rundulife.ch: Blog-Archiv vom Januar 2015
Do
01
Jan
2015
2015
Jetzt ist es da, das Jahr 2015. An vielen Orten "der reichen Welt" wurde das neue Jahr um Mitternacht mit überschwänglicher Freude und scheinbar unbegrenzter Sorglosigkeit begrüsst und
gefeiert. Wie viel Hoffnung nach mehr Frieden, weniger Armut und Ungerechtigkeit, mehr Zeit fürs Leben und viele andere sinnvolle Wünsche jeweils bei diesen Freudentänzen unter dem künstlich und
paradiesisch beleuchteten Sternenhimmel in den Herzen mitschwingen ist dabei leider nicht erkennbar. Auf jeden Fall, so glaube ich, wird der Alltag diesen kurzen Moment der Unbeschwertheit und
des Glücks wieder besiegt haben und die Menschen werden schon sehr bald wieder mit sich selbst und ihren eigenen Problemen und Sorgen beschäftigt und gestresst sein. Der Lauf der Zeit und die
Folgen des sogenannten Fortschrittes sind unbarmherzig und so wird leider auch das Jahr 2015 nur für Wenige ein Jahr der verwirklichten Träume werden.
Fr
02
Jan
2015
Auf Wiedersehen in einem Jahr
Mit dem neuen Jahr hat für mich auch schon wieder das Abschied nehmen begonnen, denn in drei Tagen bin ich auf dem Weg, oder besser gesagt Flug, nach Namibia. Es ist schon ein komisches Gefühl,
wenn man weiss, dass man seine Liebsten und Freunde erst wieder in einem Jahr sieht. Andererseits hofft man auch immer, dass nichts passiert und man deshalb früher nach Hause reisen muss. Anders
als vor einem Jahr, weiss Regula und ich jetzt viel genauer, was uns in den nächsten Monaten erwartet und wie es ist, wenn man viele tausend Kilometer voneinander entfernt sich für die
Benachteiligten auf dieser Welt engagiert. Es ist schön und wir sind beide sehr dankbar und glücklich, dass wir unsere Erfüllung in solch sinnvollem Wirken leben können.
Sa
03
Jan
2015
Neujahrsapéro und viel mehr
Eigentlich wollten Regula und ich nur schnell zum Neujahrsapéro gehen, der von der Gemeinde für die Bevölkerung offeriert wurde. Aus diesem schnell wurden dann schliesslich viele Stunden mit
allerlei Überraschungen und spontanen Ereignissen. Wenn sich die Szene trifft, dann kann eben alles passieren und da darf z.B. auch die Schnupfmaschine und das gemütliche Zusammensein im hiesigen
und einmaligen Western-Saloon nicht fehlen. Und damit ich mich in der kalten Schweiz nicht erkälte, hat mir ein besorgter Fahrwangen sogar seine fesche, schwarze Mütze geschenkt und auch die
feinen Öhrchen von Regula fanden ihr wärmendes Pelzchen.
So
04
Jan
2015
23 kg ...
... ist nicht mein Wunschgewicht, sondern das max. Gewicht für mein Freigepäck nach Namibia. Und so bin ich heute wieder einmal mit der Frage beschäftigt: "Was ist wichtiger?" Servelat oder
Landjäger? Schokolade oder Dörrbohnen? Ein besseres Zoom-Objektiv für die Kamera oder eine Bratpfanne? Geschenke für Freunde in Rundu oder der Notenständer? Die Wand-Klapp-Kleiderhaken müssen auf jeden Fall mit, die Kontaktlinsen,
Malariaprophylaxe, der Kirsch für Hansj und das neue Natel für Heinz Schmid auch. Das Stativ für die Kamera lasse ich schweren Herzens zurück, auch zwei drei Bücher werden Opfer der
Gewichtsobergrenze von 23 kg. Das Raus und Rein endet schlussendlich bei legalen 22.56 kg und somit habe ich sogar noch wenig Luft nach oben, um dann Morgen kurz vor der Abreise noch ein halbes
Kilo "Unverzichtbares" aus der Schweiz mitzunehmen.
Mo
05
Jan
2015
Vielen Dank ...
