rundulife.ch: Blog-Archiv vom Juli 2015
Mi
01
Jul
2015
Zweite Halbzeit
Heute beginnt die zweite Hälfte meines Einsatzes und in einem Jahr werde ich wohl hauptsächlich damit beschäftigt sein, dass das, was ich hier "angerichtet" habe, auch möglichst lange anhält und
Wirkung zeigt. Und bis in einem Jahr wird auch der eine oder andere Interteamler nicht mehr hier sein. Als erster wird Egon schon bald den Platz räumen und er hat auch schon mit dem Verkauf oder
"Verschleudern" seiner Habseligkeiten begonnen, denn für sein Wirken und seine Bleibe gibt es scheinbar keine Nachfolge. Im Februar werden dann Sybille und Christian die Koffer packen und Mitte
Jahr Barbara und Hansj. Ob diese Abgänge mit neuen Einsatzleistenden kompensiert werden, ist mir nicht bekannt. Auf jeden Fall scheint es mir äusserst "unökonomisch" und überhaupt nicht
nachhaltig, wenn unsere Einsätze nicht nahtlos oder sogar überlappend weiter geführt werden. Viel Knowhow, Erfahrung und Investition ginge verloren, könnte nicht übergeben werden und
auch die Weitergabe des gut eingerichteten Daches über dem Kopf würde verpasst. Ich gehe jetzt aber einmal davon aus, dass Interteam nach 50 Jahren weiss, wie man die Gelder der Spender möglichst
effektiv einsetzt und die Wirkung und Kontinuität der geleisteten Arbeit hier möglichst effizient fortsetzt.
Do
02
Jul
2015
Packen für den Urlaub
Da ich ein "Spätpacker" bin, werde ich mich erst heute Abend damit beschäftigen, was ich so alles für den Urlaub packen muss. Es gibt jedoch schon zwei, drei Dinge, die ich für Regula bereit gelegt habe, so z.B. die warmen Kleider, die wir letztes Jahr gekauft haben. Sicherheitshalber werde ich auch das elektrische Öfeli mitnehmen, man weiss ja nie, welche Kapriolen der Winter hier in Afrika noch im Schilde führt. Übrigens, gestern habe ich im Radio gehört, dass in diesem Jahr der Stromkonsum in Namibia um 7% höher war als im ersten Halbjahr 2014. Obwohl, Strom und Wasser sind hier - im Vergleich zu Europa - extrem teuer und die meisten Menschen hier können sich diese zwei Ressourcen nicht oder nicht regelmässig leisten. Auch ich habe gestern nochmals für 100 Franken (!!!) Strom gekauft, weil sich der Stromzähler für beide Häuser in meinem Hausteil befindet und ich deshalb verantwortlich bin, dass mein lieber "Hunde-Nachbar" auch während den nächsten 3 Wochen meiner Abwesenheit nicht an den A... friert;-))
Fr
03
Jul
2015
Auf geht's nach Windhoek in den Urlaub
So, alles klar, heute mache mich nun auf den Weg in den Süden. Einmal mehr stehen heute als Arbeitspensum die 700 km von Rundu nach Windhoek auf dem Programm, sowie die Hoffnung, dass mich
mein Vehikel nicht - wie vor einem Jahr - im Stich lässt und dass ich "im Spiel gegen die Geschwindigkeitskontrollen" auch diesmal als Gewinner auf der Strecke bleibe. Sobald die Nacht dem Tage
weicht werde ich losfahren, und das ist so ab 6 Uhr morgens, denn im Dunkeln der Nacht ist es viel zu gefährlich und das Risiko zu gross, dass man auf der Strasse auf irgend ein Hindernis (Kühe,
Esel, Hunde usw.) trifft, das man lieber nicht "umsäbeln" möchte. Wenn alles gut geht, dann werde ich zwischen 13 und 14 Uhr in Windhoek sein, mein Zimmer im Uzuri Guesthouse beziehen und dann noch genügend Zeit für
ein paar Dinge haben, die ich noch erledigen möchte. Mehr dazu, wie meine Reise war, dann morgen, direkt aus Windhoek.
