rundulife.ch: Blog-Archiv vom Februar 2015
So
01
Feb
2015
"Der spinnt ja ...
... jetzt ist er schon wieder in der Nunda Lodge gewesen", werden wohl die einen sagen. Ja, stimmen tut es und bezahlt habe ich es auch selber. Und Spinnen habe ich natürlich auch gesehen, aber
noch nie so ein Prachtexemplar. Die sieht ja echt grimmig aus mit ihren zwei grossen und zwei kleinen Augen. Leider hatte ich kein Makroobjektiv, sondern nur ein Zoom für grosse Distanzen, zur
Hand und so musste ich mit dem Iphone versuchen, das nur ca. 1 cm kleine Monster möglichst scharf zu kriegen. Ich liebe ja Spinnen überhaupt nicht, aber faszinierend sind sie ja schon, vor allem
wenn sie so fürchterlich und angsteinflössend aussehen wie diese. Schade, ich hätte den kleinen Wicht nur zu gerne in all seinen Details in Pixel gemeisselt. Vielleicht das nächste
Mal.
Mo
02
Feb
2015
Naturimpressionen
In der Nunda Lodge zu sein, bedeutet für mich natürlich auch immer wieder mit meiner Kamera auf die Pirsch zu gehen, um Farben, Formen und allerlei faszinierende Naturmotive zu entdecken und als
Erinnerung in Pixel zu speichern. Zudem bin ich immer noch auf der Jagd nach einem Chamäleon in der Natur, aber bis jetzt habe ich diese Farbenkünstler nur in der Zivilisation, d.h. auf der
Strasse entdeckt. Und ein Chamäleon auf der Strasse vor dem Überfahren zu retten entspricht weder ihrem natürlichen Feindbild noch dem idealen Lebensraum.
Di
03
Feb
2015
Blickfang im Wohnzimmer
Wie du sicherlich an den Blogs im Januar gemerkt hast, bin ich immer noch dabei, mich möglichst wohnlich und gemütlich in meinem neuen Heim einzurichten. Es gibt immer wieder Dinge, die mich noch
stören und die es zu reparieren und optimieren gilt. Und so habe ich kürzlich dieses schöne handbemalte Tuch entdeckt. "Nicht nur das Motiv mit den zwei Giraffen gefällt mir sehr gut,
sondern auch farblich würde der Schmuck bestens an meine Wand im Wohnzimmer passen", dachte ich mir. Und so konnte ich nicht widerstehen und brachte den Wandschmuck auch gleich in meinen Besitz.
Zu Hause konnte ich natürlich nicht zuwarten und sofort beschäftigte ich mich mit all den verschiedenen Möglichkeiten der Montage. Und es hat sich wirklich gelohnt, das Bild passt einfach perfekt
in meine Stube;-))
Mi
04
Feb
2015
Fantastische Tierwelt
Ich kann es nicht lassen und muss dir diese Bilder vom letzten Wochenende in der Nunda Lodge und dem Mahango Game Park doch noch zeigen. Im Moment läuft in der Nunda Lodge nicht gerade viel, denn
es ist Nebensaison. Der Campingplatz ist praktisch leer und nur wenige Touristengruppen, die auf dem Weg vom Etosha Nationalpark zum Chobe
Nationalpark in Botswana sind, legen in der Nunda Lodge einen Zwischenhalt ein. Die Tiere im Mahango Game Park sind jetzt in der Regenzeit auch weit
verstreut und der in der Trockenzeit beliebte Treffpunkt am Wasserloch bleibt verwaist. Und so braucht es eben etwas mehr Geduld und Verständnis für die etwas spärlichere Gratisunterhaltung an
Mensch und Tier hier in der Nunda Lodge. Trotzdem gibt es immer wieder Dinge zu entdecken und die Ruhe in der Natur zu geniessen ist ja auch nicht ohne.