... für die wunderbare Zeit, die ich hier in der Schweiz während der letzten drei Wochen hatte! Viele ungeplante und herzliche Begegnungen, viele interessante Gespräche, herzhaftes Lachen und ehrliche Freude, aber auch faszinierende Bilder der tiefverschneiten Winterlandschaft werde ich in meinem Herzen mit nach Namibia nehmen und oft werde ich dort an die schönen Tage in meiner Heimat zurück denken und den Menschen dort davon erzählen. Vielen herzlichen Dank euch allen, dass ihr Teil dieser Begegnung und Stimmung ward und mir das Abschied nehmen nicht leicht gemacht habt. Ich hoffe, dass wir uns Ende Jahr mit derselben Herzlichkeit und Zuversicht wieder sehen und wir von unseren Erlebnissen im 2015 berichten werden. Alles Gute, mach's guet ond heb Sorg!
Di
06
Jan
2015
Nicht schlafen
Nach einer unfreiwillig durchzechten - eigentlich war es nicht wirklich ein Zechen, sondern eher der Versuch den Schlaf zu finden - Nacht im Flugzeug noch 700 km wach mit dem Auto nach Rundu zu fahren ist wahrlich kein
Schleck. In weiser Voraussicht habe ich mich vor der Abfahrt in Windhoek für den Kampf gegen den Schlaf mit Coca Cola und Red Bull bewaffnet. 3 Dosen des Flügelspenders und eine Flasche des
schwarzen Saftes haben mich vor dem Einnicken bewahrt und so bin ich nun wieder in meinem neuen Haus in Rundu eingezogen. Ende gut, alles gut.
Mi
07
Jan
2015
Geburtstag: 1 Jahr Namibia
Genau heute vor einem Jahr bin ich in Windhoek angekommen, um meinen dreijährigen Afrika-Einsatz in Namibia zu starten. Diesen Geburtstag habe ich zusammen mit Barbara und Hansj mit einem selbst
gemachten Schweizer Wurstsalat, Kartoffelsalat und einem Bier und Wein gefeiert. Es war ein gemütlicher Abend und wie könnte es anders sein, war das Hauptthema natürlich unser Engagement hier in
Rundu und all die Herausforderungen und Erlebnisse während dem ersten Jahr.
Do
08
Jan
2015
Schokolade für Fisch
Gestern Abend habe ich der Familie Hashoshange (Finanzchef) eine Schachtel Pralinen aus der Schweiz vorbei gebracht. Während die Frau von Panduleni drinnen einen feinen frischen Fisch für uns zubereitete, haben
wir draussen im Garten bei hochsommerlichen Temperaturen und einem Bier angeregt diskutiert und philosophiert. Das leichte und schmackhafte Essen, Fisch mit Salat, hat mich bei dem Entschluss
bekräftigt, dass ich am Wochenende am Open Market einen Grill kaufen werde, um mich als "Braai-König" zu etablieren.
Fr
09
Jan
2015
Geschäftiger Startup
Der Finanzchef und ich waren in den ersten Arbeitstagen des neuen Jahres schon wieder recht "busy" und wirkungsvoll, gerade so, wie wenn wir in der Schweiz arbeiten würden. Pandu hat den
Jahresabschluss inkl. die ganzen Auswertungen - unter meiner Aufsicht - selber gemacht. BRAVO! Dies gibt mir Zuversicht, dass meine Arbeit an Nachhaltigkeit gewinnt und einige der Menschen hier,
die nötige Selbstständigkeit langsam zu meistern beginnen sowie ihre Entwicklung selber in die Hand nehmen.
Sa
10
Jan
2015
Wer findet den fünften Kochbueb?
Gestern habe ich von diesen 5 Hobby- und Szenariokollegen dieses Foto erhalten. (Du wirst hoffentlich den Fünften auch bald entdecken?) Ich gehe davon aus, dass sie mich ein bisschen eifersüchtig
machen wollten, was ihnen damit auch gelungen ist. Auf jeden Fall habe ich den Seitenhieb verstanden und sportlich genommen sowie die Geste sehr geschätzt. Vielen Dank! Während meinem Urlaub
kürzlich in der Schweiz hatte ich das Vergnügen, mit vieren dieser Bande sehr gemütliche und kurzweilige Stunden zu erleben. Es war gerade so (oder noch besser), wie wenn ich nie weg gewesen
wäre, einfach perfekt! Bleibt so, wie ihr seid, Jungs, denn von solchen wie euch, kann es nicht genug geben;-))
So
11
Jan
2015
Rundu Dumping Site (Müllhalde)
Heute Morgen bin ich wieder einmal mit dem Bike zur Hakusembe River Lodge gefahren. Der Weg führt dabei an der Müllhalde von Rundu vorbei und
dabei wurde mein Blick von dieser faszinierenden Struktur gefesselt. Diese gepressten und aufgestapelten Blöcke aus Getränkedosen säumen bei der Rundu Dumping Site etwa hundert Meter den Weg
Richtung Nkurenkuru. Die "platten" Aluminiumbehältnisse warten darauf, dass sie von einem Lastwagen abgeholt und ihrer weiteren Bestimmung in der Receycling Anlage zugeführt werden.