Sa
04
Jul
2015
Viva Italia in Windhoek
Ja, man kann über die Italiener sagen, was man will, am Schluss sind wir trotzdem froh, dass es sie gibt! Wo wären all die dicken Bäuche, wenn es die Italiener nicht gäbe? Und wo sollten wir noch
gut essen gehen ohne Italiener? Ja, ich glaube, wir sind uns einig, ohne die Italiener wäre das Leben ganz schön trist. Es ist doch einfach fantastisch, sogar in Afrika, in Windhoek, kann man
ausgezeichnet italienisch schmausen und das Leben so richtig geniessen. Ich frage mich, wie haben es die Italiener geschafft, auf der ganzen Welt ihre Duftmarke zu setzen? Wie auch immer, ich
geniesse die italienische Kost, egal, wo auf dieser Welt.
So
05
Jul
2015
Welcome to Namibia
Alles paletti saletti!
Regula ist nach einer alkoholfreien, durchzechten Nacht heil in Namibia gelandet. Eine halbe Stunde früher als geplant hat der Flieger genau um 5 Uhr morgens die Landebahn touchiert. Afrikanisch
heiss im Norden und bitter kalt im Süden, das ist die Wirklichkeit zur Zeit und zeigt einmal mehr, wie wahr Klischees manchmal sind. Aber man muss ja auch nicht alles glauben, was auf
dieser Welt so seine Runde macht. En guete ond schöne Sonntig wönsche mer der!
Mo
06
Jul
2015
Sonntag in Windhoek ...
... das ist so ziemlich tote Hose und man muss sich schon selber etwas einfallen lassen, wenn man Geld ausgeben will. Und so haben wir am Morgen zuerst dem Craft-Center
(hat übrigens nichts mit Body-Building oder ähnlichem zu tun) einen Besuch abgestattet. Es ist immer wieder ein Erlebnis zu bewundern, was die vielen unbekannten aber sehr talentierten Künstler
so alles von Hand fertigen. Und so habe ich eine junge Künstlerin mit dem Kauf dieser Kette aus Aluminium und gefärbtem Springbock-Haar unterstützt und Regula ein Freude bereitet. Neben dem
Shopping im Craft-Center
haben Regula vor allem zwei Dinge interessiert, Schlafen und Essen. Dass Regula einen "gelismeten Magen" hat, ist wohl vielen schon bekannt und dass sie gerne schläft, vor allem nach einer
schlaflosen Nacht im Flugzeug, verwundert auch nicht sonderlich. Na dann, en Guete - Schlaf;-))
Di
07
Jul
2015
Am Tor zu den Dünen
So, wir sind heil in der Sossusvlei Lodge angekommen und damit am Tor zu den Dünen. Der grösste Teil der Fahrt von etwas über 400 km war auf Schotter und eine
dicke Staubwolke am Heck zeigte den gefahrenen Weg. Wunderschöne Felsen-Landschaften links und rechts der unendlich langen Geraden säumten den Weg. Am Ziel erwartete uns eine traumhafte Lodge
inmitten der Wüstenlandschaft. Es ist schon ein schönes Privileg, wenn man nach der langen Fahrt ein bequemes Zimmer mit Dusche beziehen und all den Komfort geniessen kann, so z.B. auch das
Internet, ohne das ich diesen Blog nicht schreiben könnte. Heute früh fahren wir dann los zu den Dünen, mal schauen, welche Schattenspiele der riesige Sandkasten diesmal zu bieten hat.
