rundulife.ch: Blog-Archiv vom Juni 2015
Mo
01
Jun
2015
Rundu Beach: Kanu-Wettbewerb
Am letzten Wochenende hat Werner Menges "THE Kavango Summer Festival" mit Unterstützung von Red Bull und der Omashare Lodge einen Kanu-Wettbewerb an der Rundu Beach organisiert und durchgeführt. Es galt in verschiedenen Disziplinen
rauszufinden, wer der beste Kanute in Rundu und Umgebung ist. Am Samstag haben sich die Teilnehmer in 5-er Gruppen in einem Slalom-Sprint gemessen. Sogar ein gehbehinderter alter
Mann hat teilgenommen und eindrücklich gezeigt, wie gut er noch auf den Beinen, bzw. im Paddeln ist. Ich kann mir nur vorstellen, wie schwierig es wohl sein mag, mit diesen traditionellen
Holzkanus sitzend oder sogar stehend über dem Wasser zu bleiben. Am Sonntag fand dann das Zwei-Mann 10 km Langdistanz-Rennen von der Rundu Beach zur Kaisosi Lodge statt, welches von Eduardo
Muhapwa und Ermando Kaliata gewonnen wurde.
Di
02
Jun
2015
Kanu-Wettbewerb: Portraits
Da ich es wieder einmal nicht lassen konnte, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, habe ich meine Kamera auch auf ein paar ausdruckstarke Portraits in Stellung gebracht. Ich bin eben immer
wieder fasziniert, was so ein Gesicht alles erahnen lässt. Lass dich überraschen und vielleicht kannst du auch nicht widerstehen, die verschiedenen Situationen und Charakteren versuchen zu
deuten.
Mi
03
Jun
2015
Mein neuer Arbeitsplatz
So, der Zügel in mein neues Büro ist vollzogen. Es liegt im Parterre und deshalb muss ich wohl versuchen die tägliche Fitnesskur durch Treppensteigen mit einer anderen sportlichen Aktivität zu
kompensieren. Das Büro ist zwar wesentlich kleiner, aber dafür befindet es sich auf der Aussenseite des Gebäudekomplexes und so ist die Aussicht etwas besser. Aber das wohl Schönste ist, dass
auch an meinem neuen Arbeitsplatz jeden Tag die Sonne mit ihrer Wärme und Helligkeit mein ständiger und geschätzter Mitarbeiter ist.
Do
04
Jun
2015
Monsterbiss
Kürzlich wurde Hansj Opfer eines fast unsichtbaren Monsters. Der Schlag mit der Hand an eine nackte Körperstelle im dämmrigen Licht ist hier sehr vertraut. Und wer den Schlag beherrscht, der kann
mit Blut und Moskito-Restkörperteilen in der Handfläche rechnen und prahlen. Bei diesem Schlag aber war ausser Blut nichts Moskito-Ähnliches zurück geblieben. Auch die Wunde an Hansj's Knie war
deutlich grösser und blutete, wie wenn sich gerade eine Fledermaus an Hansj vergangen hätte. Da man hier in Namibia nie weiss, ob es sich um etwas Giftiges handelt oder nicht, haben wir uns nach
der Pflege der Wunde auf die Suche nach dem Übeltäter gemacht und schliesslich auch am Boden gefunden. Dass so einer kleiner Wicht (ca. 5mm) so grossartig zubeissen kann ist schon ganz
erstaunlich, ist die Bisswunde doch um ein Vielfaches grösser als das Monster (eine Spinne) selbst.
Fr
05
Jun
2015
In einem Monat ist es soweit ...
... und dann werde ich zum zweiten Mal Regula am Flughafen in Windhoek abholen. Diesmal sollten wir etwas besser auf den für Schweizer kalten namibischen Winter vorbereitet sein, denn vor einem
Jahr mussten wir zuerst einige warme Kleider und Decken kaufen, da die Temperatur am Morgen immer nahe dem Gefrierpunkt war. Zudem hoffe ich, dass mich diesmal mein Toyota Fortuner nicht mehr im Stich lässt und er uns auch während unserer
dreiwöchigen Reise durch Namibia ein zuverlässiger und problemloser Begleiter sein wird.