Do
05
Feb
2015
Winterferien in der Parsennhütte
Auch dieses Jahr muss das traditionelle Familienskilager in der Parsennhütte ohne mich über die Bühne oder den Schnee gehen. Mein Bruder und meine Schwägerin organisieren seit Jahren diese "Häusermännischen" Sportferien. Der
zehner Massenschlag und die gemeinsamen Abende in der Skihütte beim Jassen und Spielen vermitteln so eine richtige Skilageratmosphäre, wie ich sie aus meiner Schulzeit kenne. Und das absolute
Highlight neben dem fantastischen Essen in der Berghütte ist, am Morgen die ersten Spuren in den Schnee zu fräsen, bevor all die Touristen vom Tal auf den Berg kommen.
Fr
06
Feb
2015
Customized Braaistand - Optimierter Standgrill
Ich glaube, ich habe dir meinen neuen Grill, den ich im Open Market gekauft habe, gar noch nicht gezeigt. Das praktische Teil ist aus einem halben Fass "geschnitzt" und hat alles, was man für
einen guten "Braai" braucht.
Inzwischen musste ich das edle Teil schon ein bisschen optimieren. Jetzt in der Regenzeit füllt sich das halbe Fass mit Regenwasser und zusammen mit der Asche und dem restlichen Brennmaterial
gibt dies dann eine richtig dreckige Suppe. Ein paar Löcher an der tiefsten Stelle des Fasses sorgen nun dafür, dass das Wasser ablaufen kann und ich den Grill nach einem Regenschauer und vor dem
Grillieren nicht zuerst kippen und entleeren muss;-))
Sa
07
Feb
2015
Wenn Bäume blühen
Zurzeit blühen die Bäume in meinem Garten prächtig in gelbgrün und weissgrün. Mein Gärtner Paolo hat aus dem "Urwald" (Abfall, Gras, Unkraut, Schotter usw.) in meinem Garten eine
richtig schöne Oase gemacht, die zum Relaxen einlädt. So langsam aber sicher habe ich ein richtig schönes Zuhause, wo ich meine Zeit auch sehr gerne verbringe. Und hier in Namibia ist es auch so
richtig Sommer, immer nahe der 40 Grad Marke, im Gegensatz zum Norden, wo die Bise kalt und der Hochnebel grau macht und die Schweiz unter der Grippewelle keucht und röchelt.
So
08
Feb
2015
Schnider-Meister Meisterkoch
Na, wer ist denn hier nicht nur der Schnider-Meister sondern dazu noch der Meisterkoch? Wer wohl? Der Hansj natürlich. Und gestern hat er dies wieder einmal eindrücklich bewiesen. Eine feine
knusprige Rösti mit einem Rindsgeschnetzeltem Stroganoff (obwohl der Hansj nicht mal Russisch kann!), das einfach unübertroffen ist und für die ganz Gesunden einen gemischten Salat mit Hansj's
berüchtigt beliebten Salatsauce. Da könnte sogar Annemarie Wildweisen
glatt noch etwas von Hansj's Kochkünsten abschauen und lernen. Anschliessend hat er sich noch als Discjockey bewiesen und uns und die Nachbarschaft mit alt bekannten Schlagern verwöhnt. Kurzum,
es war ein wunderbarer und unvergesslicher Meisterabend mit dem Meistermacher.
Mo
09
Feb
2015
Die Verschönerung geht weiter ...
"Diesen Blog hat er doch erst kürzlich, nämlich am 3. Februar, schon einmal gebracht oder hat er womöglich den Blickfang in seiner Stube schon wieder ausgewechselt?" magst du dich beim schnellen Anblick dieses Bildes links gefragt haben. Nein, ich bin immer
noch mit der Verschönerung meines Hauses beschäftigt. Diesen Batik Wandbehang habe ich nämlich gestern in der Hakusembe Lodge entdeckt und ich konnte nicht widerstehen, weil er passt einfach zu gut an die leere Wand
in meiner Küche. Zudem habe ich sonst noch zwei, drei kleine Dinge entdeckt, die es zu verändern gilt. So z.B. sollten die Sockelleisten der Küchenschränke ersetzt und die blanke Wand im
Gästezimmer lädt gerade dazu ein, verschönert zu werden. Wie du siehst wird es mir so schnell nicht langweilig und ich bin immer dabei und bestrebt, meine Spuren nicht nur in
der Bildungsdirektion zu hinterlassen.