Mi
08
Jul
2015
"Einfach nur fantastisch"
Bilder sagen mehr als tausend Worte, deshalb schreibe ich heute nichts als "einfach fantastisch" und lasse für den Rest einfach die Farben und Schatten sprechen. Viel Spass beim inhalieren der Bilder und hoffentlich kannst du das auch einmal erleben;-))
Do
09
Jul
2015
Sesriem-Gaubpass-Walvis Bay: Natur pur
Der Weg von den Dünen und der wunderbaren Sossusvlei Lodge in Sesriem führte uns über Solitaire, den Gaub-Pass an den Atlantik nach Walvis Bay und Swakopmund. Vor
allem im weiteren Umkreis vom Gaub-Pass kann man herrliche Schieferfels-Strukturen finden. Ich konnte es natürlich nicht lassen, habe immer wieder einen Halt eingelegt, um diese "Launen
der Natur" zu fotografieren. Deshalb hat die Fahrt für die 350 km auch deutlich mehr als 4 Stunden gedauert, aber wir sind ja schliesslich nicht auf der Flucht. Sogar 3 Oryxantilopen, das
Wappentier von Namibia, haben sich vor einem schönen Felsenband für eine Aufnahme präsentiert.
Fr
10
Jul
2015
Aus Delphin-Tour wird Pelikan-Tour
"Da die Delphine scheinbar ausgeflogen waren, sind die Pelikane eingesprungen", so könnte man das Motto oder Programm von heute nennen. Eigentlich hatten wir eine
Delphin-Tour gebucht, um die zweitkleinste Delphin-Art, die Heaviside-Delphine, zu sehen. Die haben sich aber scheinbar aus dem Staub gemacht und ehrenvoll sind dann die Pelikane (nicht der Schulfüller!;-)) eingesprungen. Für uns kein so grosses Problem, da
Regula und ich schon vor zwei Jahren in Sansibar auf Delphin-Tour waren und wir andererseits bis jetzt noch nie Pelikane so hautnah miterleben konnten. Und es war wirklich beeindruckend diesen
grossen Vögeln auf dem Meer, bzw. dem Schiff, so nahe zu kommen.
Sa
11
Jul
2015
Swakopmund ist eine Reise wert
Wir waren zum ersten Mal in Swakopmund und haben diese schöne Stadt am Atlantik bei herrlichstem Wetter erlebt, was scheinbar gar nicht so selbstverständlich ist. Oft scheint
es Nebel zu haben und kalt zu sein, aber von alledem haben wir nichts erlebt. Wie gestern schon berichtet haben wir eine Tour mit dem Boot unternommen, Regula hat die vielen schönen Läden
durchstöbert und Gott sei Dank nichts passendes gefunden. Und wir haben zweimal einen wunderschönen Abend im schönsten Ambiente erlebt, einmal im Jetty auf dem Meer draussen und auch im Tug war es wunderbar bei gutem Essen und Service von den hohen Wellen unterhalten zu werden. Diese zwei Perlen sollte man sich leisten,
wenn man es einmal nach Swakopmund schafft.
So
12
Jul
2015
Die "Small-Miners" von Namibia
Gestern habe ich von der Hohenstein Lodge aus die "Small-Miners" (Mineralien-Sucher) im Erongo Gebirge besucht (dieser Link zeigt eindrücklich in einem Video die Arbeit
und das Leben der Small-Miners). Mit dem Geländewagen sind wir an den Fuss des Berges gefahren, um dann in einem ca. 1½ stündigen Aufstieg zum untersten Lager der Edelstein-Sucher zu gelangen.
Sie erwarteten uns bereits und hatten ihre Fundstücke fein säuberlich auf Zeitungspapier und mit der Hoffnung ausgelegt, dass die in harter Arbeit dem Fels entnommenen Glitzersteine gekauft
werden. Die acht Männer zwischen 20 und 60 Jahren leben da oben in den Felsen. Wenn nötig und Geld vorhanden geht einer von ihnen runter und kauft, was überlebensnotwendig ist. Wasser liefert der
Berg und nicht selten werden auch Klippschliefer und vieles mehr an Essbarem der Natur entnommen und gegen den Hunger zugeführt. Wenn das Geld reicht, dann lässt sich etwa
zweimal im Jahr ein Besuch bei Frau und Kind realisieren. Ansonsten leben die Männer da oben vor allem von der Hoffnung, dass ihnen in ihrem Leben doch noch einmal der grosse Fund gelingt.