Sa
06
Jun
2015
Interteam Champions League Party
Heute Abend steigt die grosse Champions League Party bei Barbara und Hansj zu Hause. Hansjlein macht Spaghetti und ich werde meine legendär bekannte Lauchsauce dazu beisteuern. Zum Dessert bringt
Sybille einen feinen Zitronenkuchen, da der Baum in ihrem Garten mehr von dieser sauren aber äusserst gesunden Frucht produziert, als sie jemals selber verwerten können. Und auch an kompetentem
Fussballkommentar wird es uns heute Abend einmal mehr nicht mangeln, da es einige Interteamler hervorragend verstehen das Motto "Wissen teilen" auch auf das Spiel mit dem Ball zu zelebrieren.
Natürlich sind wir auch gespannt, wie sich Stephan Lichtsteiner in Szene setzt.
So
07
Jun
2015
Hier wird noch von Hand gewaschen
Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren musste ich mein Auto zum Waschen bringen. Im letzten Jahr war dies nicht nötig, weil mein Toyota immer wieder für Reparaturen in der Garage war und dabei
beim Auskurieren der "maschinellen Krankheiten" auch gleich gewaschen wurde. Nun scheint mein Fortuner gesund zu sein und mir endlich "Fortune" zu bringen. Die ausbleibenden Garagenbesuche
kompensiere ich nun locker lässig und zufrieden beim Zuschauen und Mitfinanzieren des Lebensunterhaltes junger, arbeitswilliger Runduaner. Diese gute Tat kostet mich keinen Ärger mehr und nur
läppische 4 Franken. Dafür kriegt mein Wagen während mehr als einer Stunde eine komplette innere Reinigung und eine äussere Massage mit Wasser, Schaum und Frotteetuch. Und so sind am Schluss alle
happy, der "Putzer", mein Wagen und ich. Ende gut, alles gut;-))
Mo
08
Jun
2015
Mit dem Gehirn denkt man, ...
Heute geht es Mal ein bisschen intellektuell zu und her in meinem Blog. Dazu habe ich zuerst einmal in meinem Archiv diese Gedanken einer 4-Klässerlin gefunden. Aber damit noch nicht genug, gestern war in der "Schweiz am Sonntag" das Interview mit Thomas Hürlimann unter dem Titel "Die Schweiz ist dabei ihr Gedächtnis zu verlieren" zu lesen. Bis anhin hatte ich noch nichts über Thomas Hürlimann gehört oder gelesen, aber beim Inhalieren seiner Gedanken bekam ich den Eindruck, dass dieser Herr die Sache mit dem Gehirn und dem Gedächtnis ganz gut im Griff hat. Intelligent zu sein ist eben nur die halbe Miete, oder nicht einmal. Viel wichtiger ist, was man damit macht und da hätten einige auf dieser Welt noch sehr viel Nachholbedarf;-))
Und das alles hat überhaupt nichts damit zu tun, ob man die Namen der Bundesräte kennt, weil auswendig lernen und Zusammenhänge verstehen sind zwei total unterschiedliche Kompetenzen. Das ist
übrigens auch ein Hauptproblem hier an den Schulen. Durch die grossen Klassen, den monologen und experimentlosen Frontalunterricht durch die Lehrer, versuchen die Schüler das Gehörte auswendig zu
lernen. Dass sie dabei die Sache nicht wirklich verstanden haben, sieht man dann spätestens bei den Prüfungen, wenn die Aufgabe etwas anders gestellt wurde als auswendig gelernt.
