rundulife.ch: Blog-Archiv vom September 2015
Di
01
Sep
2015
In 100 Tagen ...
... werde ich Namibia Richtung Schweiz verlassen und damit das zweite Einsatzjahr hier im Süden Afrikas abschliessen. Wahrscheinlich wird im Dezember das Seetal etwas anders, aber nicht weniger
attraktiv, aussehen als auf dem Bild links. Der vergangene Dezember war ja wirklich ein Traum mit dem vielen Schnee und ich konnte den Winter in der Schweiz von seiner schönsten Seite erleben und
das zu Hause sein in vollen Zügen geniessen. Ja, es ist schon erstaunlich, wie die Zeit vergeht und in einem Jahr werde ich wohl schon bald mit dem Verkauf meiner Habseligkeiten und dem
kontrollierten Rückzug meines Einsatzes beschäftigt sein.
Mi
02
Sep
2015
Wer sucht, der findet - irgendwann
Kürzlich habe ich rein zufällig beobachtet, wie diese junge Schulberaterin im Lager ihrer Abteilung nach Lehrmitteln gesucht hat. Ich habe sie dann spasseshalber gefragt, ob ich ihr beim Suchen
helfen kann. Da hier in Afrika diese Art von Spass oder Kommunikation, bzw. Zynismus, Sarkasmus und Ironie nicht verstanden wird, hat sie mir mit vollster Überzeugung geantwortet, dass sie genau weiss, wo was zu finden sei und meine Hilfe
freundlich abgelehnt. Verdutzt habe ich mich darauf gefragt, wer hier wohl mit wem ein Spässchen macht?
Do
03
Sep
2015
Rundbrief Nr. 4 ist online
Vor einigen Tagen wurde der Rundbrief Nr. 4 an die bei mir registrierten Adressen verschickt. All jene, die den Rundbrief nicht in Papierform erhalten haben, können die RUNDULIFE News über meinen Einsatz hier in Namibia auf der Interteam Homepage online lesen, bei Bedarf drucken oder auch an interessierte Freunde, Verwandte und Bekannte weiter leiten. Die Ausgabe Nr. 5 - und damit schon der zweitletzte Rundbrief - erscheint im 1. Quartal 2016. Wer dazwischen eine kleine Geschichte zum Schmunzeln von mir lesen möchte, dem oder der kann ich die Dezemberausgabe der Dorfzeitung FAZIT empfehlen.
Fr
04
Sep
2015
Noch nicht genug von mir
Gestern hat mich die Finanzdirektorin kontaktiert und gefragt, ob ich nächste Woche nach Windhoek kommen könne, weil sie gerne mehr darüber wissen möchten, wie ich die Daten für sie aufbereitet habe. (Am Mittwoch werde ich ja sowieso mit dem Direktor vom
Bildungsdepartement und unserem Finanzchef in Windhoek sein, um das Budget für das nächste Jahr zu finalisieren.) Und so werde ich am Sonntag nach Windhoek fliegen und mein Knowhow "in einem
neuen Acker säen". Ich freue mich natürlich riesig, dass ich nun auch national etwas (be-)wirken und mich nützlich machen kann.
Sa
05
Sep
2015
Es geht mich nichts an,
aber es macht mir was aus, wenn Diana (die Hündin des Nachbarn) zu wenig Wasser hat. Jetzt, wo sie ihre verbliebenen sechs Hunde-Babies noch selber ernähren und aufziehen muss, ist es besonders
wichtig, dass sie ausreichend Flüssigkeit und nicht nur Trockenfutter zum Fressen hat. Und so versorge ich sie jeden Tag mit ausreichend Wasser und einem fleischigen Leckerbissen. Es brauchte
diese Auseinandersetzung in mir, zwischen Verstand und Herz, aber solange ich hier bin, kann und werde ich nicht einfach zusehen, wenn Dinge geschehen, die ich nicht für richtig finde. Und
nächste Woche, wenn ich in Windhoek bin, wird Hansj dafür besorgt sein, dass Mutter und Kinder das verdienen, was ihnen mit gesundem Menschenverstand zusteht.