Mo
12
Jan
2015
Fortuner News
Oft musste ich mir in den letzten Tagen unangenehme Fragen nach meinem dreckigen Wagen gefallen lassen. Die Fahrt auf der nassen "Gravelroad" (Schotterstrasse) von Tsumkwe nach Grootfontain Mitte
Dezember hat deutliche Dreckspuren auf dem Toyotafüdli hinterlassen. Gestern nun stand der regelmässig durchzuführende 10'000 km Service bei Chris auf dem Programm und damit wurde auch das Ende
dieser Dreckgeschichte besiegelt. Damit sind alle wieder zufrieden und die Mimik meiner Kollegen hat sich vom Rücklicht links auf dem Bild in den Smiley rechts gewandelt. Und, im 2014 bin ich
trotz einiger Pannen und Reparaturen mit dem Toyota Fortuner sage und schreibe 16'000 km gefahren. Nicht schlecht? - Oder eben doch? Wie auch immer: "Auch das, I did it".
Di
13
Jan
2015
Wasser und Hygiene
Aller guten Dinge sind drei und deshalb schreibe ich nach der Müllhalde in Rundu und dem dreckigen Hinterteil meines Toyotas heute noch über Wasser und Hygiene. Wie du sicherlich schon
mitbekommen hast, kriege ich immer Anfangs Monat von der Stadtverwaltung eine Rechnung für das von mir verbrauchte Wasser. Ich muss dann mit der Rechnung in das Zahlbüro der Verwaltung gehen und
mir je nach Situation eine unbekannte Zeit in der Warteschlange gönnen bis ich meine durchschnittlich 50 Franken bezahlen kann. Obwohl ich mir viel Mühe gebe, um möglichst sparsam mit dem Wasser
umzugehen, berappe ich doch beinahe 10% meines Einkommens für das "Nasse Gold"! Beim Warten nutze ich die Zeit, um zu beobachten und dabei so allerhand zu entdecken und so ist mir u.a. auch
dieses Plakat zur Verwendung von Wasser für eine bessere Hygiene nicht entgangen. Die Tipps scheinen mir sehr hilfreich und visualisieren die täglichen Herausforderungen der Menschen hier sehr
gut wieder. Wasser, unser tägliches Lebenselixier und das Geschäft der Zukunft!
Mi
14
Jan
2015
Das subtropische Leiden
Zurzeit leiden Mensch und Tier unter dem subtropischen Klima hier im Norden Namibias. Regelmässige Temperaturen von 35 Grad und mehr sowie die relativ hohe Luftfeuchtigkeit erinnern
mich immer wieder an die Zeit, wo ich in der Sauna meine Poren absichtlich weinen liess. Gestern Mittag um 14 Uhr sah ich diesen Hund, der den spärlichen Schatten eines Autos für sein
Mittagschläfchen nutzte. Um 17 Uhr hat sich dann ein Gewitter für eine halbe Stunde über Rundu ausgetobt (Bild 2). Für die heissen Nachtstunden (nein, nicht so wie du denkst, ich bin
natürlich alleine) habe ich den grossen Ventilator vom Chinesen in Stellung gebracht (Bild 3), der soll das Schlafen ein bisschen erträglicher machen. Ach, wie war die Zeit doch schön, als
die AC (Air Condition) noch in meinem Zimmer war;-))
Do
15
Jan
2015
Genau heute vor einem Jahr ...
... habe ich meinen ersten Blog veröffentlicht! Das heisst, dass der Blog heute
ca. der 366. ist. Das heisst für mich aber auch, dass sich jeder Tag zu wiederholen beginnt. Wiederholen in dem Sinne, dass ich zurück schauen kann, was war vor einem Jahr, und ist jetzt. Ich
kann beginnen zu vergleichen, versuchen zu verstehen, was sich in der Zeit verändert hat. Verändert mit mir, mit meinem Umfeld, mit der Welt. Lassen sich Tendenzen erkennen? Stimmt die Richtung?