Di
09
Jun
2015
Wintertime - Öfelizyt
Obwohl es am Tag um die 30 Grad warm ist, so merkt man in der Nacht und ganz besonders am Morgen, dass der Winter hier in Nambia mit kühlen Temperaturen zwischen 5 bis 10 Grad für Ungemütlichkeit
sorgt. Und so habe auch ich mein elektrisches Öfeli wieder in Betrieb genommen und wenn ich am Morgen zur Arbeit fahre, dann sehe ich wie jedes Jahr im Winter viele frierende und unterkühlte
Kreaturen, die sich an den ersten Sonnenstrahlen von der kalten Nacht erholen.
Mi
10
Jun
2015
Soooo nicht!
Zur Zeit ist es im Geschäft ziemlich hektisch; oder vielleicht mache ich es selber auch nur soooo. Wir sind ein bisschen stark im Hintertreffen mit dem Erfassen der Buchungen für das neue
Finanzjahr und deshalb ziemlich unter Zeitdruck. Der Umbau unseres Finanzsystems hat einerseits länger gedauert als geplant, weil der Berater aus Windhoek nicht ganz so effizient und effektiv war
wie versprochen. Und andererseits fordert auch die Einführung von neuen Prozessschritten die Mitarbeiter der Finanzabteilung mehr als erwartet. Diese gehen aber ziemlich unbeeindruckt und
afrikanisch cool damit um, obwohl ich sie immer wieder mahne, dass ich den ganzen Monat Juli nicht im Büro sein werde. Aber irgendwie beschäftigt mich dies viel mehr als sie?! Das sind eben die
interkulturellen Unterschiede, die manchmal ziemlich herausfordernd sein können, wenigstens für mich;-(( Auf jeden Fall bin ich im Juli definitiv abwesend, egal wie es auch kommen mag;-))
Do
11
Jun
2015
Comeback auf dem Bike
Am letzten Sonntag war ich nach meinem Sturz vor zwei Monaten wieder einmal auf dem Bike. Wie meistens, wenn ich am Sonntagmorgen mit dem Rad unterwegs bin, hat mich die stündige Fahrt zur
Hakusembe River Lodge geführt. Und wie nicht anders zu erwarten war, hat sich die sportliche Absenz mit vermehrtem Leiden bemerkbar gemacht und der starke Gegenwind hat mich mahnend daran
erinnert, dass wieder etwas mehr Sport dringend angebracht wäre. Ja, hier hat oder hätte man zwar ausreichend schönes Wetter zum Velofahren, aber leider scheint die Sonne nur für ca. 11 Stunden,
d.h. wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, dann wird es bereits wieder dunkel.
Fr
12
Jun
2015
Alleine zu Hause und im Geschäft
Diese und nächste Woche bin ich einer von wenigen, der im Directorate of Education noch im Büro anzutreffen ist, denn ein Grossteil der Kollegen ist im Zusammenhang mit dem Qualitätsmanagement-Programm RISE "im Feld oder an der Front" in den Schulen engagiert. Qualitätsmanagement und Audits zur Überprüfung der Schulen sind in Namibia klar geregelt. Die Audits erfolgen hier in der Regel auf zwei Niveaus:
NESE (National External School Evaluation): Diese wird von unabhängigen Teams durchgeführt und die Schulen werden nach einer genauen Vorgabe evaluiert und geprüft, die Ergebnisse in einem Bericht festgehalten, damit wo nötig, Massnahmen geplant und durchgeführt werden, um Besserung zu erreichen.
RISE: (Regional Internal School Evaluation): Mit dem gleichen Schema besuchen hier regionale Teams die sogenannten Schools of Concern, d.h. Schulen, die bei den nationalen Prüfungen am Ende des Schuljahres mit besonders schlechten Leistungen negativ aufgefallen sind. Die regionalen Teams bestehen aus den Inspektoren, den Fachinspektoren und ausgewählten Experten des Directorate of Education.