Soeben habe ich im Radio gehört: "Die Schweiz ist nicht für die Not anderer verantwortlich." Darauf kann ich nur sagen: "Aber jeder und jede für das eigene Mitgefühl und (Nicht-)Handeln."
So
06
Sep
2015
"The place to be" - "Hier bist du zu Hause"
Und wieder einmal heisst es packen, denn die nächsten vier Tage werde ich in Windhoek sein. Es kommt mir gerade so vor, wie wenn ich vom idyllischen Fahrwangen mit dem Lindenberg und dem
Hallwilersee in die internationale und geschäftige Grossstadt Zürich reise. Ich gehe gerne, wenn es nur für ein paar Tage ist, denn es ist ja auch eine willkommene Abwechslung. Aber ich
komme auch immer wieder gerne zurück, denn Rundu ist für mich "the place to be". Hier wohne, lebe ich, habe meine Kollegen und wenn ich den Sonnenuntergang am Kavango River
sehe, fühle ich mich zu Hause. Und dieser Anblick ist gerade so fantastisch, wie wenn ich von einer Reise zurück nach Fahrwangen komme und mich kurz vor dem Ziel der Blick von Bettwil aus
auf den Hallwilersee fasziniert und mir bestätigt "hier bist du zu Hause".
Mo
07
Sep
2015
Sommerzeit - Reisezeit
Wenn Hansj mich gestern nicht darauf hingewiesen hätte, dass er mich dann eine Stunde früher abholen werde, dann wäre ich wohl jetzt noch in Rundu. Die Umstellung auf Sommerzeit ist diesmal total
an mir vorbei gegangen und ich habe mit keiner Hirnzelle daran gedacht, dass es schon wieder soweit ist. Der Flieger landete dann wie gewöhnlich auch einiges zu früh (und dies in Afrika;-)) und
hob auch wieder eine halbe Stunde früher als geplant Richtung Windhoek ab. Jetzt haben wir also für ein paar Wochen wieder dieselbe Zeit, wie die Schweiz, wo man die Umstellung nicht so schnell
vergessen kann, weil ja überall in den Medien (Radio, Zeitung usw.) darauf hingewiesen wird. Übrigens, vor 1½ Wochen, am 26. August, habe ich auch schon den "Heroes Day" vergessen und ich wäre ahnungslos Arbeiten gegangen, wenn mich nicht Egon darauf hingewiesen hätte, dass dann ein Feiertag ist.
Und wenn ich nach 3 Jahren vergessen sollte, dass mein Einsatz hier in Rundu nun fertig ist, dann hoffe ich genügend Freunde zu haben, die mich darauf hinweisen "nach Hause zu kommen";-))
Di
08
Sep
2015
Empfehlung des Tages: Stell dir vor, es ist 1994!
Ich finde das gar keine schlechte Idee, wieder einmal zurück zu denken, wie es z.B. vor 20 Jahren war. Es waren meine letzten Tage beim amerikanischen Weltkonzern Hewlett Packard, bei dem ich zehn äusserst wertvolle und erfolgreiche Jahre als Berater von Unternehmenslösungen erlebt habe. Danach führte mich mein kurzer Arbeitsweg zur NOW Consulting mit Sitz an meinem Wohnort in Sarmenstorf, wo wir in einem kleinen Team begehrte Nischenlösungen produzierten. Kurz darauf stand auch der Zügel nach Fahrwangen in unser neues Eigenheim auf dem Programm. Ja, und tatsächlich bin ich zu dieser Zeit oft im Restaurant Kreuz in Sarmenstorf beim Huber-Toni Mittagessen gegangen und auch beim "Fiirabig-Bier" waren die Gespräche am Stammtisch um ein Vielfaches interessanter und "lebenswerter" als es je eine App auf dem Smartphone sein wird. Na, und wie war's bei dir so vor zwanzig Jahren, in einer Zeit ohne Wi-Fi-Empfang?