Mo
13
Jul
2015
Damara & Kudu Trail
Von der Hohenstein Lodge aus haben wir in
einem 3 stündigen morgendlichen Fussmarsch den Kudu Trail erkundet. Unzählige Pflanzen, Bäume und Steinskulpturen, aber auch viele verschiedene Eidechsenarten, Vögel, Springböcke und sogar eine
Gruppe Kudus haben für unsere Unterhaltung gesorgt. Wer Ruhe und Natur sucht und schätzt, der ist auf der abgelegenen Hohenstein Lodge definitiv am richtigen Ort. Hier kann man entspannen,
entschleunigen und sich mit den ursprünglichen Elementen in Einklang bringen. Keine künstliche Ablenkung, die beeinflusst und stört, aber trotzdem immer wieder bereit bei sich selber und in
der Umgebung Neues zu entdecken.
Di
14
Jul
2015
White Lady - Note 3
Wenn wir die ersten 3 Stationen unserer Reise, Sossusvlei Lodge, das Namib Guesthouse in Swakopmund und die Hohenstein Lodge, bewerten müssten, dann hätten diese 3 Lokationen durchwegs Noten
zwischen 5 und 6 verdient. Da muss sich die White Lady leider mit der Note 3 begnügen. Die Lücke ist beträchtlich zwischen dem, wie sie sich in ihrem Flyer selber sehen und anpreisen und dem, wie
wir als Gäste den Service, die Sauberkeit, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit empfunden haben. Das Schönste bei der White Lady ist eindeutig die Natur und noch nie habe ich z.B. die
faszinierenden Gelbschnabeltokos (Hornbill) so nahe gesehen wie hier.
Mi
15
Jul
2015
Vingerklip - Adlerhorst
Weil wir schon am Vormittag die Vingerklip Lodge erreichten, haben wir auch noch einen Platz im Adlerhorst gefunden, um den Sonnenuntergang vom "Table-Mountain" aus zu geniessen. Das "Eagles
Nest" ist eine Art kleine Alphütte mit ca. 20 Plätzen und einer Aussichtsplattform auf dem "Hausfelsen" bei der Loge. Die Ware wird mit einem kleinen Transport-Gestell am Stahlseil von der Lodge
auf den Berg befördert. Man hat von dort oben einen wunderbaren Ausblick auf den Vingerklip und eine phänomenale 360 Grad Sicht auf die traumhafte Landschaft im Umkreis von 20 bis 30
Kilometer.
Do
16
Jul
2015
Bambatsi - eine der ersten Gästefarmen Namibias
Regula und ich hatten einen wunderbaren Aufenthalt auf der Bambatsi Guest-Farm bei Inge und Gerald. Die beiden sprechen (immer noch) Deutsch, sind in Namibia geboren und ihre Ur-Ur...Ur-Grosseltern sind vor bald 150
Jahren nach Namibia ausgewandert. Ihre "kleine" Farm ist nur 1000 ha gross und beherbergt etwas mehr als 120 Tiere, unter andrem auch 24 Giraffen. Gerald geht auch selber auf die Jagd und ist
besorgt, dass das Fleisch rechtzeitig den Weg in die Küche zu Inge findet. So hatten wir gestern Abend köstlich zubereitetes Zebrafleisch und heute morgen zum Frühstück z.B. getrocknetes und
geräuchertes Giraffenfleisch. Generell wird hier noch sehr viel selber produziert und die beiden haben ein ausgesprochenes Flair die Gäste zu verwöhnen. Ganz besonders interessant sind auch die
Geschichten und Empfehlungen über Namibia, über ihre deutschen Wurzeln und das Farmerleben, das man durch die Gespräche mit ihnen bereitwillig erfährt.