... nicht von mir, denn dies hat nun wirklich keinen Sinn;-))
Di
10
Feb
2015
Mit dem Bike auf Achse
Mit dem Regen kommen auch die Vögel wieder zurück an den Kavango und die wasserdurchtränkten Uferlandschaften werden von Mensch und Tier gleichermassen sehr geschätzt, denn sie machen das Leben wieder etwas erträglicher. Es scheint gerade so, dass sich alle Lebewesen hier darüber einig sind, was für ein Segen das Wasser für alle wirklich ist. Der Fischfang mit den geflochtenen Fangkörben ist auch wieder zu sehen und bringt der armen Bevölkerung etwas Abwechslung in den vom "Pap" dominierten Speiseplan.
Mi
11
Feb
2015
Sockelleisten sind montiert
Ja, meine handwerkliche Selbstausbildung geht weiter und so habe ich beim "build-it" Sockelleisten gekauft und diese über die arg strapazierten Sockel der Kücheneinrichtung geschraubt. Wer weiss, vielleicht bin ich auf etwas mehr handwerkliches Geschick einmal froh, wenn ich zum Beispiel in zwei Jahren in der Schweiz wieder einen Job finden muss. Vielleicht werde ich mich dann einfach als "Handyman" durchschlagen müssen, schliesslich habe ich einiges zu bieten, denn ich kenne mich aus mit: Kochen, Reisen, Interkultur, Haushaltsarbeit, Schreiben, Finanzen, Reparieren, Fotografieren, Dekorieren, Ausprobieren usw. ;-))
Do
12
Feb
2015
Dicronorhina derbyana (layardi)
Na, hast du schon mal so ein Sportmodell eines fliegenden Käfers gesehen? Es ist ein Dicronorhina derbyana (layardi). Dieses
krabbelnde und fliegende XXL-Ungetüm
tönt wie ein kleines Modellflugzeug, wenn es sich durch die Luft pflügt. Der Rosenkäfer ist einiges grösser als
ein Maienkäfer und viel sportlicher bemalt, auch wenn überhaupt nicht flink und wendig. Das Fahrwerk ist beeindruckend lang, filigran und auffällig, passend zu seiner Kriegsbemalung oder seinem
Tarnanzug. Ja, es ist wirklich immer wieder erstaunlich, was unsere Mutter Natur so alles auf die Beine stellt.
Fr
13
Feb
2015
SchoolLink Präsentation
Für gestern hatte ich organisiert, dass wir Interteamler und einige Finänzler an einer Präsentation über die Funktionalität von SchoolLink teilnehmen konnten. Dieses in Südafrika entwickelte
Programm für Schulen besteht aus den 8 Funktionsbausteinen Management, Administration, Personal, Lehrplan, Services, Stundenplan, Bibliotheken und Buchführung. SchoolLInk soll in den nächsten
Jahren möglichst flächendeckend in ganz Namibia eingeführt und für die einheitliche Administration aller Aufgaben an den Schulen verwendet werden. Dies kommt einer Herkulesaufgabe gleich, denn
das System ist einerseits auf eine Internetverbindung angewiesen und andererseits bietet es so unnötig viele Funktionen, dass wahrscheinlich die meisten Schulen mit dieser Vielfalt an
Möglichkeiten masslos überfordert sein werden. Es verwundert deshalb nicht, dass die Schulung aller Module 6 Wochen dauert!
Sa
14
Feb
2015
Valentinstag, Tag der ...