Stimmt der Weg? Wie mache ich weiter? Fragen, als Ausgangspunkt für die weitere Bestimmung. Mal schauen, wie es weitergeht, was in einem Jahr sein wird, mit mir, und mit dir?
Fr
16
Jan
2015
Ein Land voller Besserwisser
Beim Lesen der AZ heute Morgen habe ich mir überlegt, ob ich zum Thema EURO-Mindestkurs auch noch meinen kompetenten Senf dazu geben soll. Eigentlich ist dies gar nicht nötig, denn es scheint, dass die Schweiz jetzt schon voller fähiger Nationalbank Präsidenten ist und ich gebe zumindest öffentlich zu, dass ich von diesem komplexen Geschäft zu wenig verstehe. Vielleicht sind wir Schweizer deshalb so schlecht im Skifahren, weil sich zu viele um Dinge kümmern, die sie nicht verstehen und nicht können. Die Gewinne der Nationalbank in all den vergangenen Jordan Jahren haben die Kantone auf jeden Fall gerne eingesackt. Und was hat denn der Jordan bis jetzt schlecht gemacht? Und wer soll das Geschäft besser verstehen als der Jordan? Sollten wir uns nicht ein bisschen mehr um Dinge kümmern, die uns etwas angehen und die wir verstehen? Uns geht es, im Vergleich zum Rest der europäischen Staaten, ausgezeichnet. Und dies definitiv nicht, weil die Schweiz voller Besserwisser ist oder der Jordan einen Scheissjob macht. Und den Gürtel etwas enger schnallen, täte dem Einen oder Anderen gar nicht so schlecht. Also liebe Schweizer bleibt cool und vertraut dem Jordan und seinen Massnahmen und nörgelt nicht rum. Der starke Franken ist nicht den Besserwissern zu verdanken. Amen!
Sa
17
Jan
2015
Die Nunda River Lodge ruft ...
... und wir können einfach nicht Weghören und deshalb fahren Barbara, Hansj und ich zum ersten Mal in diesem Jahr über's Wochenende in die Nunda River Lodge. Zwei Stunden fahren um im Paradies zu sein, ist ja nicht wirklich allzu viel verlangt. Und so machen wir uns auf zum Relaxen, ein paar nette Tierchen, wie Elefanten, Giraffen, Zebras usw. zu treffen und zu fotografieren, ein bisschen lesen, diskutieren und einfach das Schöne dieser Welt und den Moment zu inhalieren.
So
18
Jan
2015
Erlebnisreicher Samstag
Nachdem ich Barbara und Hansj abgeholt hatte, haben wir noch auf der Strasse in Rundu dieses schöne Chameleon entdeckt und vor dem überfahren gerettet. Es sind schon fantastische Tiere, wie sie
ihre Farbe der Umgebung anpassen und mit den Augen unabhängig in verschiedene Richtungen schauen können. Kurz vor Divundu sind dann ganz überraschend 4 Kälber vor dem Toyota über die Strasse
gerannt. Trotz einer Vollbremsung habe ich das hinterste Kalb noch leicht touchiert. Total verstört ist es wieder aufgestanden und davon gerannt. In der Nunda Lodge angekommen, habe ich dann
fotografisch die wunderbare Natur auf Bild gebannt. Es ist für mich immer wieder faszinierend, was es dabei alles zu entdecken gibt.
Mo
19
Jan
2015
Impressionen vom "Mahangiraffo" Game Park
Weil wir diesmal im Mahango Game Park eine Gruppe von 16 Giraffen gesehen haben, sollte man eigentlich den Park auf "Mahangiraffo" umbenennen;-)) Es war auch für mich eine Premiere, so viele
dieser eleganten "Langhalsler" auf einem Fleck zu treffen. Ein weiterer Höhepunkt war die ca. 2 Meter lange Schlange, die sich leider sofort aus dem Staub machte, als wir auftauchten. Hansj und
ich haben dann noch im Gebüsch nach ihr gesucht, weil wir noch mehr von ihr auf Bild kriegten wollten. Leider war unsere Suche nicht von erfolgt gekrönt und darum bleibt es bei dem einzigen
Beweis am Ende der Bildstrecke unten. Einmal mehr hat sich die Fahrt in den 15 km entfernten Park und die total 3 Franken Eintritt gelohnt. Zurzeit sind weder in der Nunda Lodge noch in den
Gameparks Touristen anzutreffen, d.h. dies alles gehörte mehr oder weniger nur uns.