Fr
17
Jul
2015
Etosha wir kommen!
Hinter diesem Holzverschlag verbirgt sich unser Zelt, in dem wir die nächsten 3 Tage logieren werden. Die Etosha Village Lodge ist direkt vor dem Anderson Gate beim Etosha Nationalpark. In den nächsten und letzten Tagen unserer Ferien
stehen nicht mehr Steine und Felslandschaften im Mittelpunkt, sondern hoffentlich viele Tiere und vielleicht sehen wir sogar die Big Five im Etosha. Morgen heisst es früh aufstehen und ab in
den Park. Mal schauen, was sich morgen so alles vor meine Linse verirrt.
Sa
18
Jul
2015
"Mer sän entosha"
Morgens um 6:15 Uhr haben wir als erstes Auto und mit grossen Erwartungen am Anderson-Gate die Blechkolonne angeführt. Und es dauerte nicht lange bis wir den ersten Elefanten entdeckten und
sogleich ignorierten, denn wer hält schon an und zückt seine Kamera für einen einzelnen Elefanten. Nachdem wir aber in den nächsten 2 Stunden ausser ein paar Schakalen, Gazellen und
Springböcken nichts mehr Aufregendes vor die Augen kriegten, überkam mich langsam aber sicher das schlechte Gewissen und ich bereute es schon, dass ich den Elefanten so respektlos links liegen
gelassen hatte. Als Dank für die späte Einsicht erhielt ich eine zweite Chance, bzw. einen zweiten Elefanten und kurz darauf sogar drei Löwen. Trotzdem sieht das Fazit von 6 Stunden Fahrt, nahezu
200 Kilometer sehr bescheiden aus (siehe Highlights in der Bildstrecke). Ich habe mich dann natürlich auch gefragt, was wohl Etosha bedeutet? Heisst es vielleicht in der Sprache Afrikaans
"enttäuscht"? Oder vielleicht "Diesel spazieren fahren"? Zurück in der Lodge haben meine Recherchen ergeben, dass Etosha "Grosser weisser Ort" in der Sprache Ovambo bedeutet. Wenn ich die
letzten 3 Bilder der Bildstrecke betrachte, dann hätte ich ja auch selber darauf kommen können.
So
19
Jul
2015
"Höt weniger entosha"
"Morn besser!" - Ja, heute waren wir wesentlich effizienter als gestern. Erstens sind wir 2 Stunden später aufgestanden und 2 Stunden weniger lang rumgefahren, haben dabei aber mehr gesehen als
am Vortag, obwohl das ja wahrscheinlich auch gar nicht so schwierig ist. Die Löwen und Zebras am Wasserloch haben uns für den gestrigen Tag entschädigt und die Enttäuschung über den Etosha etwas
gemildert. Vor allem die Zebras mit ihren wunderbaren Mustern vor dem weissen Hintergrund haben es mir ganz besonders angetan. Und auch für die kalten Nächte im Zelt haben wir eine Lösung
gefunden. Mein Duvet, das ich von Rundu mitgenommen habe sowie die Kleider für den nächsten Tag zwischen Wolldecke und Duvet halten die Kälte erfolgreich von uns fern und wir können die
kuschelige Wärme voll geniessen.