Valentinstag,
Tag der Liebenden und Tag der Blumenhändler... und Tag der BH-Verkäufer? Auch hier in Rundu gibt es geschäftstüchtige Menschen, die den 14. Februar dazu nutzen den Verdienst aufzubessern. Es
gibt sogar so unerschrockene Früchtchen von Frauen, die ganz proaktiv fragen, was ich ihnen denn zum Valentinstag schenke? Und auf meine Frage, was sie sich denn vorstellen würde, kommt prompt
und selbstsicher die Antwort: "Einen roten BH, Grösse 34!" Den Blitzgedanken: "Ja, wie es denn mit der Liebe ausschaut?", habe ich in Gedanken bleiben lassen, weil ich keine Gender-Debatte provozieren wollte. Und so
habe ich mich der Gerechtigkeit halber entschieden, und um meinen sonst schon unterernährten Geldbeutel nicht noch weiter hungern zu lassen, dass ich am Gescheitesten und überhaupt keine
Geschenke mache. Ich wünsche trotzdem allen einen schönen Valentinstag, auch jenen ohne roten BH;-))
So
15
Feb
2015
Hahnenwasser
Dass nur schon einen Tag ohne Hahnenwasser recht beschwerlich und umständlich sein kann, wurde mir diese Woche wieder einmal so richtig bewusst. Nach einer durchschwitzten Nacht auf die dringend nötige und erfrischende Morgendusche zu verzichten und die WC-Spülung mit Not-Wasser aus der 5-Liter Flasche nachzuahmen, ist im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur Sch...! Obwohl das hiesige Hahnenwasser aus meiner Sicht nicht wirklich von guter Qualität ist, so ist es doch für vieles im täglichen Leben unverzichtbar und erst wenn man es einmal nicht mehr hat, merkt man, wie wertvoll es eigentlich ist.
Mo
16
Feb
2015
Aufgeblähter Tarnkünstler
Beim Spaziergang gestern durch Rundu habe ich in der Nähe der Post - und wirklich rein zufällig - dieses Chamäleon auf einem Baum entdeckt. Wie schon in früheren Blogs
erwähnt, bin ich immer wieder auf der Suche nach diesen faszinierenden Verkleidungs- und Augenverdrehkünstler. Mit der Zeit bin ich jedoch zur Einsicht gelangt, dass es mit Chamäleons wohl gleich
sein muss, wie mit vierblättrigen Kleeblättern, man findet sie nur, wenn man sie nicht sucht. Und so hatte ich gestern das Glück, dieses phosphorfarbig getarnte Exemplar zu treffen.
Di
17
Feb
2015
Man muss das Unmögliche versuchen ...
... um das Mögliche zu erreichen. Diese Weisheit von Hermann Hesse passt sehr gut, zu diesem unglaublichen Projekt. Sein Name, Fredy Huber, ist ganz normal und überhaupt nicht spektakulär. Seine Ausstrahlung äusserst sympathisch. Sein Vorhaben etwas
verrückt. Sein Traum: "Die Durchquerung Europas und Afrikas mit einem möglichst kleinen CO2-Fussabdruck, verbunden mit Charity und Spass, soll mein Ziel nach der Pensionierung
werden". Ich kann es immer noch nicht richtig glauben, dass dies möglich ist; und wenn ich diesen Traum mit meinen verwirklichten Träumen vergleiche, dann komme ich mir recht bescheiden
vor. Auf jeden Fall wünsche ich Fredy von Herzen nur das Beste auf seinem langen Weg vom Nordkap zum Kap der guten Hoffnung! Und seiner Frau Astrid gehört ebenso meine Bewunderung, dass sie
dieses Vorhaben so mutig akzeptiert und erträgt! Eine unglaubliche Geschichte, die hoffentlich ein Happy End haben wird.