Mi
09
Sep
2015
Die grüne Bibel der Finanzdirektorin
"Ich liebe dieses Buch!" Dies hat gestern die Finanzdirektorin zu mir gesagt, als wir zusammen die riesigen Summen unserer Finanzanalysen im Zusammenhang mit dem Budget für
nächstes Jahr mit den Totals in "der grünen Bibel" verglichen haben. Eine solche Leidenschaft ist
wahrscheinlich Voraussetzung oder sicherlich sehr dienlich, damit jemand für diesen Job überhaupt bestimmt wird sowie lange genug Freude und Ausdauer daran hat. Dieses Buch umfasst nahezu
sechshundert (!) Seiten und es beschreibt den finanziellen Rahmen Namibias, der für die nächsten drei Jahre von der Regierung vorgegeben und von den Ministerien einzuhalten ist.
Do
10
Sep
2015
Zusammenarbeit ist ein Erfolg!
Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg" (Henry Ford)
Gestern haben sich alle Direktoren der Regionen mit ihren Finanzexperten im Ministry of Education getroffen, um von der Finanzdirektorin, Ms Karises, die unpopulären finanziellen Leitplanken für das Jahr 2016/17 zu erfahren. Trotz der ungeliebten Sparmassnahmen hat sie von den Anwesenden viel Lob für das sehr detaillierte und nachvollziehbare Zahlenmaterial sowie für ihre einleuchtenden Erklärungen und Massnahmen erhalten. Und auch ich habe nicht nur meine Streicheleinheiten erhalten, sondern auch gleich einen "Folgeauftrag", der bis Ende September geliefert werden muss und wohl kaum der letzte sein wird. Mich freut's, denn gegen Abwechslung und eine erfolgeiche Zusammenarbeit habe ich noch selten etwas gehabt, (ganz im Gegenteil zur heutigen Rückfahrt mit dem Auto nach Rundu;-))
Fr
11
Sep
2015
Geschichte der Unabhängigkeit im südlichen Afrika
Ich habe mir gedacht, dass der heutige Blog dir etwas über den Kampf nach mehr Selbstbestimmung im südlichen Afrika berichten soll. Vor 51 Jahren haben diesen Schritt in die Selbständigkeit
Malawi und Zambia vollzogen und nur 2 Jahre
später, 1966, sind diesem Beispiel Botswana und Lesotho gefolgt. Auf die Antwort, dass ich von "Switzerland" komme, erhielt ich nicht nur einmal erstaunt die Reaktion: "Aha, du kommst von "Swaziland", das 1968 den
Schritt in die Unabhängigkeit vollzog. Vor 40 Jahren , 1975, haben sich dann wiederum 2 Staaten im selben Jahr von über 400 Jahren portugiesischer Einflussnahme gelöst, nämlich Mozambique und Angola. Und wer kennt ihn nicht,
Robert
Mugabe, der seit der Unabhängigkeit von Zimbabwe im 1980 dem Land seinen diktatorischen Stempel aufdrückt. Vor einem halben Jahr dann hat die Bevölkerung von Namibia den 25 Jahrestag seit der
Fremdverwaltung durch Südafrika (von 1918 - 1990) gefeiert. 1926 erhielt Südafrika zwar die faktische Souveränität, 1931 auch formal die gesetzgeberische Unabhängigkeit von Grossbritannien. Für
die schwarze Bevölkerung Südafrikas ist jedoch erst das Ende der Apartheid durch die erste demokratische Wahl vom 1994 und damit Nelson Mandelas Wahl zum ersten schwarzen Präsidenten von Südafrika der wirkliche Schritt in die Unabhängigkeit.