Mo
20
Jul
2015
Ende gut, alles gut
Es war nicht so geplant, aber wir sind froh, dass es so gekommen ist! - Nein, wir sind nicht in diesen Etosha-Auto-Überschlag verwickelt und der Elefant unten in der Bildstrecke ist auch nicht der Grund, dass wir etwas früher als geplant nach Rundu zurück gekehrt sind. Jetzt beim Schreiben frage ich mich, ob ich vielleicht "de Hansj" zu stark vermisst habe? ;-)) Wie auch immer, man muss gar nicht jede Antwort auf die Herausforderungen im Leben kennen. Auf jeden Fall ist Regula froh, dass sie etwas länger bei mir zu Hause in Rundu sein kann und für mich ist dieses Zeichen von oben auch eine willkommene Fügung des Schicksals. Und du - liebe Leserin, lieber Leser - musst für einmal damit leben, dass ich auf diesem Blog nicht alle Geheimnisse und Details verrate;-((
Di
21
Jul
2015
Wieder zu Hause in Rundu ...
... ist so vieles wieder anders, als wir es in den Ferien erlebt haben. Es ist merklich wärmer in Rundu als in Windhoek, am Atlantik in Swakopmund und in den Bergen im Südwesten des Landes. Schon
schnell haben uns auch wieder die gehassten Fluggeräusche der Moskitos bestätigt, dass wir nun wieder am Kavango sind. Und wie es eben so ist nach zwei Wochen Ferien, hat nicht nur die dreckige
Wäsche nach Behandlung geschrien, sondern auch der Kühlschrank wollte "gefüttert" werden und im Haus wartete hartnäckig eine Schicht Staub darauf von den Ablagen entfernt zu werden. Zu zweit und
wenn man sich versteht und jeder weiss, was er oder sie zu tun hat, dann sind aber all diese Arbeiten schnell erledigt und schon bald konnte Regula das für sie neue zu Hause geniessen. In der
Stadt wird immer noch fleissig gebaut und diese Szene heute Morgen beim Einkaufen hat uns deutlich bestätigt, dass wir tatsächlich in Rundu oder zumindest in Afrika sind, obwohl wir uns
nicht ganz sicher und einig waren, wer hier für welchen Job angestellt ist;-))
Mi
22
Jul
2015
1. August-Feier in Windhoek
Vor einem Jahr waren Regula und ich an der 1. August-Feier in Windhoek,
die vom "Schweizer Club Namibia" organisiert wird. Auch dieses Jahr wird Regula am Nationalfeiertag zurück in die Schweiz fliegen, aber weil die Feier um einen Tag verschoben wurde, da am ersten
August eine grosse Flugschau stattfindet, wird sie nicht dabei sein können. Barbara und Hansj werden aber an diesem Wochenende ebenfalls in Windhoek sein und erstmals auch an der Geburtstagsfeier
der Schweiz teilnehmen. Deshalb habe ich gestern für Regula und mich einen Flug nach Windhoek gebucht, da ich am 3. August mit Barbara und Hansj nach Rundu zurück fahren kann.
Do
23
Jul
2015
Schimmel schneller als Datum
Hier in Rundu ist das Einkaufen ein bisschen anspruchsvoller als in der Schweiz. Erstens ist es keine Seltenheit, dass sich "abgelaufene" Artikel in den Regalen befinden und wer dies erst zu
Hause feststellt, der ist selber schuld. Zweitens kann es aber auch durchaus vorkommen, dass die Ungeniessbarkeit eines Produktes schneller eintritt als durch das Datum "vorgesehen", z.B. weil
die Lagerung oder die Bedingung beim Transport schlecht war. Ein aktuelles Beispiel ist dieser "verschimmelte" Salami, den ich gestern beim Einkaufen entdeckt habe.
Und dann gibt es da noch Produkte, die oft gar nicht datiert sind, wie z.B. Eier. Vor einem Jahr sind Regula und ich prompt aufgrund schlechter Eier erkrankt;-(( Na, dann viel Spass beim
Shoppen!
