rundulife.ch: Blog-Archiv vom September 2014
Mo
01
Sep
2014
Sonntagstourli zur Hakusembe River Lodge
Auf unserem sonntäglichen Velotourli zur Hakusembe River Lodge waren wir natürlich nicht so verwegen unterwegs, wie die "zwei Spinner" auf dem Bild links. Einige Bilder von unserer Fahrt zu der bei Touristen beliebten Lodge habe ich in der Bildstrecke hinzugefügt. Das Wasser entlang dem Kavango Flussdelta hat sich deutlich zurück gezogen und die nicht geteerten Strassen beginnen sich wieder mehr zu versanden und es braucht mehr Energie vorwärts zu kommen. Zudem weist die "Blust" an den Bäumen darauf hin, dass der Frühling im Anzug ist und am nächsten Wochenende steht dann hier auch die Umstellung auf Sommerzeit an. Am 7. September wird die Zeit eine Stunde vor gestellt und damit haben wir dann bis am 26. Oktober, wenn in der Schweiz die Umstellung auf Winterzeit ist, exakt die gleiche Zeit. Dies wird jedoch auch nicht wesentlich dabei helfen, dass ich die langen Sommertage in der Schweiz hier schon ein bisschen vermisse. Das beständige Sommerwetter hier wäre ideal, um am Abend noch lange aktiv zu sein.
Di
02
Sep
2014
"Sideboard" verschönert meine Stube
Nach mehr als 3 Monaten warten, konnte ich gestern endlich mein "Sideboard" bei Peter, dem
Schreiner, abholen. Normal ist Peter recht zuverlässig, aber weil er einen Grossauftrag mit 50 Betten kurzfristig schreinern musste, hat sich "das Zimmern" von meinem Unikat verzögert. Ich habe
Peter eine Zeichnung gemacht, damit er genau weiss, wie ich das "Sideboard" möchte. Es durfte nur 30 cm tief sein, weil sonst zu wenig Platz bleibt, wenn man am Tisch sitzt. Bis jetzt hatte ich
ja nur zwei kleine Regale an der Wand, um meine Sachen zu verstauen. Mir gefällt das
Teil wirklich gut, obwohl es sehr einfach ist;-))
Mi
03
Sep
2014
GUTE BILDUNG. FÜR ALLE.
Die neueste Ausgabe der Interteam Zeitschrift "DER AUSTAUSCH" zum Thema "GUTE BILDUNG. FÜR ALLE." ist verfügbar. Zudem ist Namibia das Schwerpunktland in dieser Edition, d.h. meine Interteam Kollegin Barbara sowie Christian und Egon, die sich alle direkt an der Schulfront engagieren, kommen zu Wort und berichten von ihrer anspruchsvollen wie eindrücklichen Arbeit. Weiter äussern sich die beiden DEZA Experten Valérie Liechti sowie Marc Bloch zum Thema Engagement in Afrika und liefern interessante Informationen und Meinungen zu diesen auch immer wieder kontrovers geführten und durchaus komplexen Bedingungen und Sachverhalten.
Wer die bisher erschienenen Ausgaben der Zeitschrift DER AUSTAUSCH nachlesen möchte oder an weiteren Publikationen von Interteam interessiert ist, die/der wird hier fündig.
Übrigens: INTERTEAM feiert sein 50-jähriges Jubiläum mit einem grossen öffentlichen Fest am Samstag, 6. September 2014 im Sentitreff Luzern. Mehr dazu hier.
Do
04
Sep
2014
Ei - Ei - Ei
Was liegt denn da in diesem Blumentopf in meinem Garten? Ja, das darf doch wohl nicht wahr sein, ein kleines weisses Ei. Wie habe ich das denn nur verdient? Vielleicht ist es ein kleines
Dankeschön von der Hühnerdame mit ihren Jungen, weil sie ungestört mit dem süssen und
kecken Nachwuchs mein Grundstück nach Essbarem absuchen kann. Übrigens haben Hansj und ich kürzlich mit eigenen Augen gesehen, wie die sportliche Hühnermutter gekonnt den Zitronen- und
Mangobaum bestiegen hat und die mutigsten und stärksten Jungen ihr dabei gefolgt sind. Vielleicht wollte sie nach einem geeigneten Legeplatz Ausschau halten und hat sich nun doch anders
entschieden? Für einen Grössenvergleich habe ich das kleine weisse Ei zu den gekauften braunen Eiern gelegt und gelegentlich werde ich mich um den Inhalt dieser weissen Fracht kümmern. Weisst du
übrigens wieso es weisse und braune Eier gibt? Die weissen sind von Männchen und die braunen von Weibchen.