Sa
12
Sep
2015
Töfflizyt revival
Es gibt sie noch, die Puch und Sachs Töfflifahrer. Als ich diese Bilder aus dem Tessin vom Red Bull Alpenbrevet sah, kamen mir viele Bilder aus meiner Jugendzeit wieder
in den Sinn. Mein kleiner Bruder war auch ein fleissiger "Mitschrauber", was heisst, dass auch er - wie zu der Zeit durchaus üblich - einiges schneller als die vorgeschriebenen 30 km/h im
Reusstal rumkurvte. Und auch ich bin Sommer und Winter während meiner Berufslehre von Fischbach-Göslikon mit meinem Sachs Töffli in die BBC nach Baden gefahren. Ja, das waren noch
Zeiten;-))
So
13
Sep
2015
Kultur-Wettbewerb Kavango West
Ich war gestern, wie vor einem Jahr schon, am Kultur-Wettbewerb vom Kavango West. Zusammen mit Cecilia, die Assistentin von Barbara Meister, fuhr ich zur 120 km entfernten Kahenge Combined
School, um einerseits diesen traditionellen Kulturwettbewerb zu geniessen, aber auch, um ein paar schöne Aufnahmen von diesem grossartigen Anlass zu machen. Und weil sich die Gerüchte hartnäckig
halten, dass heute wieder einmal der Strom ausfallen wird und ich etwas Zeit und Elektrizität brauche, um die etwas mehr als 300 Bilder zu sichten und zu sortieren, erfolgt dieser kurze Beitrag
noch ohne Auswahl an fotografisch festgehaltenen Impressionen. Ich freue mich jetzt schon, dass im nächsten Jahr auch Regula die Möglichkeit haben wird, dabei zu sein und ich dir vielleicht im
Blog von morgen mehr von dieser Performance berichten kann.
Mo
14
Sep
2015
Impressionen vom Kultur-Wettbewerb in Kahenge
Strom sei Dank (und damit auch Wasser), dass der Sonntag angenehmer wurde als erwartet, denn wahrscheinlich habe ich mir in Kahenge eine Darmverstimmung "eingegessen oder eingetrunken" und so war
gestern auf meiner Toilette Hochbetrieb. Nebenbei oder zwischendurch konnte ich immer wieder an den gut 300 Fotos arbeiten und mir überlegen, welche ich dir hier und heute präsentieren werde.
Übrigens, die Gruppen müssen vor dem Auftritt der Jury eine Art "choreografisches Drehbuch" abgeben. Die Aufführung beinhaltet nicht nur Kostüm, Tanz, Gesang, Djembé-Begleitung,
Ausdruck und vieles mehr sondern auch einen schauspielerischen Teil über eine aktuelle Herausforderung (AIDS, Alkohol, Jugendschwangerschaft usw.) aus dem Alltag. Ich freue mich schon jetzt auf
das nächste Wochenende, wenn ich diesen Wettbewerb in Ndiyona im Osten des Kavangos "bebildern" kann.
Di
15
Sep
2015
Wann kommt das Geld endlich???
Seit Wochen fragen wir uns immer wieder: "Kommt das Geld nächste Woche endlich?" Schon bald ist das halbe Finanzjahr vorbei, es hat am 1. April begonnen, und wir haben erst knapp einen
Viertel unseres Jahresbudgets vom Finanzministerium in Windhoek erhalten. Du kannst dir wahrscheinlich gut vorstellen, was das heisst? Die Lieferanten drohen, dass sie z.B. Wasser und Strom
stoppen, wenn nicht endlich bezahlt wird. Geplante Workshops und Ausbildungen finden nicht statt, weil einfach kein Geld mehr da ist. Die Drähte laufen heiss zwischen Rundu und Windhoek, Mails
werden geschrieben, wenn und solange das Internet noch funktioniert, Dokumente hin und her geschickt und auf dubiose Art und Weise verloren, aber niemand scheint den wahren Grund für den
fehlenden Geldsegen zu finden und die Gerüchteküche brodelt. Die Woche ist noch jung und die Hoffnung gross, dass diese Woche das dringend benötigte Geld endlich kommt und uns aus dieser
ungemütlichen Situation befreit.
Mi
16
Sep
2015
Swisscom - ich gehe
Swisscom hat kürzlich eine neue Lösung für die Homepage Erstellung und Wartung eingeführt. Obwohl die Inhalte wie Text und Bild weiterhin vorhanden bleiben, so muss doch ein total neues Layout,
sprich Navigation, Farben und Formen, gewählt und viel Nacharbeit investiert werden, damit die Homepage wieder einwandfrei funktioniert. Ich habe diesbezüglich einige Tests gemacht und bin zum
Entschluss gekommen, dass "ich gehe", d.h. ich werde deshalb meine in die Jahre gekommene Tour d'Afrique Homepage künden und beerdigen. Ich habe zudem auch schon damit begonnen die bestehende
Learning for Life Homepage (www.learningforlife.ch) bei
Swisscom mit dem Produkt von Jimdo (übrigens, auch diese Homepage www.rundulife.ch wurde damit gemacht) neu aufzubauen. Das ist ein zwar ein ganzes Stück Arbeit, aber ich habe ja Zeit hier und die ersten Resultate sehen doch gar
nicht so schlecht aus (http://haeusermann-urs.jimdo.com), oder was meinst du?