Di
20
Jan
2015
Das Directorate auf neuen Wegen
Ich komme mir vor, wie zu Hause! Wieso? Gestern war, wie jeden Montag, Management Meeting und es war für mich wiederum eine grosse Freude zu erleben, wie der neue Direktor Mr. Nauyoma seinen schon beinahe europäischen Führungsstil zelebrierte. Es gibt nun ein Sitzungsprotokoll, wo nicht nur Beschlüsse, sondern auch zu erledigende Aufgaben mit Terminen festgehalten werden. Europäisch selbstverständlich wird auch bei jeder Sitzung zuerst überprüft, wie der Stand diesbezüglich ist. Jeder Manager muss zudem einen Wochenplan mit seinen Terminen abliefern, in einem Jahreskalender alle seine geplanten Meetings und Workshops erfassen und alle Fahrten mit dem Regierungsauto belegen, damit die private Verwendung nicht mehr so einfach möglich ist. Es ist herrlich für mich mitzuerleben, wie der neue Chef seine "Duftmarke" legt und mutig sowie überzeugt seinen recht "unafrikanischen" Tarif bekannt gibt. Selbstverständlich wird dieser Führungsstil von einigen nicht sehr geschätzt, weil sie damit in ihrer Selbstverwirklichung sehr eingeschränkt werden. Ich hoffe, dass Mr. Nauyoma seinen eingeschlagenen und zielführenden Weg weiter so vorbildlich und bestimmt gehen wird, denn nur so kann es funktionieren. Mr. Nauyoma ist für mich der lebende Beweis, dass auch Afrikaner können, was Weisse können.
Mi
21
Jan
2015
1 Prozent besitzt 2016 ...
... mehr als der Rest der Welt, d.h. das reichste Prozent der Weltbevölkerung wird im Jahr 2016 mehr Vermögen angehäuft haben als die restlichen 99 Prozent!
Dies vermeldete kürzlich die meist gelesene Zeitung der Schweiz und ich engagiere mich hier in Namibia mit der Überzeugung: "Wissen teilen - Armut lindern"! Okay, mein Problem, wieso lese ich auch solchen Sch..., aber das macht diese Tatsache auch nicht unwahr. Ja, ich muss schon sagen, diese Disharmonie des Besitzstandes macht mich tatsächlich ohnmächtig. Es braucht ja viel, bis ich nichts mehr zu sagen weiss, aber dieser Umstand raubt mir tatsächlich die Sprache und alle sinnvollen Argumente. Eigentlich sollte ich meinen Einsatz hier schleunigst abbrechen, denn die Hauptursache für diese Diskrepanz und die Armut auf dieser Welt liegt wohl kaum in Afrika. Vielleicht hast du auf diesen "Tatbestand" eine passende Antwort oder eine hilfreiche Empfehlung? Ich und wahrscheinlich viele Leserinnen und Leser meines Blogs wären dir für deinen klärenden oder problemlösenden Kommentar dankbar. "Es ist einfach unglaublich, aber wahr!"
Do
22
Jan
2015
Ein prächtiger Kerl
Sieht er oder sie nicht wirklich farbenprächtig aus? Dieser kleine Hüpfer habe ich kürzlich in der Stadt angetroffen. Normalerweise sind ja die Dinger farblich recht eintönig, aber dieses
Exemplar hat es voll im Griff mit seiner bunten Kleidung. Ich musste lange googeln bis ich rausgefunden habe, zu welcher Familie diese bunte Kreatur gehört. Es ist eine Kegelkopfschrecke "Zonocerus elegans" und die Bezeichnung "elegans" passt gar nicht schlecht zu dieser fotogenen Kurzfühlerschrecke.