Oder ist dies vielleicht die richtige Antwort?
Fr
05
Sep
2014
Strategie-Workshop
Gestern und heute sind ca. 30 Abteilungsleiter und Inspektoren in der Sarusungu Lodge zu einem Strategie-Workshop eingeladen. Dabei gilt es aus den Nationalen Strategiezielen die Regionalen (Kavango) strategischen Ziele zu definieren und daraus die entsprechenden Projekte und Aktivitäten für die nächsten 3 Jahre zu bestimmen. Du siehst, dass es hier doch recht professionell und fortschrittlich zur Sache geht und man hier nicht einfach so in den Tag hinein lebt;-)) Der Finanzchef und ich haben dann noch kurzfristig eine Zusatzaufgabe erhalten, indem wir die aktuellen und zukünftigen finanziellen Herausforderungen präsentieren dürfen. Na, dann mal nichts wie los!
Sa
06
Sep
2014
Jetzt schalten wir einen Gang höher
Ich hoffe, ich mache dich mit diesem Eintrag nicht verrückt, denn der Sommer scheint sich tatsächlich hier in Namibia abzuspielen (obwohl wir hier erst im Übergang vom Winter in den Frühling sind) und nicht in der Schweiz.
Eigentlich könnte ich auch den Titel wählen "Nichts Neues im Süden" und auch damit das Wetter ansprechen. Die Aussichten sind immer gleich, wie in den letzten viereinhalb Monaten. Einzige
Änderung in der Prognose für die nächste Woche ist, dass die Temperatur einen Gang höher schaltet. Von den gewohnten und angenehmen ca. 30 Grad in den letzten Wochen, soll es nun kontinuierlich
bis 35 Grad heiss werden. Ich schätze und geniesse es sehr, dass ich mir keine Gedanken machen muss, was ich am anderen Tag anziehen soll. Und wenn ich am Morgen von meiner Küche aus dem Fenster
schaue und sehe, wie die "aufstehende" Sonne langsam beginnt die Pflanzen in meinem Garten mit ihren Strahlen zu bescheinen und zu wärmen, dann ist dies schon ein wunderbar friedlicher
Moment, welcher in mir ein angenehm berührendes Gefühl aufkommen lässt. Ich schätze es sehr, dass ich fast jeden Tag bei dieser friedlichen Stimmung beim Aufstehen erleben und beginnen darf.
So
07
Sep
2014
Build it - das Männerparadies
Seit Hansj die Hühnerfamilie in meinem Garten gesehen hat, lässt in die Idee nicht mehr los, selber Hühner auf seinem grossen Grundstück zu halten. Deshalb sind wir gestern ins Männerparadies
"Build it" gefahren, um 50m Drahtzaun zu kaufen. Im Build it kriegt der Mann einfach alles, was ein Männerherz begehrt (sagen manche Frauen), vom Akkuschrauber über allerlei Baumaterialien,
Elektroeinrichtungen, und, und, und. Vorgängig haben wir einen einheimischen "Strohdachbauer" besucht, um ihm den Auftrag für ein 2m x 1.5m grosses Grasdach und 6 passende Holzpfähle mit Astgabel
für das Hühnerhaus zu geben. Dieses Werk sollte bis am nächsten Samstag lieferbereit sein. Gestern haben dann Moses und Mario schon mal den Zaun für das Hühnergrundstück gebaut, damit Hansj
baldmöglichst seine 6 Hühner und den Güggel kaufen gehen kann. (Moses und Mario haben mir schon beim Pflanzen des Feigenbaumes geholfen.)