Sa
13
Jun
2015
Not macht erfinderisch
Ich bin immer wieder beeindruckt auf welch kreative Ideen die Menschen hier kommen, wenn es darum geht, ihren Möglichkeiten entsprechend eine passable und funktionierende Lösung zu finden. Der
"originale" Metallbogen von diesem "Dachhengel" (Dach-Kännel, Dachrinne oder wie du dem Ding auch immer sagst;-)) war wohl durchgerostet und das gesammelte Regenwasser flutete deshalb
bei einem starken Gewitter jeweils den ganzen Vorplatz des Hauses. Mit dieser günstigen und rostsicheren Alternative, mit einer umfunktionierten PET-Flasche, kann das nicht
mehr passieren. Dies kommt dir vielleicht nicht wirklich professionell vor, aber solange es funktioniert, kann dagegen wohl nicht allzu viel eingewendet werden. Ja, auch ich selber musste
schon reichlich kreativ werden, weil es nicht an Geld, sondern am passenden Produkt fehlte, z.B. Zügelkarton;-((
So
14
Jun
2015
Szene von Rundu im Paradise
Was die Pizzeria da Luigi für Fahrwangen, das ist die Omashare Lodge für Rundu. Was das Szenario für Fahrwangen, das ist das Paradise für Rundu. Gestern Nachmittag hatte ich genug vom alleine zu
Hause sein und so machte ich mich auf den Weg ins Paradise. Ja, wer den Puls der einfachen Menschen spüren will, der kann dies im Paradise finden und erleben. Und tatsächlich war da am späteren
Nachmittag wieder einmal so richtig was los und "die Post ging ab wie die S...". Okay, einige hatten wohl schon etwas zu viel über den Durst getrunken, aber dies gehört eben auch zum Leben, wie
es hier ist. Zudem habe ich an diesem Abend mehr Leute vom Directorate of Education im Paradise getroffen, als die ganze Woche im Büro. Viele mussten einfach noch etwas einkaufen und der Paradise
Mini-Market hat eben auch dann geöffnet, wenn alle anderen Shops schon längst geschlossen sind. Und so haben sich ein paar schöne in interessante Begegnungen im Paradise ergeben. Ich habe es
genossen und für mich war die Zeit im Paradise mit den Menschen der Szene von Rundu gerade so, wie in Fahrwangen im Szenario mit den Freunden vom Dorf.
Mo
15
Jun
2015
Boot-Service in der Hakusembe
Wie in meinem Blog vor ein paar Tagen geschrieben, nehme ich mir den mahnenden Rat des
Gegenwindes zu Herzen und so bin ich am Samstag und am Sonntag - trotz Gegenwind - zur Hakusembe Lodge gefahren. Am meisten geschmerzt haben nicht die Beine, sondern mein Hinterteil, das sich an
diese harte Behandlung nicht mehr gewohnt scheint. In der Hakusembe waren die Männer mit Servicearbeiten an ihren Booten beschäftigt. Ganze besondere Aufmerksamkeit schenkten sie den Aussenbordmotoren; die wissen wohl auch, dass Rudern nicht so ihr Ding wäre. Und deshalb besser rechtzeitig schauen, als mit den Gästen auf
dem Kavango abgetrieben zu werden.
Di
16
Jun
2015
Fazit über Kühe und Hochzeit
So, mein Beitrag über Namibia für die nächste Ausgabe der Fahrwanger Fazit (Ausgabe Ende
August) ist geschrieben und an die Redaktion geschickt. Diesmal geht es um Kühe und Hochzeit, und wieso manchmal das sonst schon sehr anspruchsvolle Versprechen durch traditionelle Vorgaben
zusätzlich erschwert wird. Aber dies alles nicht ohne ökonomischen Sinn und zum Wohle und zur Existenzsicherung vieler.
Mi
17
Jun
2015
Excel Programmierung
Die letzten zwei Tagen habe ich wie ein Verrückter im Microsoft Kalkulationsprogramm Excel Formeln erstellt, um die Abstimmung zwischen Bankkonto und unserem Finanzsystem zu erleichtern. Dies ist
nötig, weil wir die Finanz-Abschlussdaten vom letzten Jahr nun auf die zwei Regionen Kavango Ost und West zuteilen müssen. Ich bin immer wieder erstaunt, was man mit Excel alles machen kann und
ich frage mich, wie würden wir dies alles ohne Excel machen?