Do
17
Sep
2015
Abschiedsfest Egon
Am letzten Samstag hat Egon zum Abschiedsfest geladen. Als "Party-Schmeisser" hat sich Hansj anerboten und wer kann da schon nein sagen, wer sicher sein will, dass alles einfach perfekt klappt.
Das Fest im kleinen Rahmen war sehr schön und die interkulturelle Gesellschaft hat es sichtlich genossen, nicht aber "den Abgang" von Egon. Nach knapp 3 Jahren in Rundu als "Lehrerberater"
beginnt für ihn nun wieder ein neuer Abschnitt im Leben, denn auch die Schweiz hat so seine Herausforderungen, an die er sich wohl zuerst wieder ("entafrikanisieren") gewöhnen muss. Er wird sich
jedoch noch etwas Zeit lassen bis er Afrika definitiv den Rücken kehrt und über Umwegen (Zambia, Malawi, Tansania ...) erst in einigen Wochen in der Schweiz einfahren. "Mach's guet ond
heb Sorg, Egon!"
Fr
18
Sep
2015
Freiwilligendienst in Rundu
Alles hat am 28. Juli mit einem Eintrag von Nicolette im Gästebuch - und meiner Antwort darauf - angefangen. Einige Mails mit Fragen über Malaria Prophylaxe, Handykarte, Internet usw. und ebenso viele mit
Antworten zwischen Deutschland und Namibia sind darauf gefolgt. Und vor zwei Tagen habe ich nun Manouk, die Tochter von Nicolette, sowie ein Studienkollege aus Berlin hier in Rundu getroffen. Die
beiden haben das Abitur abgeschlossen und sich für einen einjährigen Freiwilligendienst beim Deutschen Roten Kreuz hier in Rundu entschieden, bevor sie in einem Jahr ihr Studium
in Angriff nehmen. Ich konnte ihnen einige nützliche Tipps für ihren "Afrika-Startup" geben und ich habe sie auch gleich eingeladen, mich morgen an den Kultur-Wettbewerb an der Ndiyona Combined
School zu begleiten. Dies ist eine ideale Gelegenheit die Menschen hier und ihre Kultur besser kennen und verstehen zu lernen. Ich finde es toll, dass sich junge Menschen für einen solchen
Einsatz in einem fremden Land engagieren!
Sa
19
Sep
2015
Kultur-Wettbewerb in Ndiyona (1. Tag)
Es war ein strenger, aber aus fotografischer Sicht auch ein erfolgreicher Tag, gestern am Kultur-Wettbewerb "der Kleinen" in Ndiyona. Begleitet haben mich Timo, Naemi, Tekla und Anita und wer
sich an den Beitrag am Schluss meines letzten Rundbriefes erinnert, der kennt diese Personen schon ein bisschen. Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich sehe, wie
sich diese jungen Künstler (die meisten von ihnen zwischen 7 und 12 Jahren alt) mit Leib und Seele in Szene setzen. Neben ihren Leistungen in Tanz und Gesang fasziniert mich vor allem ihre
Ausdruckskraft und die Ausstrahlung, deshalb sind auch so viele Porträts in der Bildstrecke dabei. Manchmal habe ich das Gefühl, ich könnte über das Gesicht in die Seele des Menschen schauen, was
natürlich nicht stimmt. Nichts desto trotz, es war wiederum ein farbiges und unvergessliches Erlebnis und ich freue mich heute die Oberstufen-Performer auf Pixel zu bannen.