Mo
08
Sep
2014
RunduLife Rundbrief
Die Papierausgabe meines neuesten Rundbriefes ist in den letzten Tagen verschickt oder verteilt worden. Wie du vielleicht weisst, ist der Rundbrief hauptsächlich für Feedback und Eindrücke im
Zusammenhang mit dem Einsatz bei der Partnerorganisation (bei mir das Directorate of Education oder Bildungsdepartement) vorgesehen; im Gegensatz zu diesem Blog, der sich mehr mit "Privatem und
Persönlichem" beschäftigt. Im Vergleich zum ersten Rundbrief geht dieser auf konkrete Erlebnisse und Ergebnisse während den ersten 200 Tagen hier in Namibia ein und ist nicht mit vielen
Erwartungen und vagen Vorstellungen noch in der Schweiz geschrieben worden.
Wenn du den ersten Rundbrief auch lesen möchtest, dann kannst du diesen und weitere Information auf der Interteam Homepage finden. Viel Spass beim Lesen!
Di
09
Sep
2014
Haus zu verkaufen
Gestern Abend hat mir Ms Muatale mitgeteilt, dass sie das Haus in dem ich wohne verkaufen will. Das bringt natürlich ein bisschen Unruhe in meinen Alltag und meine Planung. Jetzt bin ich nämlich
gerade soweit eingerichtet, dass ich die ersten Gäste empfangen könnte und auch mein Wohnraum sieht inzwischen doch richtig gemütlich aus und dem Feigenbaum scheint es auch wohl zu sein. Ja,
jetzt muss ich halt schauen, wie sich die Sache weiter entwickelt;-((
Mi
10
Sep
2014
Windhoek ruft
Im Moment geht es hier wieder zu wie in einem Bienenschlag, Schlag auf Schlag. Ende letzter Woche hat ja der sehr kurzfristig anberaumte Strategieworkshop stattgefunden, der auch einige
Hausaufgaben nach sich zog. Dann am Montag die schlechte Nachricht, dass "mein" Haus gelegentlich verkauft werden soll und gestern überraschend die Meldung, dass ich die nächsten drei Tage mit
dem Finanzchef wieder einmal nach Windhoek gehen muss. Selbstverständlich habe ich aufgrund der kurzfristigen Buchung wieder einmal in einem anderen Guesthouse Unterschlupf gefunden, d.h. ich
kann dir dann berichten, wie es war, ich bin jeweils selber gespannt. Das Hotel Thule habe ich übrigens während der Einführungswoche im Januar kennen gelernt und es hat mir sehr gut gefallen dort. Man hat eine wunderbare Aussicht über
Windhoek und der Service und die Karte kann sich auch sehen lassen.
Do
11
Sep
2014
Einfach zufrieden
Es ist schon lustig. Soeben bin ich 700 km von Rundu nach Windhoek gefahren und sitze jetzt um 18:00 Uhr im Sardinia in Windhoek draussen an einer Strassenkreuzung, gerade so, wie im Szenario in Fahrwangen. Ich drinke ein Glas Weisswein, das erste, geniesse
die warme Abendsonne, höre zwischendurch ein bisschen mit bei den 4 Burschen am Tisch vor mir, die über mögliche Geschäftschancen debatieren und fühle mich einfach nur zufrieden. Andere
müssen für solche Momente Ferien buchen, viel bezahlen und nach ein paar Tagen wieder weiter oder nach Hause reisen. Touristen hat es jetzt bedeutend mehr als noch vor ein paar Monaten. Viele
kommen jetzt wegen dem feinen italienischen Essen ins Sardinia, das in jedem guten Reiseführer erwähnt ist. Man erkennt Touristen relativ schnell, an der Bekleidung, der Sprache, der
Hautfarbe und teilweise auch am Verhalten. Ich überlege mir, was ich Morgen im Blog schreiben könnte. Eigentlich würde ich am Liebsten schreiben, dass ich einfach "nur" zufrieden bin. Zufrieden,
nicht als Tourist hier zu sein sondern hier arbeiten, leben und erfahren zu können.