Do
18
Jun
2015
Gleiche Wellenlänge
Nein, das ist nicht mein Bruder, mit dem ich da diskutiere. Wer meine Blogs regelmässig liest, der oder die weiss natürlich, dass das Hansj ist. Am Ausreisekurs vor 1½ Jahren hätte ich nie gedacht, dass wir mal so "dicke Freunde" werden. Vieles hat uns während unserem Einsatz hier in Rundu zusammen gebracht. Wir können z.B. grossartig und stundenlang über Interteam, Gott und die Welt und vieles mehr Parlamentieren und Philosophieren. Wie man so schön sagt: "Die Wellenlänge stimmt einfach!" Und dass das gar nicht immer so selbstverständlich ist, zeigt allzu oft das eigene kleine Umfeld an Weggefährten, genau so, wie die grosse weite Welt des "intergalaktischen Hickhacks". Man könnte gerade meinen, man sei die letzte Generation, die auf diesem Planeten noch zu leben hat und dabei gibt es scheinbar nichts mehr zu verlieren, nicht mal echte Freundschaften. Da sind wir halt anderer Meinung, der Hansj und ich;-)) (Und hier noch die Erklärung zu Schlawiner.)
Fr
19
Jun
2015
Eine richtig gute Woche ...
... liegt bald hinter mir. Im Geschäft werde ich wohl heute alle Anpassungen für das Finanzreporting abschliessen können. Mike Beaves von Windhoek ist ebenfalls nochmals bei uns und gibt den Mitarbeitern der Finanzabteilung den letzten Schliff, damit die Handhabung der Einkaufsbestellungen im System auch wirklich richtig verarbeitet werden. Und auch eine andere Baustelle, die mich schon über ein Jahr immer wieder etwas beschäftigte, konnte diese Woche weitgehend geschlossen werden. Ich bin froh, dass wir in den letzten Tagen so grosse Fortschritte gemacht haben. So lassen sich die bevorstehenden Ferien doch viel entspannter geniessen. Nächste Woche steht dann noch eine dreitägige Konferenz im Zusammenhang mit der Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen auf dem Programm. Barbara Meister - die Frau von Hansj - hat in den letzten Wochen sehr viel für diesen wichtigen Anlass gearbeitet. Und übernächste Woche heisst es dann "Packen für die Ferien und ab nach Windhoek". Na, und wie war deine Woche?
Sa
20
Jun
2015
Geburtstagsfeier von Cecilia
Vor zwei Tagen haben wir (Barbara, Hansj und ich) den Geburtstag von Cecilia, sie ist die Assistentin von Barbara im Geschäft, gefeiert. Hansj hat sich wieder einmal so richtig ins Zeug gelegt und damit selbst übertroffen. Mit viel Liebe und Flair hat er nicht nur den Tisch liebevoll gedeckt, nein, er hat uns auch einmal mehr mit seinen Kochkünsten überzeugt. Mit all den kulinarischen Höhenflügen von Hansj, komme ich selber gar nicht mehr zum Kochen;-((, aber damit lässt sich eigentlich ganz gut leben;-)) Auf jeden Fall hat es Cecilia sehr geschätzt von uns Weissen so verwöhnt zu werden und nun endlich auch auf dem Internet präsent zu sein.
So
21
Jun
2015
Noch 14 Tage
Ja, genau jetzt, wo ich diesen Blog schreibe, in 14 Tagen, werde ich Regula auf dem Flughafen in Windhoek abholen. Eine lange, nicht wirklich bequeme, mit wenig Schlaf durchzogene Nacht im
Flugzeug zwischen Frankfurt und der namibischen Hauptstadt wird dann für Regula zu Ende sein. Dies wird dann aber auch ein erstes Wiedersehen nach genau 6 Monaten sowie der Anfang von unseren
gemeinsamen Ferien hier in Namibia bedeuten. Wir beide freuen uns sehr, auf die gemeinsame Zeit im Juli;-))
Mo
22
Jun
2015
Diese Woche ...