Mi
18
Feb
2015
Der Kavango tritt über die Ufer
Obwohl es in den letzten Nächten zwei-, dreimal für wenige Stunden geregnet hat, frage ich mich, woher das viele Wasser kommt, das den Kavango so über die Ufer treten lässt? Da muss es wohl vom Ursprung des Kavangos
in den angolanischen Bergen bis nach Rundu irgendwo noch bedeutend mehr geregnet haben. Die Strasse zur Hakusembe River Lodge soll auch schon teilweise unter Wasser sein und gestern als ich hier in
Rundu zur Sarasungu River
Lodge musste, war die Strasse an einer Stelle auch 50 cm unter Wasser. Trotz dem vielen Wasser jetzt, klagen die Bauern, dass es vor allem im Dezember und Anfangs Januar viel zu wenig
geregnet hat und deshalb wohl ein grosser Teil der Maisernte ausbleiben wird. Ich persönlich bin froh, dass es bis jetzt nicht mehr geregnet hat, denn das Dach meines Hauses sollte dringend
renoviert werden. Mal schauen, wie lange das noch geht und ob ich das noch erlebe bis Ende 2016.
Do
19
Feb
2015
Aschermittwoch und Fastenzeit
Die Bezeichnung Aschermittwoch kommt von dem Brauch, im Gottesdienst am Aschermittwoch die Asche vom Verbrennen der Palmzweige des Vorjahres zu segnen und die Gläubigen mit einem Kreuz aus dieser Asche zu bezeichnen. Die Fastenzeit soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus fastend und betend in der Wüste verbrachte, und auf Ostern vorbereiten. Da die Sonntage der Fastenzeit nicht als Fasttage gelten, ergibt sich eine Gesamtdauer von 46 Tagen, von Aschermittwoch bis Karsamstag.
So oder ähnlich steht es geschrieben und wie du diese Zeit nun selber gestalten wirst (siehe Bild links), das überlasse ich selbstverständlich dir. Auf jeden Fall lohnt es sich allemal über Gedanken wie: "Weniger für uns. Genug für alle." nachzudenken und wer weiss, vielleicht sogar danach zu "Sehen und Handeln". Wie auch immer und was man auch glauben mag, es ist sicherlich nicht ganz falsch, die Zeit für etwas Weniger für sich selbst und etwas Mehr für andere zu nutzen. Am Schluss geht es wahrscheinlich allen besser. Also, wieso nicht jetzt beginnen und 46 Tage lang die Zeit nutzen, um für sich und andere Gutes zu tun;-))
Fr
20
Feb
2015
Der letzte Landjäger
Landjäger war in Teilen des deutschen Sprachraums vom späten 18. Jahrhundert bis weit in die 1930er Jahre die offizielle Bezeichnung für besondere Polizeikräfte, die speziell mit Ordnungsaufgaben in ländlichen Gebieten betraut waren. Landjäger sind aber auch eintägig geräucherte und luftgetrocknete Rohwürste, die meist paarweise zusammenhängen und früher als Proviant bei der Feldarbeit und in den Weinbergen dienten, heute bei Wanderern als „Snack“, „Rucksackwurst“ oder bei Ausgewanderten gar als "Heimwehvesper" beliebt sind. Und zur letzten Kategorie gehöre definitiv ich. Der letzte Landjäger aus der Schweiz gestern Abend zum Znacht war einfach herrlich, (die Fastenzeit kann jetzt auch für mich beginnen). Es ist schon erstaunlich, wie man an solchen Dingen ein Leben lang hängt und bestimmte Erinnerungen damit verbindet. Schön, Schweizer zu sein;-))
Sa
21
Feb
2015
Wie weiter mit dem Blog?