Jetzt, wo ich hier sitze, wird mir dies einmal mehr so richtig bewusst. Ich fühle mich wirklich sehr glücklich, privilegiert, dass ich dies machen kann, was ich im Moment mache und ich
habe das Gefühl, dass es mir im Moment einfach an nichts fehlt. Wie viele Menschen können das von sich sagen? Vielleicht, wahrscheinlich, leider viel zu wenige. Wieso? Ich würde es wirklich von
Herzen allen gönnen. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn es einem an nichts fehlt. Die Frage bleibt unbeantwortet, was braucht es und wie kommt man dazu so zu empfinden? Es ist Mittwochabend, ich
sitze im Hotelzimmer, es ist 20:00 Uhr, ich schreibe diesen Blog "nur" über das Zufriedensein. Was will man mehr?
Fr
12
Sep
2014
Hotel Pension Casa Africana
Das Africana gehört definitiv und ab sofort auch zu
meinen Empfehlungen. Es liegt zwar etwa 10 Gehminuten weiter weg vom Zentrum von Windhoek, d.h. in etwa 25 Minuten ist man zu Fuss in der City. Aber auch ein Taxi zu finden ist hier absolut
kein Problem. Das Africana befindet sich in einer Top-Lage auf dem Luxury Hill und nur 50 Meter vis-à-vis ...
... des wohl besten und schönsten Schlösschen von Windhoek, dem Hotel Heinitzburg. Es lohnt sich auf jeden Fall die Aussicht und die exzellente Küche und Bedienung auf der Heinitzburg zu geniessen. Aber es gilt zu beachten,
dass man draussen auf der Gartenterrasse ab 18:00 Uhr als "Nicht-Gast" des Hauses nur noch etwas zu trinken kriegt und keine Speisen mehr bestellen kann. Ist mir gestern passiert. Schade oder
einfach ein spezielles Zeichen, dass das Heinitzburg mehr nicht nötig hat.
Sa
13
Sep
2014
Zwei strenge aber sehr erfolgreiche Tage
Die letzten zwei Tage waren für mich und Pandu (Abkürzung des Vornamens vom Finanzchef und Pandu heisst soviel wie: "Vielen Dank") sehr lange und anstrengend. Mit unserem Pensum könnten wir beide
locker auch im Norden unseren Mann stehen. Wir haben einige tausend Löhne vom Inspektor bis zur Putzfrau sowie die ganze Support-Organisation vom Bildungsdepartement für die Region Kavango
East und West im Umfang von ca. 100 Millionen Franken für 2015/16 budgetiert, bzw. "finalisiert". Namibia setzt etwa einen Viertel des Gesamtetats für die Bildung ein! Es ist
wirklich beeindruckend für mich, wie ich hier mitarbeiten kann und wie meine Arbeit hier geschätzt wird. Ich hoffe, es liegt nicht nur an der Hautfarbe? Und es ist einfach wunderbar zu
erleben, wie ich nach gut einem halben Jahr schon dabei und "aufgenommen" bin, wie wenn ich schon viele Jahre hier wäre. Wir lachen, freuen uns zusammen und arbeiten mit Leidenschaft für die
Bildung und die kommenden Generationen. Und heute fahren wir wieder zurück nach Rundu;-))
So
14
Sep
2014
"Abnormal" Transport
Noch nicht zu Hause von Windhoek angekommen, wollte mich Hansj schon zur Sonntagsarbeit anstiften oder nötigen. Ich sollte das inzwischen fertig gestellte Hühnerdach mit meinen "Laster"
holen. Da ich Sonntagsarbeit aber über alles verscheue, bot ich ihm an, es sofort nach meiner Ankunft in Rundu zu tun. Und so fuhren wir zusammen zum einheimischen Dachbauer, luden das Dach auf's
Dach und fuhren - unter vielen wundernden Blicken der Passanten auf dem Rückweg - zurück zum Rest des Hühnerbaus. So kann Hansj sein aktuelles Lebenswerk nächste Woche endlich fertig stellen und
seine Hühner anschaffen;-))
Mo
15
Sep
2014
Sizilien in Namibia
Als ich diesen Gecko bei Barbara und Hansj zu Hause entdeckt habe, sind mir sofort Erinnerungen an die sehr schönen Ferien in Castellammare del Golfo in Sizilien in den Sinn gekommen. Oft sind wir in den Herbstferien - in zwei Wochen wäre es wieder soweit - mit dem Auto nach Genua, mit der Fähre nach Palermo und dann weiter nach Castellammare oder Scopello gefahren und immer wieder haben wir dort auch meine Freunde die Geckos getroffen und ihre "Haft- und Jagdkunst" bewundert. Ich finde diese sehr scheuen Echsen faszinierend und zudem sehr nützlich, weil sie den nächtlichen, fliegenden Ungeheuern an den Kragen gehen. In Sizilien sind die Geckos heller, eher sandfarbig, aber dieser hier ist auch ganz schön getarnt und dekoriert mit seinen weissen Punkten.