... dürfte ganz schön abwechslungsreich werden, denn heute ist der letzte Tag zusammen mit Mike Beaves und damit findet auch die Ausbildung der Finanzcrew über die neue Funktionalität im
Finanzsystem ihr Ende. Morgen Dienstag ist dann der erste Tag der dreitätigen Konferenz im Zusammenhang mit der Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Wir Teilnehmer nutzen die
Gelegenheit und werden zu Schulen fahren, um uns vor Ort ein gutes Bild über die Anliegen der Jugendlichen zu machen. Ich habe mir vorgenommen, dass ich Bilder und Videos machen werde, damit ich
dir etwas davon bei meinem nächsten Aufenthalt Ende Jahr in der Schweiz zeigen kann. Am Mittwoch und Donnerstag stehen dann Gruppenarbeiten zum Thema "Inclusive Education" auf dem Programm. Sofern die "Jungs und Mädchen" von der Finanzabteilung während der Woche fleissig gearbeitet
haben, dann kann ich am Freitag den ersten neuen Management Report mit Echtdaten erstellen und dem Management Team abgeben. Und am Samstag steht dann wieder eine Velofahrt zur Hakusembe River
Lodge auf dem Programm, wo ich eventuell wieder neue Motive für meinen Blog - nicht nur am Boden - finden werde;-))
Di
23
Jun
2015
Blumen auf der Strasse
Löcher, sog. "Potholes" gibt es auf den namibischen Strassen, übrigens wie in den meisten afrikanischen Ländern, wie Sand am Meer oder Sand in Namibia. Blumen aber sind so selten, wie z.B. Sand
in der Schweiz und deshalb ist diese blumige Variante der Verwendung der Schlaglöcher als Blumentöpfe hier nicht möglich. Zudem ist Wasser ein viel zu kostbares Gut, als dass man es für Blumen
verschwenden würde und bis im Oktober werden wir wahrscheinlich - wie jedes Jahr - keinen Regen haben. Dies wiederum schätze ich im Moment sehr, denn das Dach von meinem Haus ist leck und ich
hoffe, (aber eigentlich bin ich nicht wirklich zuversichtlich), dass die Regierung die Reparatur noch vor der nächsten Regenzeit in 4 Monaten über die Bühne bringt. Gott sei Dank kriegt man
Plastikkübel sehr günstig bei den Chinesen hier in Rundu;-))
Mi
24
Jun
2015
Notfallpackung beim Fotografieren
Leider kann ich dir die ersten Fotos von meinem Besuch in Schulen mit Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen erst morgen präsentieren. Erstens muss ich die Bilder noch aussortieren und zweitens steht hier noch eine dringende Geschichte an, die nicht wirklich so angenehm aber präsent ist. So musste ich gestern neben dem Fotoapparat auch noch ein paar Utensilien für den Notfall und für den Fall einpacken, dass wenn es dann doch unvorhergesehen und unerwünscht losgeht und ich nicht schnell genug das geeignete Plätzchen finde, ich mich wenigstens wieder einigermassen sauber aus der Affäre schleichen kann. Gott sei Dank habe ich immer noch rechtzeitig "eine geeignete Garage gefunden" und ich musste deshalb von meinem Notfallplan nicht Gebrauch machen und es hat so niemand gemerkt, "dass meine Ölwanne etwas leckt";-))
Do
25
Jun
2015
Inklusive Pädagogik (Teil 1)
Obwohl das Leck an meiner Ölwanne noch nicht dicht ist, will ich diese Geschichte nicht weiter strapazieren und präsentiere dir hier einige Bilder vom Besuch an der Dr. Romanus Kampungu Schule sowie meine persönlichen (unqualifizierten) Eindrücke.