Fr
23
Jan
2015
Es "ampelt" in Rundu
Es scheint, dass die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr hier in Rundu gerne für einen Neuanfang genutzt wird. Dies ist mir bei meiner Rückkehr aus der Schweiz sofort aufgefallen, als ich mit
meinem Wagen in Rundu einfuhr. "Was ist denn das? Nein, das kann doch nicht wahr sein, jetzt machen die hier denselben Fehler, den man vor einigen Jahrzehnten auch in der Schweiz gemacht hat, mit
dem guten Glauben, dass man damit den Verkehrsfluss am besten managen kann", war mein erster Gedanke. Und was hat man in der Schweiz in den letzten Jahren gemacht? Genau, man hat viele dieser
elektronischen Verkehrsroboter (die Runduaner sagen auch "Robot" zu diesen Dingern) durch Kreisel ersetzt. Dabei hat hier alles so gut angefangen, als man in Rundu vor ein paar Monaten den ersten
und einzigen Kreisel in Betrieb genommen hat. Ein Kreisel hat den weiteren Vorteil, dass die dummen Autofahrer - bevor sie gemerkt haben, wie's funktioniert - sich selber eliminieren, indem sie
ihr eigenes Auto kaputt fahren und nicht die Ampeln, die dann der Staat oder die Öffentlichkeit bezahlen muss;-))
Sa
24
Jan
2015
Kalimba in neuem Kleid
Ja, nicht nur die Ampeln in Rundu sind neu, nein, auch das Kalimba hat sich ein neues Kleid zugelegt. Und der Maler hat die Wand aus meiner Sicht wirklich ganz schön mit Farbe und Sujets
dekoriert. Das freundliche Personal präsentiert sich stolz mit neuen T-Shirts, auf welchen mit grosser Schrift auf das gute Essen und den prompten Service hingewiesen wird. Ich war in diesem Jahr
schon zweimal dort und bis jetzt kann ich nur bestätigen, dass gehalten was versprochen wird.
So
25
Jan
2015
Jedem sein Moskitonetz
Nach mehr als einem Jahr hier in Namibia habe ich die erste Nacht unter dem Moskitonetz schadenfreudig genossen. Bis jetzt waren Mückenstecker, der chinesische Ventilator, der mit dem
künstlichen Orkan das Landen der Moskitos auf meinem edlen Körper unmöglich machte und die handbetriebene Mückenklatsche mehr oder weniger effektive Waffen gegen die ab und zu Malaria
tragenden Plagegeister. Diese Nacht aber hörte ich schmunzelnd zu, wie die fliegenden Blutsauger gegen das weisse Netz ankämpften, aber ohne Erfolg. Keine einzige hat es geschafft an meine
Blutgruppe ranzukommen;-))
Mo
26
Jan
2015
Nach den Moskitos die Ameisen
Die Moskitos im Schlafzimmer habe ich mit meinem Netz nun im Griff, dafür stellen sich nun die Ameisen an oder ein, um meine Küche zu übernehmen. Um diese zu besiegen braucht es etwas mehr als
ein Netz oder einen Ventilator und mit gut zureden ist leider auch nichts. Deshalb setze ich auf Chemie aus der Spraydose und versuche die kleinen Arbeitstiere mit Insektengift zu einer
Umkehr in ihren natürlichen Lebensraum zu bewegen. Ich kann ja gut verstehen, dass ihnen meine grosse und schöne Küche gefällt, aber schlussendlich suche ich mir schon selber aus, mit wem
ich mein Dach über dem Kopf teilen will.
Di
27
Jan
2015
Klapp-Kleider-Haken montiert
Die Geschichte mit den Klapp-Kleider-Haken ist erledigt, d.h.
mein Bruder Felix hat mir 4 Stück dieser praktischen Kleiderhaken besorgt. VIELEN DANK! Im hiesigen Werkzeugmarkt Build-it habe ich als bekennender Handwerker-Laie kürzlich eine Leiter sowie
eine Bohrmaschine gekauft, um für allfällige Arbeiten am Haus vorbereitet zu sein. Und so habe ich am letzten Wochenende "einen Anlauf genommen" und die Leiter für die Montage des
Moskitonetzes und die Bohrmaschine für die Befestigung der Haken in der Praxis zu testen. Ich war froh, dass die Klappdinger nur 2 Löcher brauchten, denn es ist gar nicht so einfach
hinzukriegen, dass die Löcher in der Wand dort sind, wo man sie braucht, um die Schrauben einigermassen gerade im Dübel zu fixieren. Aber irgendwie habe ich es doch noch geschafft und die
Haken sind schon fleissig im Einsatz. Sogar meine Putzfrau war erstaunt über mein handwerkliches Geschick und die simple aber effektive Funktionalität der Metallhaken. Sie hat mich auch
gleich gefragt, was ich mit den Haken mache, wenn ich zurück in die Schweiz gehe? Übrigens, der Handstaubsauger aus der Schweiz kam auch gleich zum Einsatz, um den feinen Bohrstaub vom Boden
zu saugen, wirklich praktisch!