Übrigens: Castellammare, Scopello und das Naturreservat
Zingaro sind mein Geheimtipp für Sizilien und für alle, die mehr auf Natur und Ruhe als auf Diskos und HalliGalli stehen; wirklich sehr empfehlenswert und eine Reise wert!
Di
16
Sep
2014
Von Schreibarbeit bis Schreibvergnügen
Es ist ein Glück, dass ich mich mit Schreiben nicht allzu schwer tue, nein, dass ich es sogar gerne mache, denn das regelmässig freiwillige Schreiben auf dieser Homepage und für die Fahrwanger Zitig "fazit", aber auch das verlangte Erstellen von Dokumenten im Zusammenhang mit meinem Einsatz
hier in Namibia, wie Rundbrief, Kompetenzbilanz, Projektbeschrieb, Einsatzreport sowie -bewertung, Jahresbericht, Beitrag zum Fundraising- und Wirkungsbericht usw. bringt schon einiges an
Wörtern, Zeilen, Stellungnahmen und Geschichten zusammen. Ja, wer hätte das gedacht, dass man in diesem Einsatz auch ein bisschen zum Schriftsteller wird?
Übrigens für NICHT-FahrwangerInnen: Meine 3 fazit-Beiträge habe ich im Folgenden angefügt. Viel Spass beim Lesen.
Mi
17
Sep
2014
Frischer Tilapia aus dem Kavango River
Nun ist es also doch soweit, dass ich euch den richtigen Tilapia Fisch aus dem Kavango River präsentieren kann. Wir hatten ja schon vor drei Wochen die Fake-Story mit der "verkleideten Lachsforelle" vom Fischer aus Fahrwangen;-)) Als ich gestern beim Kiosk im Directorate war, hat Maria soeben drei frische Tilapias "entschuppet" und ausgenommen.
Ich habe ihr kurz zugeschaut, damit ich weiss, wie man das selber macht. Sie wird die köstlichen Schwimmer für Angestellte vom Directorate zum Zmittag machen. Maria wird mir nächstens auch mal
zeigen, wo ich diese Fische auf dem Markt kaufen kann, denn ich habe bis jetzt immer noch keinen frischen Fisch aus dem Kavango selber gemacht. Pandu hat mir übrigens auf der Fahrt nach
Windhoek erzählt, dass er oft Meeresfisch vom Spar kauft, weil er diesen lieber hat als Fisch vom Fluss. Okay, auch diesen Test werde ich selber und mir damit ein Bild machen, was mir
besser schmeckt.
Do
18
Sep
2014
Frische Zitronen aus meinem Garten sind begehrt
Noch immer hat es viele Zitronen auf meinem Baum im Garten. Ich selber brauche etwa 10 Stück in der Woche für meinen Ingwer-Zitronen-Honig Tee. Bei weitem nicht genug, um der Fülle dieses sauren gelben Gutes Herr zu werden. In Pflückhöhe des Baumes hat es schon
lange keine reifen Zitronen mehr, weil die jungen Burschen in der Nachbarschaft
diese schon alle in meiner Abwesenheit "gestohlen" haben. Die weiblichen Altersgenossen haben hier eine etwas sympathischere Vorgehensweise. Wenn sie Zitronen möchten, dann kommen sie mich
besuchen und fragen scheu, ob sie einige haben dürfen. Selbstverständlich kann ich ihnen diesen Wunsch nicht ausschlagen und weil ich keine Leiter habe, um an die schönsten
Zitronen im oberen Teil des Baumes zu gelangen, schüttle ich an den Ästen solange bis einige reife Früchte den Weg nach unten finden. Ich gehe jetzt schon davon aus, dass es den bald reifen
Mangos in meinem Garten ähnlich ergehen wird.