Fr
24
Jul
2015
Besuch bei der Coiffeuse
Gestern hat mich Regula beim Gang zur Coiffeuse begleitet. Nicht weil es riskant ist und ich alleine Angst habe, sondern weil es einfach immer wieder interessant ist zu erleben, wie in einem
anderen Land so ein Handwerk praktiziert wird. In nur zwanzig Minuten und für umgerechnet 6 Franken werden zuerst die Haare mit Schere und Kamm auf die richtige Kürze gestutzt und anschliessend
die Konturen mit der Maschine sauber geschnitten. Seit 1½ Jahren gehe ich zur selben Coiffeuse und ich bin bestens zufrieden mit ihrem Können und das ist gar nicht so selbstverständlich in
Afrika, da habe ich schon ganz andere "Missschnitte" erlebt;-(( Aber jetzt bin ich wieder ein hübscher Bubi für einen Monat;-))
Sa
25
Jul
2015
Ferienalltag in Rundu
Was macht man denn so den lieben langen Tag in Rundu? Gute Frage, auf jeden Fall nützt es nichts, wenn man zuversichtlich und geduldig auf Unterhaltung wartet. Da muss man schon selber die
Initiative ergreifen. Und so haben wir uns gestern mit dem Tag arrangiert; Regula hat gemütlich auf der Veranda "gelismet" und ich habe die Gelegenheit genutzt, um die schon lange fällige
"Schuhputzete" in Angriff zu nehmen. Mit einer kleinen und gesunden Zwischenverpflegung aus Tomaten und Avocado haben wir uns bei Laune gehalten und als Dessert stand ein weiteres
Kapitel aus einem interessanten Buch auf dem Menuplan.
So
26
Jul
2015
Geburtstag in der Nunda Lodge
Ja, wir haben es lustig und kurzweilig zusammen hier in der Nunda Lodge und als Geburtstagsüberraschung von mir durfte Regula im kalten Zelt und ohne jeglichen Luxus schlafen. Im Warenkorb von
Interteam, der meinen bescheidenen Lohn bestimmt, ist leider nicht mehr Komfort berücksichtigt und bei unserer Hochzeit hat uns der Pfarrer eingebläut "in guten wie in schlechten
Zeiten". Wieso sich Regula unter dem Tuch versteckt, entzieht sich leider meiner Kenntnis, vielleicht wollte sie die Aufmerksamkeit auf das Geburtstagsgeschenk lenken;-))
(In der Bildstrecke sind ein paar Bilder von der Bootsfahrt.)
Mo
27
Jul
2015
Auf Tiersuche im Mahango Park
So langsam aber sicher glaube ich, dass ich wählerisch werde mit den Tieren in den Parks hier in Namibia. Aber ich habe ja schon so viele tolle Begegnungen und Erlebnisse gehabt mit der Tierwelt, z.B. die über 100 Elefanten im Chobe Nationalpark, 10 Giraffen in einer Gruppe und ein Leopard im Mahango Park, wunderschöne Löwenaufnahmen in der Namushasha Lodge, und, und, und. Da kann man auch mal mit etwas weniger zufrieden sein und so genossen Regula und ich die im Moment übrig gebliebenen Tiere im Mahango Game Park.
Di
28
Jul
2015
Von mtc zu telecom
Fertig geärgert! - In den letzten Monaten war es nur noch von Mitternacht bis morgens um 7 Uhr möglich das Internet mit einigermassen zufriedenstellender Leistung zu nutzen. Deshalb habe ich mich
nach 1½ Jahren entschlossen, den Vertrag mit mtc (Mobile Telecommunications Limited) zu künden. Immer wieder hatte ich auch Probleme mit der Rechnungsstellung und niemand bei mtc scheint zuständig
zu sein, um die technische Verbesserung der Internetleistung anzugehen. Es scheint tatsächlich so, dass das Limited im Namen von mtc nicht Zufall ist;-)) Nun habe ich mich für einen "Mobilen
Hotspot" von telecom entschieden und ich bin bis jetzt bestens zufrieden. Die Leistung ist über den ganzen Tag stabil und schnell, d.h. ich kann z.B. ohne
Probleme Radio SRF 1 über Internet hören und gleichzeitig meine Blogs schreiben. Für mich, der alleine hier in Rundu lebt, ist der Internetzugang schon eine riesige Bereicherung, sei es nur um
mit Freunden zu Skypen oder mich zu interessanten und aktuellen Themen auf dem Laufenden zu halten. Und ich konnte sogar auf dem Zeltplatz in der Nunda Lodge über dieses kleine Gerät von telecom
meine Blogs schreiben.