Mi
28
Jan
2015
Vorhänge sind "umgebaut" und montiert
So, nun sind auch noch die Vorhänge "umgebaut", die ich vor einem Jahr in Windhoek für mein erstes Haus gekauft hatte. Im alten Haus wurde zum Aufhängen eine Holzstange durch die Schlaufen der
Vorhänge gezogen und an der Wand befestigt. Im jetzigen Haus ist die Befestigung mit Metallklips an Vorhangschienen, so wie wir es in der Schweiz auch kennen. Damit ich die fast neuen
Vorhänge trotzdem weiter brauchen kann, mussten sie gekürzt und die Klips am Ende der Schlaufen angenäht werden. Schnell war jemand gefunden, der dies für wenig Geld machte und so sind die
Vorhänge jetzt wieder im Einsatz und das Wohnen wird immer angenehmer;-))
Do
29
Jan
2015
Schreibarbeit
Neben all den handwerklichen Herausforderungen der letzten Tage steht auch intellektuell einiges an. So habe ich soeben den dritten Rundbrief soweit fertig gestellt, dass er von Regula und der
Interteam Kommunikationsabteilung in Luzern "korrekturgelesen" werden kann und ich hoffentlich schon bald das "Gut zum Druck" erhalte. Mitte Februar taucht dann die Interteam Koordination von
Windhoek wieder in Rundu auf und für dieses Treffen gilt es ebenfalls noch den sog. Mentoring Bericht und die schriftliche Einschätzung im Zusammenhang mit dem Einsatz im letzten Jahr
auf Englisch zu schreiben. Und last but not least muss bis Ende Februar auch noch der sog. Wirkungsbericht verfasst werden. Dabei geht es vor allem darum an konkreten Beispielen die nachhaltige
Wirkung des Einsatzes zu beschreiben. Diese Angaben sollen helfen mögliche Sponsoren von unserer guten Arbeit zu überzeugen und sie für eine finanzielle Unterstützung zu motivieren. Ja, wer nicht
gerne schreibt, der hat's nicht einfach, gerade so, wie ich als Handwerker-Banause beim Löcher bohren.
Fr
30
Jan
2015
Regen in Namibia und der Schweiz
Es war in den letzten Tagen drückend heiss und selbst viele Afrikaner haben sich darüber beschwert. Aber gestern hat es dann sage und schreibe 12 Stunden geregnet und die meisten
Einheimischen haben "höllisch" gestrahlt, nicht nur über den Regen, sondern auch übers ganze Gesicht. Und für einmal oder für ein paar Stunden scheint es, dass Namibia zur gleichen Zeit das
gleiche Wetter hat wie die Schweiz (siehe Wetterkarte von gestern in der Bildstrecke). Auch der Kavango wird aufgrund der Regenfälle langsam wieder "fetter" und das kühle und immer
sehnlichst erwartete Nass sorgt auch in der Natur für neues und wunderbar blühendes Leben.
Sa
31
Jan
2015
Nicht alles ist "fake" an der Fasnacht
Mit den heutigen Kommunikationsmitteln kann man überall und immer dabei sein, wenigstens elektronisch und virtuell. Da ich als Ex-Sarmenstorfer diese zwei Gestalten kenne, kann ich dir ein
paar Zeilen über die Fasnacht nicht ersparen. In Fahrwangen, (wo ich jetzt wohne), und Meisterschwanden wird anstelle der Fasnacht die Tradition
der sog. "Meitlitage" zelebriert. Im Freiamt ist dies ganz anders, da wird "Gefasnächtlert", was das Zeug hält und so steht z.B. am 31. Januar,
die Heuröpfel-Party auf dem Programm. Und die
Sarmenstorfer sind so angefressen von der Fasnacht und mit Leib und Seele seit vielen Jahrzenten dabei. So ist es nicht verwunderlich, dass die Heuröpfler letztes Jahr ihren 50-sten Geburtstag
gefeiert haben und OPUS 5614 den 40-sten in diesen Tagen feiert. Ja,
und wer schlau ist und wem dies alles gefällt, der lässt sich ganz einfach zuerst und Anfangs Januar an den Meitlitagen mit dem Grasbogen fangen, kühlt sich in den folgenden 3 Wochen etwas
ab und macht mit frischem Elan und Fieber an der Sarmenstorfer Fasnacht mit. Viel Spass!