Fr
19
Sep
2014
Genau heute in 3 Monaten ...
... nämlich am Freitag, den 19. Dezember, steige ich hier in Rundu um die Mittagszeit in den kleinen Flieger, der mich mit einem Zwischenhalt in Katima Mulilo und dem anschliessenden Flug über das Okavangodelta zum Stadtflughafen
Eros nach Windhoek
bringt. Dort habe ich dann am Nachmittag noch etwas Zeit, um in der Stadt die letzten Geschenke für zu Hause zu kaufen, bevor ich mich gegen Abend mit dem Taxi zum 45 km ausserhalb der Stadt
liegenden Internationalen Flughafen Hosea Kutako bringen lasse. Um 21:30 geht's dann weiter nach Frankfurt, wo ich um 7 Uhr lande und um 9 Uhr die Maschine nach Kloten besteige. Ab Samstag, 20. Dezember, um 10 Uhr
werde ich dann nach einem Jahr hier in Namibia für 2 Wochen in der Schweiz Ferien machen ;-)) Also, bis dann in der Schweiz!
Sa
20
Sep
2014
Interkultur oder interkulinarisch?
Kennst du den Unterschied zwischen einer Goldwurst und einer Servelat? Es ist der Kanton, denn was die Goldwurst in
Basel ist die Servelat im
Aargau. Und demzufolge hat das Bild links nichts mit Interkultur zu tun, sondern ist lediglich ein kulinarischer Ausschnitt aus der Verpackung (Bild 1 der Bildreihe;-)) Und meine Definition von
interkulinarisch könnte sein, Goldwurst oder Servelat von Pia (Schwester von Hansj) aus dem Kanton Basel, echter Weißwurstsenf aus München, Windhoek Draught aus Rundu, von irgendwo her
eine Brotkopie aus Windhoek und vermutlich ein in Lizenz hergestellter Gruyère Käse aus Südafrika. Gestern gegessen und interkulinarisch für köstlich befunden, vom Chefchoch aus der Schweiz
;-))
So
21
Sep
2014
Makalani
Auf der Rückfahrt von Windhoek haben wir in Otjiwarongo einen Halt gemacht. Kaum auf dem Parkplatz angekommen und ausgestiegen, waren auch schon die ersten Einheimischen zur Stelle. Sie stellten sich freundlich und interessiert vor und fragten mich nach meinem Namen, ob ich Geschwister hätte und wie ihre Namen seien. Kaum fertig gesprochen, zeigten sie mir auch schon die während dem Gespräch fertig geschnitzten Makalani-Nüsse. Die Nüsse werden jeweils mit diversen Motiven "vorgeschnitzt", in diesem Fall vor allem mit afrikanischen Tieren. Braune Streifen in unterschiedlicher Länge werden dabei noch stehen gelassen, damit sie eben später die Namen damit Schnitzen können. Die Diskussion, wieso und für welchen Preise ich ihnen diese "personifizierten" Kunstwerke abkaufen sollte, dauerte bedeutend länger als das Herstellen der Schlüsselanhänger selber.
Mo
22
Sep
2014
Tue Gutes und rede nicht darüber
Da ich heute nichts Gescheiteres für meinen Blog zu schreiben weiss, mache ich es doch (siehe Titel): Gestern habe ich ein Mail von Kiva erhalten, dass sie mich feiern, weil ich seit 6 Jahren Menschen mit Klein- oder Mikrokrediten unterstütze. Ich habe dann mal ein
bisschen in der Statistik gewühlt und festgestellt, dass ich in diesen 6 Jahren an 763 Personen oder Gruppen für 30'000 US$ Kleinkredite vergeben habe, natürlich ohne den Steuern abzuziehen!
Erfreulich ist, dass ich dabei lediglich knapp 1%, bzw. genau 287.53 US$, "verloren" habe oder ans Bein streichen musste. Mit dem kann ich sehr gut leben, bzw. es macht mich sogar etwas
stolz, dass mir 730 Mikrokredite vollständig und nur 33 mit Verlust zurück bezahlt wurden. (Jetzt weisst du auch, wieso das KIVA-Zeichen links auf meiner Homepage ist).