Es gibt immer wieder Momente, wo ich mich frage, ob ich weiter jeden Tag einen Blog schreiben soll. Eigentlich fällt es mir leicht diese Kurzgeschichten zu schreiben und für mich selber ist
dieses Tagebuch sehr nützlich, weil ich so meinen Erlebnissen während dieser interessanten und prägenden Zeit hier in Namibia eine bleibende Plattform geben kann. Manchmal bin ich mir unsicher,
ob es dazu diese öffentliche Form (Internet) braucht? Um die Antwort auf diese Frage etwas besser zu verstehen, habe ich mal einen Blick auf die Statistik mit den Zugriffen auf meine
Homepage gewagt. Seit ich hier in Rundu bin, haben 7768 Besucher meine Homepage besucht, d.h. in den vergangenen 415 Tagen waren dies beinahe 19 Personen jeden Tag! Ich glaube, solange der Trend
für die Zugriffe auf RUNDULIFE auch weiterhin steigend oder stabil bleibt, werde ich den Blog weiterführen. Nach wie vor gilt, wenn du über irgendein Thema von mir in einem Blog etwas lesen
möchtest oder du mich ganz generell deine Meinung wissen lassen möchtest, dann benutze doch einfach das Kommentarfeld im Blog.
So
22
Feb
2015
Auf nach Oshakati
So, heute fahre ich mit dem Direktor und dem Finanzchef ins Ovamboland nach Oshakati. Das Ganze hat sich wie immer sehr kurzfristig ergeben und so wurde ich erst am Donnerstag über die Idee informiert, dass ich im Zusammenhang
mit meiner neuen Beratungsfunktion für die Abteilung Planung und Entwicklung an diesem mehrtägigen Anlass teilnehmen soll. Das einzige, das ich weiss über dieses Treffen ist, dass es
um "Dezentralisierung" geht und ich bin mal sehr gespannt, was die Menschen hier unter diesem Thema verstehen und was mich da erwartet. Wie auch immer, ich betrachte solche Gelegenheiten
generell immer als positiv, denn auch wenn ich fachlich nicht viel profitieren sollte, so kann ich sicher neue Menschen kennen lernen, meine interkulturelle Erfahrung erweitern und "Socializen",
d.h. Eindrücke und Meinungen austauschen.
Mo
23
Feb
2015
Zufall oder Glück?
Immer, wenn ich so spät erfahre, dass ich irgendwohin an einen Workshop gehe, beginnt das Rennen mit der Zeit, um noch eine geeignete Unterkunft für mich zu finden. Und so war es auch diesmal
wieder mit dem Meeting in Oshakati. Aus 6 Regionen kommen ca. 50 Teilnehmer zusammen und alle brauchen eine Bleibe. Für Kost und Logis kriege ich von der Regierung ca. Fr. 50.- pro Tag und es ist
meistens nicht einfach dafür etwas Passendes zu kriegen. Nach längerem Surfen und Googlen bin ich beim Oshakati Country Hotel gelandet. Ein
letztes Zimmer für 6 Nächte, mit Air Condition zwar, aber auch etwas über dem Spesenansatz konnte ich mir im allerletzten Moment unter den Nagel reissen. Auch wenn ich ca. Fr. 20.- pro
Tag aus dem eigenen Sack bezahlen muss, so bin ich doch froh, diese Woche in einem zentral gelegenen "Etablissement" mit etwas Komfort verbringen zu können. Und "ob Zufall oder Glück?" hat sich
noch herausgestellt, dass unser Workshop ebenfalls im Oshakati Country Hotel stattfindet. Na, was will man mehr? Ende gut, alles gut!
Di
24
Feb
2015
Pech oder ganz normal?
Eigentlich war für heute ein anderer Blog vorgesehen, aber jetzt nehme ich diese tierische Geschichte gerne, um für etwas Verständnis für meine scheinbar gute Unterkunft zu werben. Die tollen
Bilder vom Oshakati Country Hotel verführen schnell dazu zu glauben, dass ich mir da eine echte Edelunterkunft leiste. Wie so oft, sieht es aber hinter dem Vorhang ganz anders aus. Gestern Abend
an der Bar war ich nämlich nicht alleine. Kaum zu glauben, aber wahr, Kakerlaken an der Bar (das reimt sich ja auch noch;-)) Ja, wenn ich die Impressionen im Prospekt mit
der Realität vergleiche, dann klaffen da beträchtliche Lücken. Du kannst ja mal selber das Wasser des Pools in der Bildstrecke mit der Ansicht im Blog von gestern vergleichen. Da wage ich mir gar
nicht vorzustellen, was da wohl alles in der Küche kreucht und fleucht. Ja, Schein und Sein sind eben oft sehr ungleiche Brüder.