Mi
29
Jul
2015
... 3 - 2 - 1 - 0
Der Countdown läuft und schon bald heisst es wieder Packen und Abschied nehmen bis zum nächsten Wiedersehen an Weihnachten in der Schweiz. Am Freitag werden wir beide nach Windhoek fliegen, am
Samstag dann noch letzte Einkäufe machen und am Abend wird Regula das Flugzeug nach Frankfurt besteigen und Namibia Richtung Norden verlassen. Am Sonntag steigt die 1. August Feier in Windhoek
und am nächsten Montag fahren Barbara, Hansj und ich zurück nach Rundu. Nach nur 4 Tagen arbeiten im Bildungsdepartement geht es am Sonntag, 9. August schon wieder für eine Woche nach Windhoek an
einen nationalen Finanzworkshop. Diese - für mich gute - Nachricht habe ich gestern vom Finanzchef erhalten und ich freue mich und schätze solche Abwechslungen sehr.
Do
30
Jul
2015
Wasser, das nasse Gold
Nun hat Regula auch einmal miterlebt, was es heisst kein Strom und vor allem kein Wasser zu haben. Obwohl wir selber in einer privilegierten und komfortablen Situation sind, weil wir einerseits
Hahnenwasser in 5 Liter Flaschen für Notfälle gelagert haben und andererseits auch noch sauberes Wasser kaufen können, so empfinden wir fehlendes Hahnenwasser - auch nur schon für einen Tag - als
einschneidenden Eingriff in unseren Alltag. Keine funktionierende WC-Spülung, keine erfrischende Dusche, die streikende Waschmaschine und vieles, vieles mehr schränkt unsere tägliche Routine und
Selbstverständlichkeit ein. Ein wirklich echtes Problem ist fehlendes Wasser aber für all die Menschen, die sich keine Alternativen zu fehlendem Wasser leisten können und dann erkranken,
weil sie in ihrer Not verunreinigtes (kontaminiertes) Wasser konsumieren. So auch kürzlich wieder im Westen des Kavangos geschehen, wo 600 Kinder gegen Bilharziose
(Schistosomiasis) behandelt werden mussten. Ich bin überzeugt, dass wir schon bald mit ganz anderen Herausforderungen als z.B. mit dem Geldproblem der Griechen (Grexit) konfrontiert sein
werden. Spätestens dann, wenn der Kampf um (sauberes) Wasser nicht nur die Ärmsten der Welt trifft.
Fr
31
Jul
2015
Schweizer Hundedressur in Namibia
Da die Dressur bei mir keinen Erfolg zeigt, hat sich Regula entschieden, es mit der Nachbarshündin Diana zu versuchen. Und siehe da, schon nach kürzester Zeit hat Diana kapiert, was und wie es
Regula will. Sie macht Platz - auch gut dass Diana nicht Deutsch versteht und den Befehl nicht wörtlich nimmt;-)) und sie läuft auch schon brav und artig neben Regula her. Ich habe nie
verstanden, wieso ich das machen soll, aber vielleicht ist ja einfach nur das Problem, dass man sich darüber auch keine Gedanken machen und einfach gehorchen sollte. Oder vielleicht verstehen
sich Frauen untereinander einfach generell besser. Auf jeden Fall haben sich Regula und Diana schon ins Herz geschlossen und sie verstehen sich grossartig. Und beiden wird deshalb der Abschied
heute schwer fallen und Diana muss sich - wie ich - wieder daran gewöhnen ohne Regula auszukommen;-((