Di
23
Sep
2014
Monster ohne Kopf im Garten
Ja, was ist denn das für ein wandelnder Stein in meinem Garten? Gestern Morgen, ich wollte gerade zur Arbeit gehen, entdeckte ich diese Schildkröte auf dem Weg zu meinem Feigenbaum, obwohl die
drei Feigen am Baum noch nicht reif sind. Ich war so überrascht und freute mich, dass ich sofort meine Kamera im Haus holte und eine Bildstrecke von diesem Gast machte. Wer weiss denn schon, wann
ich zum nächsten Mal von so einem netten sympathischen Kerl besucht werde.
Mi
24
Sep
2014
Vielen Dank für Deine Spende!
Vier Mal im Jahr bekomme ich eine sog. Quartalsabrechnung von Interteam Luzern. Das ist eine Liste mit den Adressen von allen Spendern sowie dem einbezahlten Betrag. Die aktuelle Spendenübersicht erfasst den Zeitraum vom 1.6.14 bis 19.9.14 und ich bin einfach nur glücklich und dankbar über dieses Zeichen der Solidarität und die Grosszügigkeit von Euch, meine lieben Freunde, Verwandten und Bekannten. Ja, ich kenne Euch alle und ich finde es einfach nur wunderbar und es macht mich stolz und zufrieden, wenn ich Eure Namen lese und dass Eure grosszügige Unterstützung diesen Einsatz, wie ich ihn gerade in Rundu verwirkliche, ermöglicht. Ich hoffe, dass ich euch schon bald erzählen und überzeugen kann, dass mein Wirken hier in der Tat von grossem Nutzen für die Entwicklung der Menschen im Kavango ist.
Vielen, vielen herzlichen Dank für Deine Spende!
Do
25
Sep
2014
Das Fahrrad - eine echte Erfolgsgeschichte
Kürzlich bin ich auf das Bild links gestossen und einmal mehr war ich beeindruckt, wie universell und unglaublich vielseitig doch ein Fahrrad eingesetzt werden kann. Ich habe mich dann gefragt, wie wohl die Geschichte des Fahrrads ist? Ich habe ja schon vor 3 Monaten über das Fahrrad als simple Lösung für vielerlei Probleme geschrieben. Inspiriert von diesem Bild und dem Thema Fahrrad habe ich dann nach ein paar passenden Bildern von meiner Teilnahme an der Tour d'Afrique 2006 gesucht und habe diese in untiger Bildfolge aufgeführt. Einfach fantastisch, was man mit einem Fahrrad so alles machen und erleben kann!
Fr
26
Sep
2014
Jeden Tag mit einem Blick ins Seetal
Jeden Tag, wenn ich am PC arbeite, kann ich diesen wunderbaren Blick übers Seetal geniessen. Es ist ein herrlicher Kontrast zur Landschaft, wie ich sie hier in Namibia wahrnehme. Hier hat
es viel Sand, viel Sonne und es ist heiss und früh am Abend dunkel. Es hat wenig grün und Gras dafür viele farbig blühende Bäume und Sträucher, aber keine Blumen. Auch Wald und
beeindruckende Berge wie in der Schweiz sucht man vergebens, dafür ist es viel flach und in Stadtnähe stören die überall herumliegenden Plastiksäcke. So versuche ich von beiden Welten das
schöne wahrzunehmen, zu schätzen und zu geniessen.