So
20
Sep
2015
Kultur-Wettbewerb in Ndiyona (2. Tag)
Ja, was soll man da sagen? Es war wieder einmal einfach grossartig, beeindruckend, was die Schülerinnen und Schüler vom Kavango Ost in Ndiyona von ihrer Kultur gezeigt haben. Ich weiss ja nicht, wie lange und intensiv diese jungen KünstlerInnen für diese Aufführungen geübt haben, aber phantastisch war es allemal. Und welche Überraschung, ich habe sogar 3 andere Weisse an diesem Kulturfest getroffen;-))
Mo
21
Sep
2015
Defektes Hausdach
Diese Nacht hat mich der starke Wind mit dem lautstarken Schlagen der losen Teile am defekten Hausdach mahnend daran erinnert, dass es nun höchste Zeit ist, zumindest die notdürftige Reparatur in
Angriff zu nehmen. Zwar habe ich schon zu Beginn des Jahres den Verantwortlichen bei der Regierung mehrmals gebeten und daran erinnert, dass mein Dach über dem Kopf dringend saniert werden
müsste, aber dies wird wahrscheinlich während meiner Zeit hier nicht mehr geschehen. Und so liegt es wohl an mir selber zuerst eine Leiter zu besorgen, den Schaden zu begutachten und
anschliessend mit meinem limitierten handwerklichen Geschick das Dach so zu flicken, dass die anstehende Regensaison nicht noch mehr Schaden am Haus anrichten kann.
Di
22
Sep
2015
Faul, dick und gefrässig
Ja, wenn man den ganzen Tag nur faul rumliegt und die wenigen Momente des Wachseins nur fürs Fressen nutzt, dann wird man unweigerlich so richtig dick. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass die
kleinen "Möpse" schon bald an
Gewicht verlieren und hoffentlich ihr Fett in Muskeln umwandeln, wenn sie bemerken wozu ihre Beine eigentlich gedacht sind. Im Moment sind die Gehversuche noch selten und wackelig, aber mit jedem
Tag stelle ich kleine Fortschritte bei den 2 Mal drei Musketieren fest.
Mi
23
Sep
2015
Erziehungsmethoden im Wandel
Wahrscheinlich handelt es sich hier eher um Nötigung als um Erpressung, oder vielleicht mussten sich auch einfach nur die Erziehungsmethoden von überforderten oder gar cleveren Eltern dem Wandel
der Zeit anpassen. Da ich keine Kinder habe, kann ich ja auch nicht aus eigener Erfahrung sprechen, und trotzdem, vielleicht ist diese Taktik - wie im Bild links zu sehen - gar nicht so übel. In
diesem Zusammenhang musste ich gestern dem Finanzchef klar machen, dass ich mich in Zukunft wieder vermehrt aus dem Tagesgeschäft ausklinken werde, weil es nicht nachhaltig und meine primäre
Aufgabe ist, Arbeiten von anderen Mitarbeitern zu machen.
Do
24
Sep
2015
Ein Freudentag in Jerkuni
Jetzt, wo ich beinahe jeden Abend und Morgen mit dem Aufbau der neuen Homepage für Learning for Life und der Migration der Fotos und Daten beschäftigt bin, frage ich mich, wie das wohl andere
Swisscom Homepage Besitzer machen. Aus meiner Sicht ist es eine unverschämte Frechheit, dass durch die Einführung eines neuen Tools, das Layout des Internetauftritts neu definiert werden muss.
Aber wie schon erwähnt, wird meine Konsequenz daraus sein, dass ich alle Internetservices bei Swisscom künden werde. Ich gehe davon aus, dass ich in der ersten Hälfte des Oktobers den neuen
Auftritt "meiner" Stiftung Learning for Life aufschalten werde. Bis dahin ist der Prototyp und der neuste Bericht von der Einweihung der Schule Jerkuni durch einen Klick auf das Learning for Life Logo ganz links
auf meiner Homepage www.rundulife.ch einsehbar. Viel Spass beim Lesen;-))
Fr
25
Sep
2015
Schlafen ohne Luft und Ärger
Endlich habe ich mein Schlafproblem beim Campen mit den undichten Luftmatratzen gelöst. Das letzte Mal habe ich mich an der Hochzeit in Ondobe über die lecken Dinger und das Aufpumpen alle 2
Stunden geärgert. Gestern nun habe ich die Lösung für das Problem gefunden und zwei Stück dieser wartungs- und luftfreien Schlafmatten bei CYMOT (das ist die Marke Mammut in Namibia) gekauft. Ich war natürlich auch ein bisschen unter
Zugzwang, da in zwei Monaten der erste Besuch beim mir in Rundu ist und ich nicht will, dass dieser Alpträume vom Aufpumpen hat, wie ich es die letzten 1½ Jahre immer wieder erlebt habe. Ich
glaube, ich muss schon bald wieder einmal in die Nunda Lodge fahren, um meine neuste Investition ausgiebig zu testen;-))
Sa
26
Sep
2015
Der Herbst steht vor der Tür
Natürlich nicht hier, aber bei dir, so stelle ich mir das wenigstens vor. Hier wird es zur Zeit mit jedem Tag wärmer oder heisser und im Moment - es ist 6 Uhr morgens - ist es in meinem Haus 30
Grad warm. Die Ventilatoren habe ich wieder in Betrieb genommen und sie sind darum bemüht, dass die heisse Luft in Bewegung bleibt und dadurch die Moskitos keine Chance haben auf
mir zu landen und zu stechen. Diese mechanische Massnahme der "Moskitostichebekämpfung" funktioniert bestens.