Die meisten Kinder haben besondere Bedürfnisse aufgrund ihres Albinismus sowie ihrer Hör-, Seh- und Sprach-Schwäche. In kleinen Klassen werden sie inmitten von über 1000 anderen Schülerinnen und Schüler so gut es möglich ist "integriert" und gefördert, meistens von Lehrerinnen ohne spezielle Ausbildung in Heilpädagogik. Wie im ganzen Schulwesen fehlt es auch hier an qualifizierten Fachkräften, an technischen Hilfsmitteln und einer besseren Infrastruktur. Oft hat es nicht genug Matratzen und Betten für alle Kinder und die Bedingungen im Hostel (Wohnheim) sind extrem bescheiden. Und ohne Engagements und Spenden von privater Seite, wie z.B. CLaSH und Interteam, wären die Bedingungen für die Kinder noch um Faktoren schlechter.
Fr
26
Jun
2015
Inklusive Pädagogik (Teil 2)
Auch an der Andreas Kandjimi Schule werden über 1000 Schüler und Schülerinnen unterrichtet, etwa 50 davon mit besonderen Bedürfnissen beim Hören und Sprechen. An dieser Schule ist mir besonders
aufgefallen, dass die Frauen auch an dieser Schule eine zentrale Rolle spielen. Sie haben die Fäden in der Hand, sie engagieren sich unermüdlich für das Wohl und die Förderung der Jugendlichen
und ich merke, wie ich mich frage: "Was wäre dieses Land ohne diese wunderbaren Frauen?" Unser Besuch war perfekt durchorganisiert und die Schulvorsteherin hat das Unternehmen "Zukunft Namibia"
voll im Griff. Bewundernswert war einmal mehr, mit welch bescheidenen Mitteln und unter welch ungünstigen Bedingungen (kein Essen aus dem School Feeding Programme, fehlende Finanzen und technische
Einrichtungen, zu wenig Lehrkräfte, und, und, und) die Lehrerschaft es immer wieder schafft, Lösungen, Erfolgserlebnisse und Lichtblicke zu erreichen.
Sa
27
Jun
2015
Trübeli-Zyt ...
... natürlich nicht hier in Namibia, aber zu Hause in der Schweiz ist Regula mit all den Arbeiten beschäftigt, die noch vor ihrer Abreise erledigt und organisiert werden müssen. So z.B. auch
"Trübeli günnen" in unserem kleinen Garten, einen Teil davon gleich einfrieren, um später damit feinen Trübelikuchen zu backen und den anderen Teil zu Konfitüre zu verarbeiten. Da habe ich es hier in Afrika natürlich viel einfacher. Ich kann einfach Packen, die Alarmanlage
aktivieren und gehen. Ich habe keine Pflanzen, die Wasser brauchen, keine Zeitung, die ich abbestellen muss, niemand, der den Briefkasten für mich leert und ich muss auch nicht noch schnell den
Rasen mähen und alle Rechnungen bezahlen, bevor ich gehen kann. Aber so zuverlässig wie eine Schweizer Uhr wird Regula bis in einer Woche alle Arbeiten vorbildlich und zuverlässig erledigt und
organisiert haben und nervös, vielleicht auch etwas erschöpft, die anstehende Reise nach Windhoek in Angriff nehmen.
So
28
Jun
2015
Die "tierischen Vergewaltigungen" haben ein Ende
Seit etwas mehr als einem Monat ist mein Nachbar Besitzer einer jungen, hübschen, attraktiven
Hündin. Das haben, wie könnte es anders sein, aber auch schon andere bemerkt. Und die für mich etwas gewöhnungsbedürftige oder unfaire "Hundehaltungsweise" meines Nachbarn, der den Lebensraum
des jungen Tieres mit einer Kette auf 2m reduziert, macht es den tierischen, männlichen Vaganten allzu einfach ihr Unwesen zu treiben und ihre Triebe auf (für mich) beschämende Art auszuleben.
