morgen weisse Plastiktische und schwarze Plastikstühle neben dem Kiosk auf, damit die Gäste es sich gemütlich machen können. Gestern war ich gerade am Kiosk als sie die Stühle und die Tische aus dem Kioskwagen genommen haben und diese draussen aufstellten. Und beim auseinander stapeln der Stühle sind dann auch gleich einige weitere Gäste mit dem Namen "Kakerlaken" zum Vorschein gekommen, die sich in den Hohlraumen der Stuhlbeine sichtlich wohl gefühlt haben. Und das Gute am Ganzen ist, dass diese jetzt draussen und nicht mehr im Kioskwagen sind;-)) Fragt sich nur wie lange? Ja, das gehört eben hier auch zum Alltag und Barbara & Hansj können davon ein langes Lied singen.
So
27
Apr
2014
Workaholic in Rundu
Wenn ich euch im Blog schreibe, frage ich mich jeweils, was der heutige Tag an Speziellem ausgemacht hat. Und so schreibe ich euch, dass ich heute Sonntagmorgen ca. 4 Stunden für's Geschäft gearbeitet habe. Ganz freiwillig, ohne Zwang, aus Eigeninteresse und nicht weil ich einen versprochenen Termin einhalten wollte. Arbeitssüchtige bezeichnet man auch als Workaholic, aber das bin ich definitiv nicht und troztdem muss dies Sonntagsarbeit nicht ausschliessen. Ich war mir nicht sicher, ob die am letzten Freitag berechneten Faktoren für das Reporting für das Ministerium in Windhoek auch stimmen und so konnte ich nicht warten und wollte dies anhand der Budgetzahlen überprüfen. Lange wollte es bei einer Gesamtsumme von 13 Mio. Franken bis auf ca. 1000 Franken nicht übereinstimmen, bis ich schliesslich bemerkte, dass ich den fehlenden Betrag in Pastel falsch eingebucht hatte. Nun bin ich beruhigt und zufrieden, denn es stimmt alles und so kann ich Morgen das Reporting noch vollständig fertig stellen.
Ja, so schnell wird aus einem Schweizer kein Afrikaner;-))
Mo
28
Apr
2014
Ein zauberhaft schöner, sonniger Morgen
Heute Morgen war wieder einmal ein Morgen, wie aus dem Bilderbuch oder Märchen. Wenn die Sonne die morgendliche Frische draussen so langsam vertreibt und durch das Fenster in mein rosa/pinkiges Gästezimmer scheint, dann entsteht drinnen diese zauberhafte und faszinierende Atmosphäre. Mein Saxophon mit den Noten auf dem Tisch, die Blume an der Wand (die eigentlich ein Meter darstellt, mit welchem Kinder schauen können wie gross sie schon sind) und die Sicht auf die Bäume sowie das andere Grünzeug durch das vergitterte Fenster geben dieser Stimmung einen unwahrscheinlichen "Touch". Ich mag dieses Bild, aber noch viel mehr diese klare und reine morgendliche Stimmung sehr. Was kann es Schöneres geben als am Morgen in einer solch friedlichen und sonnigen Atmosphäre gesund aufstehen zu können, eine Aufgabe zu haben, die der Leidenschaft entspricht und mit Menschen zu sein, die man gerne hat und die einen auch mögen?
Di
29
Apr
2014
Fahnenaufzug als tägliches Zeremoniell
Jeden Morgen um sieben Uhr macht sich der Securtiy Guard der Eingangskontrolle auf, um im auffälligen Stechschritt mit der Fahne von Namibia und Kavango vom Wachhäuschen zu den Fahnenstangen beim Haupteingang zu marschieren. Dort angekommen zieht er die Fahnen in beeindruckender Manier und stoischer Ruhe auf, d.h. jeder einzelne Griff und jede noch so kleine Bewegung sitzt perfekt und man könnte meinen, dass hier ein Roboter am Werke ist. Während diesem Zeremoniell ist es allen Personen im Bereich des Hautpeinganges wärmstens empfohlen, stehen zu bleiben und zu schweigen, ansonsten der "Zeremonienleiter" (Fahnenhiesser, respektive Security Guard) sein Ritual unterbricht und warnend mit einem eindeutigen Blick vor einem ultimativen Einschreiten mahnt. Da das hiessen der Fahne nicht erlaubt ist zu fotografieren, musste ich die Aufnahme aus grösserer Distanz und im Schutze meines Autos machen und darunter hat eben die Qualität des Bildes etwas gelitten.
Mi
30
Apr
2014
Mein erster Lohn ist da!
Meine Interteam-Kollegen staunen nur, wenn sie sehen, dass ich meinen ersten Lohn für die ersten dreieinhalb Monate hier im Directorate of Education schon erhalten habe. Normalerweise dauert dies eher einiges länger. Vielleicht habe ich den Lohn schon erhalten weil ich im Management Team arbeite? Oder vielleicht ist es doch so, wie ich mir einbilde, dass mein freundlich und ernst wirkende Hinweis beim Finanzchef, "dass wenn ich nicht bald den Lohn erhalte, ich bald auch kein Essen mehr kaufen kann und die Folge davon sein würde, dass es mir dann auch nicht mehr möglich ist zur Arbeit zu kommen", wie ein Bombe eingeschlagen hat. (Ich bin manchmal selber erstaunt über mich, wie gemein ich bei Bedarf sein kann. Sorry!)
Übrigens, der Lohn für die ersten 100 Tage beim Directorate ist gerade mal 1'180 Franken, d.h. ich arbeite hier für einen Stundenlohn von ca. Fr. 1.50.- !!! Ich hoffe, dass wenigstens meine Arbeit hier etwas mehr wert ist und ihr zu Hause ein bisschen Mitleid mit mir habt:-))