So
27
Sep
2015
Flott unterwegs
Innerhalb einer Woche haben die Kleinen von Diana nun endlich entdeckt, wozu die noch kurzen Beine zu gebrauchen sind. Aus der faulen Brut ist eine rumtollende und ungestüme Bande geworden und sie halten ihre Mutter Diana unaufhörlich auf Trab. Die sechs Welpen haben
scheinbar immer Hunger und sie verfolgen hartnäckig die Zitzen der sichtlich mager gewordenen Mutter. Ja, das ist wirklich ein anstrengendes Hundeleben.
Mo
28
Sep
2015
Blick aus dem Küchenfenster
Das grosse Küchenfenster entpuppt sich im Moment als Flachbildschirm, wo gerade eine Natur- und Tiersendung läuft. Zuerst ist da im Blick geradeaus der grosse und schöne Ficus des Nachbarn, wo
sich am Fusse und im Schatten des Baumes ca. 20 Ferrari rote Amaryllis um die Wette streiten, wer wohl die Schönste ist. Und für die tollpatschige Bewegung und Unterhaltung
im Bild sorgen die sechs kleinen Welpen von Diana, die vor meinem Fenster auf Entdeckungsreise sind. Es ist schon wunderbar, eine so grosse Küche mit einem so tollen Ausblick zu haben.
Di
29
Sep
2015
Ich bin dann mal weg
Ja, nun ist er weg, der Egon. Leider. Wir waren nie dicke Freunde, was wir beide glaubten zu werden, weil er, wie ich, alleine in Rundu im Einsatz war. Aber auch wenn es nicht immer so ausgesehen haben mag, so haben wir uns doch immer geschätzt und geachtet. Wir haben beide voneinander die Stärken und Schwächen gespürt. Dass diese nicht komplementär waren, wurde uns schnell bewusst und wir haben gelernt, dies so zu akzeptieren, wie es eben ist.
Nun ist er also unterwegs nach Hause, in die etwas andere Welt, in seinem Rucksack ist ein grosser Schatz, den man ihm nicht stehlen kann und dieser Schatz wird ihn für den Rest seines Lebens in seinem Denken und Handeln prägen. "Super gmacht Egon, heb Sorg zo dim Schatz!"
Mi
30
Sep
2015
Hiobsbotschaft: "28% Budgetkürzung"
Jetzt ist die Katze aus dem Sack und die Hiobsbotschaft im Haus. Unsere obersten Chefs in Windhoek erwarten von uns, aber auch von allen anderen Regionen, ein um 28% gekürztes Budget. Das erste
Halbjahr war ja schon mehr als "kriminell", weil wir bis jetzt gerade mal 2/3 des uns versprochenen Geldes erhalten und dadurch riesige Zahlungsausstände haben. Und jetzt sollen wir in dieser
Finanzschieflage nochmals 28% kürzen? Mit Kreativität alleine werden wir wohl kaum heil aus diesem Loch raus kommen, vielleicht schon eher mit einer Portion Korruption;-)) Ich habe Pandu
empfohlen, dass er Konkurs anmelden soll, aber das wird er wohl kaum machen.