Sa
27
Sep
2014
Jazz Festival in Windhoek
Mitte November fahre ich mit ein paar Interteamler ans Jazz Festival in Windhoek. Es ist für mich das erste Mal, dass ich an einem solchen Anlass - und
erst noch in Afrika - dabei sein kann und ich bin mal gespannt, wie mir diese Jazz-Veranstaltung gefällt. Die musikalischen Künstler und Künstlerinnen, unter anderem Shishani,
Erna
Chimu, Big
Ben usw. kenne ich allesamt nicht, was nicht heisst, dass sie nicht bekannt sind und keinen guten Jazz spielen oder keine gute Show bieten. Nein, ich bin einfach ein Jazz-Banause, der gerne Jazz hört, aber
nichts davon versteht. Ja, das gibt's und wenn ich nach dem Konzert mehr weiss, dann werde ich darüber berichten. Übrigens: Ein absoluter Jazz-Kenner haben wir auch oder dafür in
Fahrwangen ;-))
So
28
Sep
2014
Impressionen von der Rundu Beach
Gestern Abend war ich zusammen mit Barbara, Hansj und Pia ("grosse" Schwester von Hansj) und natürlich Lucky (Hund von, bzw. bester Freund von Barbara) an der Rundu Beach. Wir nahmen für uns
einen kühlenden Apéro mit und für Hansj und Lucky einen Ast, damit sie etwas Fitness machen konnten. Viele Jugendliche nutzen die Rundu Beach für eine erfrischende Abkühlung im Kavango River, für
Ballspiele oder einfach fürs "sehen und gesehen werden". Übrigens: auf der anderen Seite des Flusses ist Angola und schon bald wird der Wasserstand an gewissen Stellen so
seicht sein, dass die Nichtschwimmer das Wasser zu Fuss bezwingen und Angola besuchen oder erobern können. Es ist eine fröhliche und zufriedene Atmosphäre an der Rundu Beach und in solchen
Momenten scheinen die Leute hier keine Probleme zu kennen. Ich war von der selbst "aufgepeppten" Mütze von Lucas sehr angetan und ich liess mich mit ihm zusammen ablichten. Ich hatte den
Eindrück, dass Bekanntschaften machen hier wirklich easy ist, denn die jungen Menschen zeigen sich sehr interessiert, sind umkompliziert und aufgeschlossen uns gegenüber.
Mo
29
Sep
2014
Nach 250 Tagen ...
... ist das passiert, was ich mir wünschte, aber nie zu glauben wagte. Mein "Vorgesetzter" oder besser gesagt mein zur Zeit wichtigster Ansprechpartner in der
Partnerorganisation, Panduleni Hashoshange, Finanzchef des Bildungsdepartementes, hat mich gestern um 11 Uhr ganz überraschend besucht. Ich glaube von irgendwoher gehört zu haben, dass ein
Hiesiger (einheimische Person) einen Shirumbu (Synonym für "weisse Person" in der lokalen Sprache RuKwangali) ohne Einladung oder Absprache nicht besuchen kommt. Ich werte dies wirklich als
wertvolle und freundschaftliche Geste des Vertrauens und Respektes; es macht mich glücklich und stolz, dass er von sich aus zu mir gekommen ist, ohne speziellen Grund, nur um zu sehen, wie
es mir geht. Wir hatten ein gutes Gespräch und wir haben u.a. auch die bevorstehende gemeinsame Erstellung des Jahresrückblickes über meinen Einsatz hier besprochen; der Bericht muss bis
Ende Oktober geschrieben sein und an Interteam gesendet werden.
Di
30
Sep
2014
Angekommen im Alltag
In den letzten Tagen hatte ich oft das Gefühl, dass ich hier im Alltag nun vollständig angekommen bin. Ich habe dies bemerkt, weil ich irgendwie und in jeder Beziehung mich fertig eingerichtet fühle, d.h. ich brauche
nichts mehr im Haushalt, habe für jede Temperatur die richtigen Kleider und Schuhe, keine Probleme mehr mit dem Telefonanbieter, der Bank und mit den Zähnen, weiss wo ich was am Besten kriege,
das Auto läuft seit einiger Zeit auch ohne Probleme und ebenfalls im Geschäft bin ich bestens integriert, "durchschaue langsam die Spielchen" und ich komme mir vor, wie wenn ich schon viel länger
hier wirken würde. Es scheint fast so, dass sich so langsam aber sicher so etwas wie Gewohnheit, Alltag einschleicht oder breit macht. Dies ist neu für mich hier und ich überlege mir, wie ich damit umgehen soll,
was ich daraus mache. Da ich nun mehr Zeit für anderes habe, lese ich viel, spiele endlich mehr Saxophon und schreibe an meinen Memoiren;-))