Und so ist es nicht verwunderlich, und es scheint sich in der Hundewelt bereits herumgesprochen zu haben, dass man hier guten Sex zum Nulltarif kriegt und so bedienen und vergnügen sich Nacht für
Nacht unzählige Vierbeiner an der jungen Hündin Diana. Dass sich dabei niemand um die Nachtruhe kümmert, kann man vor allem den Hunden natürlich nicht übelnehmen. Auch dies scheint meinen
Nachbarn und Besitzer von Diana (im Gegensatz zu mir) in keinster Weise zu stressen und so habe ich mich gestern mit meinem Gärtner Paolo daran gemacht, den löchrigen Haag mit Draht zu flicken
und damit den Zugang zu Diana für die "räudigen" Hunde zu verhindern. Mal schauen wie es in dieser interkulturell unterschiedlich beurteilten Geschichte weiter geht; und hoffentlich komme ich im
nächsten Leben nicht als junge, hübsche, attraktive Hündin in Afrika auf die Welt.
Mo
29
Jun
2015
Nachbesserung nötig
Das Grundstück ist sicherlich einiges mehr als 10a gross und der Zaun ist in typisch afrikanisch schlechtem Zustand und deshalb wunderte es mich heute Morgen nicht, dass ich noch einigen
fremden Fötzeln mit einem Stock nachjagen musste (gutes Morgentraining übrigens). Das Gute daran ist, so finde ich relativ einfach raus, wo
sie reingekommen sind, weil da flüchten die Fremdgänger dann auch wieder raus:-)) Und so habe ich heute noch weitere Schlupflöcher mit Draht oder Steinplatten "gestopft". Vielleicht ist das ja
noch nicht das Ende, aber solange auch nur noch ein Loch offen ist, macht diese Übung keinen Sinn und war für die Katze und nicht für den Hund. Ich verstehe ja nicht wirklich was von Hunden und
lasse mich bei der ganzen Aktion hauptsächlich von meinem Gefühl - und am Anfang von meinen Emotionen - leiten. Hoffentlich liege ich da nicht total daneben, sonst werden mich die Hundeexperten
hassen. So habe ich mich heute gefühlsmässig oder emotional dafür entschieden, dass der junge, dunkle, anständige Freund von Diana reinkommen kann;-)) Es ist übrigens immer noch so, der Hund
gehört nicht mir, sondern dem Nachbarn, aber der ist halt sehr selten zu Hause.
Di
30
Jun
2015
20'000 km mit Schwalbe
Erinnerst du dich noch an den Blog Mitte März? Da habe ich über den
Besuch von Alwart hier in Rundu berichtet. Der junge, abenteuerlustige, sympathische Kerl fährt mit seinem Rad um die Welt. Von Rundu ist er mit seinem Fahrrad Mitte März Richtung Botswana,
Sambia, Malawi nach Tansania weiter geradelt und dann mit dem Flugzeug nach Amerika geflogen. Soeben hat mich die Facebook-Nachricht links im Bild erreicht. Er ist inzwischen in Michigan (USA)
mit seinem Stahlesel. Es ist unglaublich, er hat schon über 20'000 km abgestrampelt und mit von der Partie ist auch ein alter Bekannter von mir, der Schwalbe Marathon Plus. Auch ich habe bei meiner Fahrt von Kairo nach Kapstadt auf ihn gesetzt und er hat auch mich nicht
enttäuscht und mich die 12'000 km zuverlässig und ohne einen Platten durch Afrika getragen. Es ist wirklich unglaublich, was dieser Pneu leistet und was hier die Techniker von Schwalbe auf das
Rad gestellt haben. Du kannst also ungeniert eine neues Velo kaufen und diesen Pneu montieren, die Sorgen für lange Zeit vergessen und nur die Beine nicht hängen lassen;-))