Mi
25
Feb
2015
Sommerferien à la carte
So, soeben habe ich unsere Sommerferien im July hier in Namibia vollständig organisiert. Im letzten Juli waren Regula und ich zusammen im Nordosten von Namibia, d.h. im sog. Caprivi-Strip bis nach Livingstone zu den umwerfenden Victoria Fällen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass dieses Jahr der Nordwesten von Namibia auf der Speisekarte steht (rotes Rechteck im Bild links). Und ohne mich in den Himmel zu loben, ich bin richtig stolz, was ich diesmal auf die Beine gestellt habe. Dieses Programm könnte ich wohl glatt als Referenz für eine Anstellung in einem Reisebüro nach meiner Rückkehr in die Schweiz verwenden. Ich habe mich entschlossen, dass ich ab jetzt jede Woche ein Highlight aus unserem Reiseprogramm vorstellen werde. Damit werde ich hoffentlich nicht nur Regula auf die Folter spannen und vielleicht lässt sich der oder die eine oder andere in den verbleibenden eineinhalb Jahren doch noch für einen Besuch hier in Namibia begeistern. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Do
26
Feb
2015
SSSDS
SSSDS ist die Abkürzung von Sector Specific Service Delivery Standard und DAS Thema des viertägigen Workshops hier in Oshakati. Wir ca. 70 TeilnehmerInnen aus 6 Regionen haben den Auftrag, den
Vorschlag des Bildungsministeriums zu überarbeiten, zu kommentieren und zu präsentieren. Dabei geht es bei SSSDS um die Standardisierung und Messung von zu erbringenden Leistungen aus den
Regionen an die übergeordnete Verwaltung in Windhoek. Die ganze Geschichte ist so wichtig, dass sogar der Generalsekretär des Ministers für einen Tag hier war.
Fr
27
Feb
2015
Sturm über Oshakati
Ja, das war ganz schön wild, wie es da zu und her gegangen ist! Ein richtig ausgewachsenes Sturmtief hat seine Muskeln über Oshakati spielen lassen und einmal mehr eindrücklich gezeigt, zu was
die Natur fähig ist. Vor allem, wenn die Bauten wie hier nicht so solide und für mehrere Generationen gebaut sind, hat es so ein Sturm relativ leicht, viel Schaden zu hinterlassen. Eindrücklich
ist es allemal, wenn ein Zelt, das während dem Mittagessen noch Schatten gespendet hat, nun auf einmal wie ein Segel im Sturm davon fliegt. Und ich frage mich, wieviel von meinem Hausdach in
Rundu nach so einem Sturm wohl noch übrig wäre?
Sa
28
Feb
2015
Man lebt ruhiger oder eben nicht
Seit geraumer Zeit beschäftigen uns Interteamler hier in Rundu einige gemeinsame "interne" Themen, die uns aber mehr oder weniger betroffen machen und die wir unterschiedlich anzugehen oder
zu akzeptieren bereit sind. Und wahrscheinlich ist es genau deshalb so schwierig oder gar unmöglich, einen gemeinsamen Konsens zu finden, wie Veränderung am effektivsten erreicht werden kann. Und
wie das eben so ist mit Themen, die ans Herz gehen, kommen dann auch noch Emotionen ins Spiel, die eine konstruktive und sachliche Lösungsfindung auch nicht einfacher machen. Und es stellt sich
nun die Frage: "Ist Resignation oder Hinstehen für die eigenen Überzeugungen der richtige Weg?" Die Zukunft wird zeigen, wie jeder von uns entscheidet, ob wir eine Veränderung bewirken können
oder ob wir die Enttäuschung weiter mit uns und in uns herumtragen werden, vergessen was ist und war und einfach nur lächeln.